Zum neuen Modelljahr fährt der Range Rover Evoque überarbeitet vor. Was das Oberklasse-SUV zu bieten hat, zeigt unser Test mit dem D200.
Nach Kompaktklasse sieht der Range Rover Evoque auf den ersten Blick nicht aus. Aber der Blick auf die Abmessungen belehrt einen des Besseren. Wir waren mit dem zum neuen Modelljahr renovierten Evoque in der Version D200 Autobiography in Tribeca Blue zum winterlichen Test unterwegs.
Eines kann man bei der ersten Begegnung schon feststellen: Schick sieht er aus. Die zweite Generation des britischen Edelkraxlers hat zwar schon fünf Jahre auf dem Buckel, wirkt aber optisch noch immer frisch. Eine kleine Trutzburg auf Rädern, deren glatte Flächen das Auto aber insgesamt eher freundlich wirken lassen. Wobei man natürlich die relativ kleinen Fensterflächen mögen muss.
Kein Raumwunder mit Länge von 4,37 Meter
Mit seinen 4,37 Metern Länge ist der Evoque kein Raumwunder, was man nicht nur am knappen Knieraum hinten sieht. Auch vorne ist der Raum knapp, nicht in der Länge, aber in der Höhe. Menschen über 1,90 haben schon mal Dachkontakt. Bei der jüngsten Überarbeitung stand das Interieur im Mittelpunkt. Wichtigste Neuerung ist eine aufgeräumte Mittelkonsole, dank der Integration der Klimaanlagen-Bedienung in den auf 11,4 Zoll gewachsenen Infotainment-Touchscreen. Unterhalb vom Display ist nun Platz für eine große Ablage mit Smartphone-Ladeschale. Das sieht alles sehr schick aus.
Der Evoque 200 D hat – wie das D in der Typenbezeichnung vermuten lässt – noch einen Diesel unter der Haube, was in elektrifizierten Zeiten schon bemerkenswert ist. Der Zweiliter-Vierzylinder bietet mit seinen 204 PS und den 430 Newtonmetern Drehmoment alles, was uns an der Antriebsart immer gefallen hat. Nach einer minimalen Gedenksekunde, die nur deshalb auffällt, weil E-Autos derlei nicht haben, zieht der Diesel vehement los. Kraft ist reichlich vorhanden und der Verbrach bleibt bei winterlichen Verhältnissen im Bereich von 7,5 Litern und damit nur wenig über dem Normwert von 6,9 Litern.
Gutes Fahrwerk auch bei dynamischer Gangart
Das Fahrwerk bügelt die meisten Unpässlichkeiten des Straßenbelags glatt, und bietet dazu jede Menge Reserven auch für dynamischere Gangarten. Allerdings vermeidet man so etwas, schon weil der Evoque einen dank ausgeklügelter Sicherheitsüberwachung sofort auf etwaige Abweichungen vom zulässigen Höchsttempo hinweist. Das macht er leider nicht ganz fehlerfrei. Da wird mal eine Tempo-30-Zone als Spielstraße definiert oder die Aufhebung der 30er-Zone nicht erkannt. Man kann die akustisch dezenten Warntöne ausschalten, muss das aber bei jedem Start neu machen. Das ist allerdings kein Fehler von Range Rover, sondern eine Vorgabe. Klasse ist dagegen das neue LED-Licht.
Gut, günstig ist der Evoque nicht. Gute 80.000 Euro schreibt der Händler in der von uns gefahrenen Autobiography-Version auf die Rechnung. Premium mit leichter Hang zum Luxus eben. Kein Wunder, denn immerhin stellt er sich der Konkurrenz eines Porsche Macan und Mercedes GLC, die eine Klasse größer sind. Richtig kompakten Luxus gibt es eigentlich in dieser Form sonst nicht. Wer den Stil der Marke mag, aber den Platz eines großen Range Rover nicht braucht, weil die Kinder schon aus dem Haus oder noch nicht geplant sind, ist mit dem Evoque gut bedient. (SP-X)