Opel Astra 1.6 CDTI: Weniger ist mehr

Neuer Diesel mit 110 PS

Opel Astra 1.6 CDTI: Weniger ist mehr
Der Opel Astra 1.6 CDTI begnügt sich mit 100 PS und 3,7 Litern Verbrauch. © Opel

Opel hat den Astra mit der neuen Dieselgeneration erheblich aufgewertet. Dabei muss der Kompakte gar nicht mit 136 PS ausgestattet sein, 26 Pferdestärken weniger reichen allemal.

Von Thomas Flehmer

Es darf ein bisschen weniger sein. Nachdem zumeist dem 136 PS starken neuen Diesel von Opel Lob gehudelt wurde, kann der mit 81 kW/110 PS ebenfalls 1,6 Liter große Selbstzünder trotzdem mit großem Selbstbewusstsein vorfahren. Denn obwohl dem Astra 1.6 CDTI 26 PS zum großen Bruder fehlen, verfügt die kleinere Variante doch gewisse Stärken gegenüber der größeren Version.

Opel Astra 1.6 CDTI in zwölf Sekunden auf 100

Dass der 136 PS starke Selbstzünder mit 10,3 Sekunden den Sprint ganze 1,7 Sekunden schneller absolviert, soll ebenso nicht außer Acht gelassen wie die 16 km/h mehr Endgeschwindigkeit. Doch das der 110 PS starken Variante schon bei 184 km/h schon die Luft ausgeht, wird den meisten Kunden reichen. Und wer nach mehr Leistung giert, kann sich auch mit dem 170 PS starken Benziner beglücken.

Doch die 110 PS sowie 300 Newtonmeter maximales Drehmoment zwischen 1750 und 2000 Umdrehungen reichen für den 1,5 Tonner vollkommen aus. Die zwölf Sekunden fühlen sich in der realen Beschleunigung sehr viel schneller an – und auch in höheren Geschwindigkeitsbereichen wirkt der Astra nicht wie eine lahme Ente. Das liegt auch daran, dass sich die sechs Gänge sehr gut einlegen lassen und auch beim Fahrwerk wieder ein Top-Job verrichtet wurde.

Opel Astra weiter mit voller Mittelkonsole

Der Opel Astra 1.6 CDTI begnügt sich mit 100 PS und 3,7 Litern Verbrauch.
Im Cockpit des Opel Astra 1.6 CDTI geht es ruhig zu Opel

Denn der Astra ist weder zu weich noch zu hart gefedert und Unebenheiten im Asphalt werden gut ausgebügelt. Dass die Sitze auch ohne das Siegel "Aktion Gesunder Rücken" (AGR) bereits sehr gut konturiert sind, ist dabei kein Hindernis.

Dass eine neue Haptik ins Cockpit eingezogen ist, tut nicht nur dem Astra gut. Allerdings sieht die Mittelkonsole immer noch wie das Pult in einer Pilotenkanzel aus. Da dürfte es ein bisschen weniger sein. Abgenommen hat auch die Lautstärke. Der Motor ist kaum zu vernehmen und trägt so zum Wohlempfiinden während der Fahrt zu. Nicht umsonst nennen die Rüsselsheimer das neue Aggregat "Flüsterdiesel".

Opel Astra 1.6 CDTI in Effizienzklasse A+

Der Opel Astra 1.6 CDTI begnügt sich mit 100 PS und 3,7 Litern Verbrauch.
Sehr sparsam ist der Opel Astra 1.6 CDTI Opel

Ein bisschen weniger zapft sich auch das Aggregat. Im Vergleich zum 136 PS starken Diesel sind es zwar auch nur 0,2 Liter, doch die bedeuten immerhin, dass der kleine 1.6er mit 3,7 Litern und 97 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer unter der 100 Gramm-Marke bleibt.

Hier entscheiden aber immer der rechte Fuß des Fahrers und dessen Kopf über den realen Verbrauch im Alltag. Immerhin erfüllen beide Motoren schon die Euro 6-Norm und fahren in die beste Energieeffizienzklasse A+.

Opel Astra 1.6 CDTI beginnt bei 20.640 Euro

Letztendlich schlägt auch der Preis zugunsten des kleineren Diesels aus. Denn mit 20.640 Euro ist der kleine 1.6 CDTI als Fünftürer 1600 Euro günstiger als der größere Selbstzünder. Das Mehr an Geld kann für die 2000 Euro teurere Ausstattungsvariante "Edition" ausgegeben werden. Dann sind nicht nur CD-Radio und Bordcomputer an Bord, auch der Preis für das schon mehrfach gelobte IntelliLink-System sinkt dann erheblich und wiegt die Mehrkosten quasi auf.

Wer IntelliLink und einen speziellen Bordcomputer mit Check Control System an Bord haben möchte, macht hinter der "Exklusiv"-Variante das Häkchen und zahlt dann mindestens 25.100 Euro. Doch bei dem Opel Astra fährt man unter dem Motto "Weniger ist mehr" nicht schlecht.

Vorheriger ArtikelBMW knackt erstmals Millionen-Marke im halben Jahr
Nächster ArtikelOpel Corsa vor Start in fünfte Generation
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden