Peugeot Partner: Der Allzweckkünstler

Hochdach-Kombis haben mehr Platz und bieten mehr Möglichkeiten als ein Mittelklasse-Kombi. Der überarbeitete Peugeot Partner schont zudem die Familienkasse – in vielerlei Hinsicht.

Kai Petersen

Die konkurrenzlosen Zeiten von Peugeot Partner und seinem Zwillingsbruder Citroen Berlingo sind lange vorbei. Waren die beiden Mitte 90er Jahre allein auf weiter Flur, hat sich den letzten Jahren ein wahrer Hochdach-Boom entwickelt. Grund: Die Hochdach-Kombis bieten deutlich mehr Platz und Variabilität als ein Mittelklassekombi. Dafür halten sich Preis und Unterhaltskosten im Rahmen. Heute gehören kompakte Hochdach-Kombis zum Straßenbild. Der überarbeitete Peugeot Partner soll den Abstand zum Klassen-Bestseller Renault Kangoo verringern und neue Käufer gewinnen.

Zahlreiche Verbesserungen

Die Bestuhlung ist ganz auf Dauerbeanspruchung ausgelegt. Foto: Werk

Nach seinem Facelift wirkt der Partner mit einer bulligen Front deutlich souveräner. Markant große Scheinwerfer und üppig dimensionierte Stoßfänger sollen mit Pseudo-Offroad-Gefühlen spielen. Hatte der französische Publikumsliebling in der Vergangenheit in punkto Sicherheit allenfalls mäßig abgeschnitten, gab es mittlerweile verschiedene Verbesserungen. So wurde der Vorderwagen verstärkt, der Motor mehr geneigt und so das Crashverhalten verbessert. Eine wirksamere Bremsanlage, optimierte Front- und Seitenairbags und ein überarbeitetes Fahrwerk sollen zudem für mehr Sicherheit sorgen.

Im Innenraum zeigt der Peugeot Partner seine bekannten Stärken. Viel Platz allenorten, dazu unzählige Ablagen und die praktischen Schiebetüren. Beim Sondermodell «Quiksilver» gibt es unter anderem eine manuelle Klimaanlage, Nebelscheinwerfer und ein Lederlenkrad. Für 770 Euro Aufpreis empfiehlt sich das praktische Multifunktionsdach mit Bullaugen und weiteren Ablagen. Hinter den Fondsitzen stehen beachtliche 624 Liter Stauraum zur Verfügung. Bei umgeklappter Rückbank sind es bis zu 2.800 Litern.

Im Innenraum des Franzosen geht es wohnlich und bequem zu. Leider sind die Vordersitze in der Höhe nicht zu verstellen und schwach an Seitenhalt. Ärgerlich ist der enge Abstand zwischen Gas- und Bremspedal. Bei breiten Schuhen kann es in brenzligen Situationen leicht zu Problemen kommen. Gut zur Hand liegen die übersichtlichen Bedienelemente. Wer werksseitig ein Soundsystem ordert, bekommt für 550 Euro auch den praktischen Radio-Bediensatelliten am Lenkrad. So bleiben die Hände am Steuer.

Bremsen als Schwachpunkt

Unbeladen macht sich beim Partner rasch der hohe Schwerpunkt bemerkbar. Foto: Werk

Das Fahrwerk des Peugeot Partner wirkt zunächst komfortabel, aber besonders im Grenzbereich nicht ganz ausgewogen. Hier kann er seine Transporter-Wurzeln nicht verhehlen. Zudem macht der hohe Schwerpunkt dem Allzweckkünstler zu schaffen. Verbesserungswürdig bleiben die Bremsen, die bei starker Beanspruchung zum Fading neigen und an Wirkung verlieren. Neben ABS gibt es Front- und Seitenairbags sowie Kopfstützen und Dreipunktgurte auf allen Plätzen. Leider fehlen ESP (500 Euro Aufpreis) oder Seitenairbags für die hinteren Passagiere. Die Serienausstattung des Partner ist ansonsten komplett. Immerhin gibt es den Quiksilver serienmäßig mit elektrischen Fensterhebern vorn, einer Zentralverriegelung mit Fernbedienung und zwei seitlichen Schiebetüren.

Enorme Reichweite

Der Peugeot Partner Quiksilver ist als Benzin- und Dieselversion mit jeweils 1,6 Litern Hubraum zu bekommen. Beliebt ist der 1.6 HDI mit 66 kW/90 PS und 215 Nm. Der kräftige Selbstzünder mit der Schadstoffklasse Euro 4 erreicht sein maximales Drehmoment von 215 Nm bei 1750 U/min und schafft eine bescheidene Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Dafür wird die Familiengeldbörse geschont, indem sich der Durst in Grenzen hält. Durchschnittlich kommt der Partner mit 5,4 Litern Diesel auf 100 Kilometer aus. Mit dem Kraftstofftank von 60 Litern ist da eine Urlaubstour von über 1000 Kilometer ohne Tankstopp drin. Der Basispreis für den Peugeot Partner 1.6 HDI Quiksilver liegt bei 16.880 Euro.

Keine Beiträge vorhanden