Nissan Juke Hybrid: Stromes Hilfe hat ihren Preis

Nissan Juke Hybrid: Stromes Hilfe hat ihren Preis
Der Nissan Juke ist der freche kleine Bruder des Qashqai. © Nissan

Der Nissan Juke ist der freche kleine Bruder des Qashqai. Mit der Hybrid-Version gibt’s nun eine sparsame Stadt-Alternative.

Der Nissan Juke gibt gar nicht vor, ein besonders praktisches Auto zu sein. Beim ihm kommt die Form ganz klar vor der Funktion, was in der zweiten Generation aber nicht mehr ganz so stark polarisiert wie bei der Erstauflage. Geblieben ist, dass es auf den vorderen Plätzen eher eng und hinten noch dazu recht dunkel ist. Ebenso die schlechte Sicht Richtung Heck.

Der Kofferraum immerhin ist trotz des platzraubenden Akkus angemessen groß, beim Einladen muss aber die in dieser Klasse typische hohe Ladekante überwunden werden. Auch bei der Variabilität setzt der Juke keine besonderen Akzente, bietet lediglich einen doppelten Ladeboden und Haken für die Einkaufstasche. Komfortabel hingegen sind der Einstieg durch die großen, weit öffnenden Türen sowie die erhabene Sitzposition für Fahrer und Beifahrer.

Fahrwerk straff bis leicht ruppig

Der Juke ist auch als Hybrid-Modell nur 4,21 Meter lang. Foto: Nissan

Das dynamische Aussehen findet seine Entsprechung in der Fahrwerks-Abstimmung, die straff bis leicht ruppig ausfällt. Ein Sportwagen ist der Juke aber schon wegen des zu hohen Schwerpunkts nicht. Und auch der Hybridantrieb mag es lieber ruhig. Wer ihn fordert, wird mit unangenehm brummigem Motorsound eingebremst, bei überschaubaren 166 km/h ist aus technischen Gründen ohnehin Schluss.

Weil das Zusammenspiel der Antriebsquellen untereinander und mit dem stufenlosen Getriebe teilweise recht erratisch läuft, kommt es immer wieder mal zu kurzen Zugkraftunterbrechungen. Gelegentlich schaltet sich auch der Verbrenner plötzlich und dröhnend zu, um für Nachschub im Akku zu sorgen. Gut gelungen ist hingegen der akustische Komfort bei zurückgenommener Fahrweise – den gefürchteten Gummibandeffekt gibt es bei der aufwändigen, von Allianzpartner Renault übernommenen, Kombination aus zwei E-Motoren, Verbrenner und speziell konstruierter Multimodal-Automatik kaum.

Flotter Antritt, guter Durchzug

Auf den vorderen Plätzen geht es eher eng zu, hinten ist es recht dunkel. Foto: Nissan

Im Stadtverkehr hingegen geben sich die 143 PS Systemleistung quirlig und munter. Der flotte Antritt und ein guter Durchzug auf den ersten Metern passen gut zum frechen Auftritt. Zudem lässt sich dort der Verbrauch des frontgetriebenen Crossovers mit etwas Mühe unter die Fünf-Liter-Marke drücken. Im Mix sind es eher sechs bis sieben, bei höherem Reisetempo auch mal knapp acht. Insgesamt keine Traumwerte angesichts des erheblichen technischen Aufwands.

Rund 31.000 Euro will Nissan für das kleine SUV – ein Gutteil davon geht auf das Konto des Hybridantriebs. Im Ausgleich bietet der Crossover überschaubare Unterhaltskosten und eine ordentliche Ausstattung. Vor allem das Programm an Assistenten überzeugt, umfasst unter anderem Spurverlassenswarner, Notbremssystem mit Fußgängererkennung, Verkehrszeichenerkennung und Einparksensoren. Die Posten auf der Optionsliste sind fair eingepreist, so dass man für rund 35.000 Euro einen nahezu voll ausgestatteten Kleinwagen erhält.

Allerdings ist der Hybridantrieb im Zweifel nur für absolute Stadtverkehrs-Vielfahrer eine Empfehlung. Den alternativ angebotenen Dreizylinder-Benziner mit 114 PS gibt es ab 21.500 Euro. Der bietet zwar nur sehr überschaubare Fahrleistungen, für den Stadtverkehr dürften die aber in der Regel reichen. (SP-X)

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