Range Rover Evoque P300e: Auf die dezente Tour

Nun auch mit Plug-in-Hybrid

Range Rover Evoque P300e: Auf die dezente Tour
Der Range Rover Evoque fährt elektrisch 55 Kilometer. © Land Rover

Nun gibt es die Einstiegs-SUVs von Land Rover elektrifiziert. Für den Range Rover Evoque P300e wird eine Reichweite von 55 Kilometer in Aussicht gestellt.

Neben dem Evoque fährt auch der kompakte Discovery Sport mit dem neuen Plug-in-Hybriden und gleicher Reichweite vor. Dank 308 PS sprinten sie bei Bedarf in weniger als sieben Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Die Preise starten bei 54.653 Euro für den Evoque und 55.446 Euro für den etwas geräumigeren Discovery Sport.

Land Rover hat sich bei seinen kleinsten Modellen erstmals für einen Hybrid mit einem Dreizylinderbenziner als Verbrennungsmotor entschieden. Der 1,5-Liter-Turbo wird von einem Elektromotor unterstützt. Anders als bei der deutschen Konkurrenz sitzt er nicht im Getriebegehäuse, sondern an der Hinterachse, wodurch die beiden SUV im E-Betrieb zu Hecktrieblern werden. Ein elektrischer Allradantrieb ist – anders etwa als bei der PHEV-Technik von PSA – nicht möglich. Die Kraftübertragung leistet bei den Land-Rover-Hybriden eine Achtgangautomatik, die weniger Gewicht mitbringt als die Neungangbox der konventionellen Modelle.

Dezente Geräuschkulisse bei etwas Zurückhaltung

Am wohlsten fühlen sich die großen Allradler im Hybridbetrieb. Wenn beide Motoren gemeinsam arbeiten bringen sie bei sehr zügiger Kraftentfaltung wuchtigen Durchzug auf die Straße. Wer es mit dem Gaspedal nicht übertreibt, hält die Soundkulisse dabei passend zum edlen Ambiente der Fahrzeuge sehr dezent. Plötzliche starke Leistungsabfrage resultiert in einem kernigen akustischen Arbeitsnachweis des Dreizylinders.

Innen geht es im Evoque edel zu. Foto: Land Rover

Muss der Benziner alleine ran, lässt er sich auch bei mittelschnellem Landstraßentempo trotz der generell guten Dämmung immer wieder mal hören – in einem schweren, mit Leder ausgeschlagenen SUV immer noch ein ungewohntes Geräusch.

Extrem leise, nur von leicht turbinenhaftem Klang begleitet, fahren die SUV hingegen im Elektro-Betrieb. Wie auch der Hybridmodus und eine Stromspar-Einstellung lässt sich dieser durch einen Taster in der Mittelkonsole anwählen. Wer regelmäßig und entspannt fährt, dürfte einen Großteil seiner täglichen Strecken mit Evoque und Discovery Sport emissionsfrei zurücklegen können. Theoretisch arbeitet der 109 PS starke E-Motor bis 135 km/h allein, da sich der Benziner schon bei mittelstarker Beschleunigung jedoch automatisch zuschaltet, benötigt man einen eher ruhigen Gasfuß für die permanent elektrische Fortbewegung.

Schnellladung ist möglich

Was das elektrische Fahren bei den beiden Land Rover-Modellen besonders attraktiv macht, ist die in dieser Fahrzeuggattung ansonsten seltene Schnellladefähigkeit. Evoque und Discovery Sport lassen sich an DC-Ladern mit bis zu 32 kW betanken, was den Akku in rund 30 Minuten zu den üblichen 80 Prozent füllt. Alternativ laden die britischen Hybridautos auch an der AC-Normalladesäule oder der heimischen Wallbox mit 7 kW. Nach einer Stunde und 24 Minuten ist die 15-kWh-Batterie dann wieder voll. Angesichts des harmonischen und leistungsstarken Hybridbetriebs dürften sich recht viele Kunden auch in der Praxis die Mühe machen.

Auch Schnellladen ist im Evoque PHEV möglich. Foto: Land Rover

Bei Leistung und Preis sortieren sich die beiden Plug-in-Hybride am oberen Ende ihrer jeweiligen Modellportfolios ein. Weil sie es nicht unter die 40.000-Euro-Nettopreisgrenze schaffen, gibt es nur den abgestuften Umweltbonus von 5.625 Euro netto. Viel interessanter dürfte aber für die meisten Nutzer der Rabatt bei der Dienstwagensteuer sein. Jaguar Land Rover rechnet entsprechend mit einem hohen Verkaufsanteil der PHEV-Variante von 25 bis 30 Prozent am Gesamtabsatz in Deutschland.

Zwei Kundengruppen dürften aber skeptisch bleiben: Langstrecken- und Gespannfahrer. Letztere, weil die Anhängelast von zwei Tonnen (Evoque: 1,8 t) auf 1,6 Tonnen sinkt. Erstere, weil die zusätzliche Batterie auf Kosten des Tankvolumens geht: Statt 67 Liter nehmen die Plug-in-Hybride nur noch 57 Liter mit. Beim Discovery Sport kommt ein weiterer Punkt hinzu: Aus Platzgründen gibt es für die Steckdosen-Variante keine dritte Sitzreihe, das SUV ist mit diesem Antrieb ausschließlich als Fünfsitzer zu haben. (SP-X)

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