Nissan hat den Qashqai überarbeitet. Das Crossover-Modell der Japaner ist ab sofort bestellbar. Wir sind das SUV mit e-Power gefahren.
Wer an Nissan denkt, der denkt gleich an den Qashqai. Kein anderes Modell ist für den japanischen Autobauer so wichtig wie der Qashqai. Von dem Crossover-Modell wurden seit 2007 über 370.000 Einheiten in Deutschland abgesetzt.
Allein im vergangenen Jahr wurden auf dem deutschen Automarkt 15.843 Einheiten neu zugelassen. Damit stellt der Qashqai nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) 49,7 Prozent aller Zulassungen von Nissan. Mit weitem Abstand auf Platz zwei der Zulassungsliste steht der Juke mit 5069 Einheiten (15,9 Prozent). Nun kommt der Qashqai mit einem umfassenden Facelift. Damit soll die Erfolgsgeschichte fortgeschrieben. Das überarbeitete Modell ist ab sofort für 34.140 Euro bestellbar. Dafür bekommt der Kunde den 1.3 DIG-Mild-Hybrid mit einer Leistung von 140 PS.
Kleine optische Änderungen
Zu den optischen Neuerungen des 4,42 Meter langen Qashqais gehören unter anderem Änderungen am Kühlergrill und den vorderen Scheinwerfern. Die Form der Heckleuchten blieben indes unverändert, wobei sich die Anordnung der LED-Elemente bei den Ausstattungsvarianten Teka, Tekna+ und N-Design geändert hat. In diesen drei genannten Varianten verfügt der neue Qashqai nun auch über eine neue glänzende Lackierung unterhalb von Radkästen und Türen. Der Auftritt des Crossovermodells wird durch 19 bis zu 20 Zoll großen Leichtmetallräder unterstrichen.
Im Rahmen des Facelifts sahen die Verantwortlichen indes keinen Anlass, etwas an den Motorisierungen zu ändern. Neben dem Mildhybrid mit 140 PS gibt es ihn auch mit 158 PS. Zugleich bieten die Japaner die leistungsstärkere Variante auch mit Allrad (ab 42.150 Euro) an.
e-Power als Alleinstellungsmerkmal
Daneben gibt es noch den 1.5 VC-T mit e-Power und 190 PS (ab 39.780 Euro). Es ist der Antrieb, mit dem auch wir bei den Testfahrten rund um Faro unterwegs waren. Gerade der effiziente e-Power-Antrieb ist bei den Kundinnen und Kunden beliebt. Von den bis Ende April zugelassenen 5400 Qashqais entschieden sich 50 Prozent für diese Variante, die 2022 eingeführt wurde. Mit ihr will Nissan die Kundinnen und Kunden ansprechen, die sich noch nicht für einen reinen E-Antrieb entscheiden wollen, aber dennoch die Vorzüge elektrischen Fahrens genießen wollen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Hybridantrieben wird das Fahrzeug bei e-Power stets vom E-Motor angetrieben, der Dreizylinder-Verbrenner versorgt die Batterie mit Strom. Das Drehmoment liegt bei satten 330 Nm, was für einen kraftvollen Antrieb sorgt. Auch mit Blick auf seine Sprintfähigkeiten braucht sich das SUV nicht verstecken. In 7,9 Sekunden ist Tempo 100 erreicht, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei ausreichenden 170 km/h.
Gute Fahrleistungen
Auf dem Weg dorthin hinterlässt der Qashqai einen stimmigen Eindruck. Trotz seiner Karosserieform lässt sich der Japaner flott durch die Kurven des Hinterlands von Faro bewegen, ohne dass sich der Qashqai ein Blöße gibt. Zu dem guten Kurvenverhalten mit geringen Wankbewegungen passt auch die direkt abgestimmte Lenkung. Wenn es denn etwas zu kritisieren gibt, dann ist es der beim Beschleunigen hörbar werdende Dreizylinder. Aber das ist klagen auf hohen Niveau.
Und der Verbrauch? Sorgt der e-Powerantrieb hier für eine besondere Effizienz? Die je nach Variante in Aussicht gestellten Verbrauchswerte von 5,1 bis 5,3 Liter/100 km (WLTP) haben wir zwar nicht erreicht, aber die auf dem Bordcomputer angezeigten 6,1 Liter lassen sich für ein fast 2,2 Tonnen schweres Fahrzeug durchaus sehen. Und wie immer kommt es auch auf die Person hinter dem Lenkrad an: ein Kollege bewegte den Qashqai sogar mit unter fünf Litern.
Google-Dienste integriert
Einzug gehalten hat in den neuen Qashqai auch Google. So funktioniert die Navigation nun über Google Maps. Zudem kann auch der Google Assistant („Hey Google“) genutzt werden. Und im Gegensatz zu vielen anderen Sprachsteuerungen funktioniert das System damit tadellos. Hand angelegt wurde beispielsweise von den Entwicklern auch am Around View Monitor.
Damit wird das Parken zusätzlich erleichtert. Nichts zu mäkeln gibt es auch an den Platzverhältnissen – und das sowohl vorn als auch hinten: Fahrer und Beifahrer sitzen ausgesprochen bequem und im Fond finden auch Großgewachsene ausreichend Kopf- und Kniefreiheit. So, wie der neue Qashqai vorfährt, steht einer Fortsetzung der Erfolgsgeschichte nichts im Wege.