Peugeot E-3008: Schickes E-SUV gibt sich effizient

Peugeot E-3008: Schickes E-SUV gibt sich effizient
Der neue Peugeot E-3008 fährt mit einen attraktiven Lichtsignatur vor. © Peugeot

Peugeot hat bei der Elektromobilität einiges vor Bereits 2025 will der französische Hersteller ein komplettes Angebot an E-Autos anbieten. Eine besondere Rolle spielt dabei der neue E-3008.

Neue Modelle werden von den Autobauern bei Fahrzeugpräsentationen immer in höchsten Tönen gelobt. Natürlich sind sie noch innovativer als der Vorgänger, haben noch bessere Fahrassistenzsysteme an Bord und sind natürlich auch effizienter. Das war auch beim neuen Peugeot E-3008 nicht anders.

Doch lässt man die Marketing-Überhöhungen außer Acht, ist dieses Elektro-SUV in der Tat innovativer als das Vorgängermodell. So ist das erste Modell der Stellantis-Tochter, das auf der neuen STLA-Medium-Plattform unterwegs ist. In der Longe Range-Variante ermöglicht der E-3008 mit seiner 98 kWh großen Batterie seinen Fahrerinnen und Fahrern eine Reichweite von bis zu 700 Kilometer.

525 Kilometer Reichweite mit kleiner Batterie

Sieht schwebend aus: das neue Display im Peugeot E-3008. Foto: Peugeot

Doch selbst mit der auch von uns gefahrenen kleinen Batterie mit einer Kapazität von 73 kWh sind immer noch völlig ausreichende 525 Kilometer möglich. Mit Blick auf die Ladeleistung braucht sich der E-3008 nicht verstecken: er verfügt zwar über kein 800 Volt-System, sondern „nur“ über 400 Volt, aber das reicht völlig: denn damit lässt er sich an einer Schnellladestation mit bis zu 160 kW laden: damit soll sich der Akku bei der Variante mit kleiner Batterie in 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufladen lassen, bei der Longe Range-Variante sollen es weniger als 30 Minuten sein. Wie sich sein Ladeverhalten darstellt – und hier insbesondere seine Ladekurve – wird ein ausführliches Test im kommenden Jahr zeigen.

Doch das, was der E-3008 zu bieten hat, lässt sich sehen – und das nicht nur in technischer Sicht. Bei der Neuauflage ihres Bestseller haben die Franzosen viel Wert auf das Design gelegt. So wurde nicht nur die Frontpartie mit neuen LED-Pixel-Scheinwerfern (sie passen das Licht automatisch an die Verkehrssituation an) und einem neuen Kühlergrill ausgestattet, sondern vor allem das Heck stand im Fokus: hier haben die Designer dem 3008 eine Fastback-Silhouette verpasst, die sich positiv auf die Aerodynamik und damit auch auf die Reichweite auswirkt. So soll sich der von uns gefahrene E-3008 mit 210 PS in der GT-Version mit einem Verbrauch von 16,7 kWh/100 begnügen. Diesen Wert haben wir bei den Testfahrten zwar verfehlt, aber die 18,9 kWh, die unser Bordcomputer anzeigte, sind für ein Auto mit dieser kantigen und damit aerodynamisch suboptimalen Karosserieform anständig.

Auch 210 PS machen aus dem E-3008 keinen Sportler

Das gleiche trifft auch auf die Fahrleistungen zu. Natürlich reichen 210 PS für ein Auto mit einem Gewicht von 2,1 Tonnen aus, um ausreichend schnell von A nach B zu kommen. Aber allzu sportliche Erwartungen sollte man an den E-3008 dann mit dieser Motorisierung nicht haben. Klar, dass maximale Drehmoment von 345 Nm liegt wie bei E-Autos üblich praktisch gleich an und sorgt für einen kraftvollen Antritt – und auch der Sprint von 8,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h lässt sich wie der Top-Speed von 170 km/h sehen, aber der E-3008 ist mit dieser Motorisierung kein Sportler.

Wer mehr Dynamik verlangt, der muss dann schon zu Long Range-Variante (230 PS) oder besser noch zum Allradler (320 PS) greifen. Sie sorgen für noch bessere Leistungswerte. Doch seien wir ehrlich: Braucht es das wirklich? Geht es denn nicht in einem E-Auto gerade auch um andere Dinge – vor allem die Effizienz? Doch geht es. Und hier hinterlässt der immerhin 4,54 Meter lange E-3008 einen guten Eindruck. Er empfiehlt sich als Begleiter für längere Touren – und das nicht nur in der Longe Range-Variante.

Allrad sorgt für mehr Souveränität

Auch das Heck des neuen E-3008 von Peugeot lässt sich sehen. Foto: Peugeot

Aber wie gesagt: die kleinere Batterie reicht. Auch mit ihr kann man bequem und ohne Reichweitenangst sein Ziel erreichen. Die beschriebene Ladeleistung tut ihr Übriges, dass man stressfrei unterwegs sein kann – und das ausgesprochen komfortabel. Zwar ist das Fahrwerk des neuen Stromers der Franzosen durchaus straff abgestimmt, aber den Entwicklern ist der Spagat zwischen Dynamik und Komfort geglückt. Wer mit dem 1,89 Meter breiten und 1,65 Meter hohen E-3008 indes auch Kurven flotter meistern will, kann das tun, doch seine hohe Karosserieform macht sich dann doch bemerkbar; zwar sind die Wankbewegungen nur minimal, aber letztlich schiebt er bei flotter Gangart doch leicht über die Vorderachse. Souveräner ist hier der Allrad. Die Lenkung übrigens ist nicht zu beanstanden, sie spricht direkt an, vermittelt der Fahrerin oder dem Fahrer eine gute Rückmeldung.

Neu angefasst wurde auch der Innenraum, wo die neue Generation des i-Cockpit zum Einsatz kommt. Dort gibt es ein neues Lenkrad mit abgeflachter oberer und unterer Seite mit integrierten Bedientasten und vor allem ein 21 Zoll großes Curved-Display, was über die Hälfe des Armaturenbretts erstreckt. Das sieht ansprechend aus – vor allem aber lassen sich die zehn wichtigsten Funktionen über so genannte i-Toggles ansteuern. Für die Passagiere steht dabei ausreichend Platz zur Verffügung – und das auch auf der Rückbank, wo man auch mit mehr als 1,80 Meter Größe bequem sitzen kann. Der Kofferraum bietet ausreichend Stauraum – er liebt bei mindestens 520 Litern.

Der im französischen Peugeot-Werk in Sochaux produzierte E-3008 wird ab Februar 2024 in den Handel kommen. Die Preise für den bereits bestellbaren Stromer beginnen bei der Version mit 210 PS bei 48.650 Euro. Ein selbstbewusster Preis. Mal sehen, wie die Kundinnen und Kunden auf den neuen Stromer reagieren. Um sich alle Absatzmöglichkeiten offen zu halten, bietet Peugeot den 3008 nicht nur rein elektrisch an, sondern auch als  Verbrenner und Hybrid.

Keine Beiträge vorhanden