Pünktlich zum Autofrühling bekommt auch der Porsche 911 Carrera S sein Facelift. Die Leistung des Sechszylinders steigt auf 480 PS.
Porsche bringet die Modellfamilie des 911 weiter auf den neuesten Stand. Nachdem sie im letzten Jahr mit dem Carrera, dem erstmals hybridisierten GTS und dem GT3 begonnen haben, kommt nun der Carrera S an die Reihe. Pünktlich zum Start in den Autofrühling wechselt auch er in die Generation 992.2 und steht frisch geliftet für 154.800 Euro als Coupé oder für 169.000 Euro als Cabrio bei den Händlern.
Wie es sich für eine Frischzellenkur bei einem Sportwagen gehört, gibt’s dabei vor allem mehr Kraft. Wichtiger als die Retuschen an Schürzen und Scheinwerfern sind die neuen Turbos und die neue Ladeluftkühlung für den drei Liter großen Boxer, den sie in Zuffenhausen mittlerweile schon zur Ikone geadelt haben. Zusammen mit ein bisschen Feinschliff an der Steuerung und ein paar neuen Zeilen Software steigt die Leistung des Sechszylinders von 450 auf 480 PS und erreicht so das Niveau des bisherigen GTS.
Keramik-Bremse und Sportfahrwerk

Damit schließen die Schwaben nicht nur die Lücke zwischen den 394 PS des Basismodells und den 541 PS des neuen GTS, sondern sichern dem Neuling auch gleich noch einen Superlativ: Der überarbeitete Motor verkürzt den Sprintwert auf 3,3 Sekunden und macht das 308 km/h schnelle Derivat zum „stärksten und dynamischsten Carrera S aller Zeiten“ – zumindest, bis es irgendwann in drei, vier Jahren eine komplette Neuauflage gibt. Ach ja: Und ein bisschen sparsamer (10,3 Liter WLTP) wird der Kraftmeier beim Facelift obendrein.
Porsche dreht aber auch an ein paar anderen Stellschrauben für den Spaß auf Straße und Strecke, montieren Bremsen mit rot leuchtenden Sätteln und vor allem mehr Biss, bauen das im Basismodell nicht verfügbare Torque Vectoring ein und haben natürlich ein Sportfahrwerk mit nochmal einem Zentimeter weniger Bodenfreiheit sowie eine Keramik-Bremse im Angebot. Und damit den Athleten auch ja jeder als solchen erkennt, brüllt der Boxer durch einen Sportauspuff. Allerdings ist ausgerechnet der Handschalter mit dem Facelift Geschichte und statt eines echten Wählhebels ragt für die Automatik nur noch ein kleiner Stummel aus der aufgeräumten Konsole.
Und weil ja auch der Basis-Elfer nicht eben untermotorisiert ist, stellt sich klugen Rechnern die Frage, ob der Leistungssprung und das S im Kürzel einen Preissprung von 26.000 Euro gegenüber dem 911 Carrera wirklich wert ist. Aber bei einem Sportwagen spielt die Psychologie mindestens eine genauso große Rolle wie die Physik. (SP-X)