Renault bringt den neuen Captur auf den Markt. Er soll mit frischer Optik die Erfolgsgeschichte des Vorgängers fortschreiben.
Die Zeiten ändern sich. Das hat auch Renault mit dem Captur feststellen müssen. Als der Franzose vor elf Jahren auf den Markt kam, sah er sich nur der Konkurrenz von zwei anderen City-SUVs gegenüber. Heute sind es 30.
Das ändert nichts daran, dass sich der Captur seit seinem Marktstart zu einem Bestseller entwickelt hat: er verkaufte sich seither mehr als zwei Millionen Mal in über 90 Ländern, wie der Hersteller bei der Präsentation der Neuauflage in Madrid stolz feststellte.
Modernere Optik
Wer sich in einem solchen Umfeld weiter behaupten will, der muss seinen Kundinnen und Kunden etwas bieten. Und das will der Renault Captur auch in der neuen Generation tun. Neue Generation? Ja, Renault spricht nicht nur von einem Facelift, sondern von der neun Generation des Captur.

Ein wenig vollmundig ist das schon, hat sich an der Technik doch nicht allzu viel geändert. Die Modifikationen beziehen sich insbesondere auf das Design. Der Kühlergrill am Captur wurde im Vergleich zum Vorgänger breiter, ist nun auch mit dem neuen Renault-Logo unterwegs. Der Captur ist nach dem Clio das zweite Modell, dass die neue Designsprache der Marke präsentiert.
Zu den Neuerungen gehören auch neu gestaltete Tagfahrleuchten. Sie haben nicht nur eine neue Form, sondern sind bei allen Ausstattungsvarianten mit Voll-LED-Technik ausgestattet. Am Heck findet sich ebenfalls das neue Marken-Logo und transparent gestaltete Rückleuchten.
Nun auch mit integrierten Googlediensten
Hand angelegt wurde auch im Innenraum. Neben den aus recyceltem Material bestehenden Polsterbezügen wurden auch die Armaturen neu gestaltet. Vor setzt Renault auch beim Captur auf das Multimediasystem OpenR Link samt integrierten Google-Diensten wie Maps und Assistent (Hey Google).
Dabei gibt es mit Blick auf die Qualitätsanmutung wenig zu beanstanden. Das Armaturenbrett ist unterschäumt, es finden sich mit Stoff bezogene Leisten an der Mittelkonsole und auch bei den Türinnenverkleidungen. Das wirkt alles sehr wertig.
Vollhybrid mit 143 PS Leistung
Bei den Antrieben gibt es kaum Neuerungen, sieht man einmal davon ab, dass man keinen Plug-in-Hybrid mehr anbietet. In dieser Klasse, so lautet die Begründung, würde das nicht stark nachgefragt. Dafür setzen die Franzosen neben dem reinen Verbrenner (TCE 90/22.950 Euro) auch auf Autogas (TCe 100 LPG/23.550) und zwei Mildhybride mit 140 PS und 158 PS (je 26.950 Euro) und den auch von uns gefahrenen Vollhybrid (29.550 Euro).
Bei ihm sorgt ein 1,6 Liter Vierzylinder-Turbobenziner (94 PS) in Kombination mit zwei E-Motoren (49 PS) für den Vortrieb. Die Batterie hat eine Größe von 1,2 kWh. Mit seiner Systemleistung von 143 PS ist der Captur zwar kein Ausbund an Sportlichkeit, aber er garantiert ein komfortables Fortkommen. Beim Beschleunigen (0 auf 100 in 9,9 Sekunden) wird der Motor zwar lauter, aber das Brummen bleibt beispielsweise bei Überholvorgängen noch erträglich. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 170 km/h. Das Hybridsystem erweist sich bei den Testfahrten als durchaus effizient, begnügte sich bei den Testfahrten mit 4,9 Liter.
Verschiebbare Rückbank
Der 4,23 Meter lange Captur bietet mit seinen Abmessungen für Fahrer und Fahrer ausreichend Platz – und im Fond kann man als nicht allzu großer Erwachsener noch einigermaßen bequem sitzen. Im Kofferraum findet sich Platz für mindestens 422 Liter, wobei sich das Volumen aufgrund einer um 16 Zentimeter verschiebbaren Rückbank noch erhöhen lässt.
So, wie der neue Captur vorfährt, stehen die Chancen nicht schlecht, dass er seine Erfolgsgeschichte trotz der zunehmenden Konkurrenz fortschreibt.