Peugeot Expert Tepee: Der Wandelbare

Peugeot wandelt den Expert vom leichten Nutzfahrzeug in einen Großraumkombi um. Das macht ihn je nach Bedarf zur Familienkutsche oder zum VIP-Transporter, meint Thomas Flehmer.

Peugeot hat dem Expert ein neues Image verpasst. Mit dem Tepee (sprich: Tipi) ist ein Wandel vom leichten Nutzfahrzeug hin zum PKW vollzogen worden. Zwar ist aufgrund der Kastenform der Hauch des Bauarbeiter-Transporters geblieben, dafür ist der Innenraum salonfähig geworden. Die Testfahrten mit dem 100 kW/135 PS-starken 2,0 L HDi FAP Topdiesel in der mittleren Ausstattungsvariante Tendance verdeutlichten, dass der Tepee nicht nur Familienansprüchen genügt, sondern auch mit den bereits etablierten VIP-Transportern wie Mercedes Vito und Viano oder dem VW Multivan konkurrieren kann.

Angenehmer Fahrkomfort

Denn trotz seiner Größe von 4,81 Metern Länge, 1,90 Metern Breite und bis zu 1,98 Metern Höhe ist der Fahrkomfort recht angenehm. Sicher, die sechs Gänge lassen sich nicht so fix einlegen wie bei einem Sportwagen, der Diesel röhrt etwas lauter als in einem Van und auch beim Vortrieb müssen Abstriche gemacht werden. Doch 13,8 Sekunden für den Sprint bis zur 100 km/h-Marke sind für einen 1,9 Tonner aller Ehren wert.

Bei 170 km/h wird die Höchstgeschwindigkeit erreicht. Doch soweit braucht der Tepee nicht ziehen. Angenehmes Fahren ist auch bei Tempo 160 km/h möglich. Die von Peugeot angegebenen 7,4 Liter konnten nicht gehalten werden, doch neun Liter für den Neunsitzer mit Sechsgang-Schaltgetriebe (ja, richtig gelesen, Peugeot verfügt auch über sechs Gänge) sind nicht schlecht.

Zweite Schiebetür nur optional

Ein bisschen Kastenwagen Foto: press-inform

Gut 800 Kilogramm dürfen zugeladen werden - genug für den professionellen Personentransport oder für den Trip in den Familienurlaub. Denn die hinteren Sitzreihen können umgelegt, gefaltet oder ganz herausgenommen werden, um das Ladevolumen auf insgesamt 3693 Liter zu erhöhen. Ist die zweite Sitzreihe eingebaut, stehen immer noch enorme 2523 Liter zur Verfügung. Als Neunsitzer verfügt der Tepee immerhin auch schon über 957 Liter. Komisch, dass die Ladeklappe nicht hoch genug aufschwingt und Personen ab 1,90 Meter um ihren Kopfhaut fürchten müssen. Als Alternative bieten sich Heckflügeltüren für 240 Euro an.

Trotz des hohen Gepäckanteils müssen die Insassen nicht um ihren Platz fürchten. Bein- Kopf- und Schulterfreiheit ist auch im voll besetzten Tepee gegeben. Leider stehen nur zwei kleine Seitenfenster zur Verfügung, um die Luftzufuhr anzufachen. Und auch der Einstieg wird nicht leicht gemacht. Die Schiebetür - optional wird auch eine zweite für die linke Seite für 440 Euro angeboten - lässt sich etwas zu schwer öffnen.

Übersichtliches Cockpit

Übersichtliches Cockpit Foto: AG/Flehmer

Für den Fahrer selbst gibt es keine Probleme. Ein großer Schritt nach vorn und man sitzt gut erhöht, die riesige Frontscheibe verschafft mehr als nur den nötigen Überblick. Das Cockpit ist übersichtlich, der Bildschirm des Navigationssystems so angebracht, dass keine Sonnenstrahlen den Blick trüben können. Ablagemöglichkeiten sind reichlich vorhanden. Zudem können Fahrer oder Beifahrer über den kleinen Mittelgang nach hinten gelangen, um das eventuell schreiende Kind zu beruhigen. Ein zweiter Innenspiegel verschafft zudem Übersicht über den gesamten hinteren Raum.

Ab 24.750 Euro ist der Tepee in der Basisversion Esplanade mit 66 kW/90 PS zu haben. Der von uns gefahrene Zweiliter-Diesel mit Rußpartikelfilter startet mit 29.100 Euro ins Rennen. In der größeren Version mit 5,14 Metern Länge kostet der Tepee mindestens 31.750 Euro.

Einparkhilfe für 330 Euro

Viel Stauraum Foto: AG/Flehmer

Diverse Annehmlichkeiten wie Klimaautomatik (360 Euro), elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel (250), eine empfohlene akustische Einparkhilfe (330), sowie Luftfederung hinten (480) mit verstellbarer Ladekante (710) sind nur eine kleine Auswahl der Aufpreisliste.

Ein Sichtpaket für 170 Euro sind darin ebenso wenig enthalten wie eine Audioanlage mit CD-Wechsler für 1050 Euro oder ein Navigationssystem für 2710 Euro. Für den professionellen Personentransport sind diese Gimmicks unverzichtbar, für den Familienvan würde trotz Verzicht kein Fahrspaß verloren gehen.

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