Opel Astra ST Hybrid: Effizient auf große Tour

Opel Astra ST Hybrid: Effizient auf große Tour
Den Opel Astra ST gibt es auch als Hybrid. © Opel

Opel bietet vom Astra Sports Tourer eine Vielzahl von Antrieben an. Dazu gehört auch ein Hybrid. Wie schlägt er sich im Alltag?

Ob Benziner, Diesel, PHEV und BEV – vor zwei Jahren schickte der Rüsselsheimer Autobauer Opel den Astra Sports Tourer mit einem breiten Antriebsspektrum ins Rennen um die Käufergunst.

Was bis dahin fehlte, war der im vergangenen Frühjahr nachgereichte Hybrid, der ein wenig elektrisch, vor allem aber spritzig und zugleich bemerkenswert sparsam fährt. Doch lohnt sich der Kauf des Kombis mit diesem Antrieb? Oder sollte man doch lieber zu einer der Alternativen greifen? Unser Test gibt die Antwort

Unaufgeregter Auftritt als Pluspunkt

Äußerlich hat man sich an den neuen Look des Astra gewöhnt. Mit markanten Felgen und Metallic-Lackierung nimmt man ihn trotz der auf Nutzwert hin optimierten Karosserie als unaufgeregt schick wahr. Innen gefällt der Rüsselsheimer mit einem aufgeräumten Cockpit. In den variablen Fond lassen sich 608 bis 1.634 Liter Gepäck verfrachten. Lediglich die Kniefreiheit auf der Rückbank fällt für ein Auto seiner Größe etwas bescheiden aus. Der Fahrersitz mit AGR-Siegel vermittelt das gute Gefühl, der nächsten großen Tour entspannt entgegensehen zu können.

Große Tour? Mit Hybrid? Gerade auf der Autobahn sind die mit kleinem Elektromotor ausgestatteten Doppelherzen oft nur mäßig spritzig und zudem oft nicht sonderlich sparsam unterwegs. Anders der Astra MHEV. 5,5 Liter waren es bei einer langen Fahrt mit Tempo 130. Bei einer Tour durch Holland mit gesetzeskonformer und damit niedrigerer Geschwindigkeit begnügte sich der 1,2-Liter-Dreizylinder sogar mit 5,1 Litern. Am besten ist die Bilanz im Stadtverkehr, wo man den 4,64 Meter langen Kombi mit weniger als fünf und teilweise sogar unter vier Litern bewegen kann. Der offizielle WLTP-Wert von 4,9 Litern auf 100 Kilometern ist also durchaus erreichbar und angesichts des 52-Liter-Tanks ein Aktionsradius von 1.000 Kilometern nicht unrealistisch.

Kraftvoller Antrieb mit 136 PS

Dreizylinder und Hybrid lassen einen knurrigen Antrieb mit mäßigem Durchzug erwarten. Doch der 136 PS starke Benziner sorgt im Zusammenspiel mit einer im 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe integrierten 48-Volt-E-Maschine für einen kraftvoll-geschmeidigen, allerdings nicht ganz so souveränen Vortrieb wie bei der PHEV-Version des Astra.

Der 1,5-Tonner sprintet in 9,3 Sekunden auf 100 km/h, maximal sind 210 km/h möglich. Stark für einen Mildhybrid ist die Rekuperation, dank der man an roten Ampeln gelegentlich auch fast ohne Bremseingriffe zum Stehen kommt. Häufiger ist im Stadtverkehr für kürzere Strecken zudem rein elektrisches Fahren möglich, begleitet von einem deutlich hörbaren Elektro-Sirren. Für den einen mag das nervig klingen, für den anderen elektrisch cool. Gewöhnungsbedürftig sind auch die manchmal etwas ruckartigen Übergänge, wenn sich nach kurzen Elektroetappen der Verbrennungsmotor zum Vortrieb hinzugesellt.

Preis liegt bei 38.000 Euro

Den Opel Astra gibt es nun auch als Hybrid. Foto: Opel

Während sich der Astra Sports Tourer Mildhybrid (MHEV) beim Verbrauch bescheiden gibt, verlangt er beim Kaufpreis mit rund 38.000 Euro allerdings gehobene Investitionsbereitschaft. Das liegt unter anderem daran, dass der Astra Hybrid erst ab der mittleren Ausstattungsstufe GS zu haben ist, die mit Nettigkeiten wie Zwei-Zonen-Klimaanlage, Infotainmentsystem, Abstandstempomat, Lenkradheizung, Rückfahrkamera und dem angenehm verbindlichen und für Vielfahrer unbedingt empfehlenswerten AGR-Sitz verwöhnt. Außerdem ist ja ein teilelektrischer und in der Praxis effizienter Antrieb mit Automatik an Bord. Rund 4.000 Euro Aufpreis kostet die Ausstattung Ultimate. Angesichts darin enthaltener Extras wie AGR-Sport-Aktiv-Sitze, Glasschiebedach, Head-up-Display, Ladeschale und IntelliLux-Scheinwerfer erscheint diese Mehrinvestition lohnend.

Kompakte Kombis mit Mild- und Vollhybridantrieb gibt es noch einige. Größter Konkurrent ist nach wie vor der Golf Variant, den der VW-Konzern auch als Technikbruder Skoda Octavia oder Seat Leon ST anbietet. Weitere Klassiker sind der Ford Focus Turnier und der Hyundai i30. Einige werden als Mildhybrid-Benziner zu teilweise deutlich niedrigeren Einstiegspreisen als der Astra MHEV angeboten.

Wer mit dem reinen Elektroantrieb noch fremdelt, findet bei Opel mit dem MHEV-Antrieb eine effiziente Alternative ohne Reichweiteneinschränkung. Diese fährt zwar weiterhin überwiegend mit Benzin, integriert aber gleichzeitig elektrische Antriebstechnik auf verbrauchssenkende und damit überzeugende Weise. (SP-X)

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