Vor knapp 30 Jahren sorgte Peugeot mit dem 205 GTi für Furore. Der sportlichste Vertreter der Baureihe 208 soll in schweren Zeiten ähnliche Erfolge feiern.
Von Thomas Flehmer
Der Knalleffekt blieb diesmal aus. Während sich 1984 der Peugeot 205 GTi in der Werbung per Fallschirm vor einem Hubschrauber mit Raketenwerfer rettete, so rollt der 208 GTi doch ruhiger an den Start. Der Nachfolger des legendären Sportler, mit dem die ebenso legendäre Michele Mouton zahlreiche Siege im Rallyesport feierte, soll ab Mai an dem derzeitigen Aufschwung im Segment der Kleinwagenteilnehmer zwischen Seat Ibiza Cupra oder Opel Corsa OPC punkten.
Eigenständige Front des Peugeot 208 GTi
Dank eines eigenständigen Frontgrills und einem Heckspoiler sowie einem Doppelauspuff-Endrohr unterscheidet sich der kleine Sportler von den normalen Vertretern der Baureihe. Im Innenraum laden straffe, aber dennoch komfortable Sportsitze zum Verweilen ein. Diverse Hartplastikteile stören den ansonsten sehr wertigen Eindruck des Interieurs, das auf der höchsten Ausstattungslinie "Allure" basiert. Rote Ziernähte und die Pedalerie in Alu-Optik dürfen da nicht fehlen.
Optional kann ein Panoramaglasdach geordert werden, damit sich die Personen auf den hinteren Sitzen nicht allzu beengt vorkommen. Denn der 3,96 Meter kurze 208 GTi ist nun mal ein Kleinwagen. Mit 285 Litern, die auf 1076 Liter erweitert werden können, ist der Kofferraum ganz ordentlich ausgefallen.
Peugeot 208 GTi mit 200 PS
Ordentlich ist auch der Anzug des 1265 Kilogramm leichten 208 GTi. Dank des bekannten THP 200 mit 147 kW/200 PS und einem Drehmoment von 275 Newtonmetern, die bei 1750 Kurbelwellenumdrehungen anliegen, sind bereits nach 6,8 Sekunden die 100 km/h erreicht. Bis zu 230 km/h soll der Nachfolger des 207 RC erreichen. Im DS3 Racing von PSA-Schwester Citroen ging es mit dem Kooperationsaggregat von BMW ab Tempo 200 etwas zäher zu.
Doch die Endgeschwindigkeit ist auch gar nicht das Ziel des sportlichen Kleinwagens, den laut Peugeot vor allem Männer zwischen 25 und 40 Jahren steuern sollen. Kurze, knackige Kurven und Serpentinen sind das Revier des Sportlers. Ein extra abgestimmtes Fahrwerk sowie eine direkte Servolenkung sorgen für Souveränität und Fahrfreude.
10.000 Verkäufe des Peugeot 208 GTi werden angepeilt
Untermalt wird die Kurvenhatz akustisch von einem rauen Sound, der nicht zu prollig wirkt und zum kleinen Sportler gut passt und dazu motiviert, das Gaspedal weiter herunter zu drücken. Die angegebenen 5,9 Liter Verbrauch sind dann erst recht nicht zu halten. Mit sportlicher Fahrweise nähert sich der Verbrauch des 1,6 Liter großen Vierzylinders dem zweistelligen Bereich an.
Hohe Ansprüche werden an den neuen GTi gestellt. 10.000 Verkäufe in Europa sollen es pro Jahr sein. Pro Auto wandern dann mindestens 22.900 Euro in die Kassen des angeschlagenen Autobauers. Vor 30 Jahren waren es noch 19.295 Mark, die der 205 GTi kostete. Und Michele Mouton sorgte für Krach auf der Rennstrecke. 30 Jahre später ist die Konkurrenz deutlich größer und der Krach deutlich leiser.