Nissan 350 Z Roadster: Suchtgefahr besteht

Nissan 350 Z Roadster: Suchtgefahr besteht
Nissan 350 Z Roadster. © Foto: Press-Inform

Vor mehr als einem Jahr brachte Nissan den neuen 350 Z auf den Markt. Nun kommt das Modell zum Frühjahr auch als Roadster. Fast genauso sportlich wie das Coupe und ebenso betörend schön.

Stefan Grundhoff

Die einen wollen schlicht einen Sportwagen, die anderen wollen ein bisschen mehr. Purer Sportwagen ja - aber bitte ohne Dach. Gesagt getan: Die Roadsterversion bietet Dank des versenkbaren Dachs etwas mehr - mehr Oben-ohne-Fahrspaß. Das merkt der Fahrer auch beim Gewicht. Der Nissan 350 Z Roadster weist satte 1720 kg auf; 110 kg mehr als das schon nicht leichte Coupe und gute 300 kg mehr als ein vergleichbarer Porsche Boxster.

Nicht nur in der Sportwagenklasse sind das Welten. Doch das bekannte 3,5-Liter-Triebwerk mit seinen 206 kW/280 PS macht das offene «Z» keinesfalls zu einem müden trabenden Pferd. Doch von motorsportlichen Glanzleistungen muss man sich schnell verabschieden. Der 350er ist es der souveräne Cruiser, der in allen Lebenslagen ein bisschen mehr bietet.

Zu schwer für Hochgeschwindigkeit

Nissan 350 Z Roadster. Foto: Press-Inform

0 auf 100 km/h in 6,4 Sekunden und eine abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h sind klassenübliche Werte. Doch der sportlich ambitionierte Fahrer würde sich gerade beim frechen Ritt auf der Landstraße ein paar Kilogramm weniger Gewicht wünschen. Doch das Fahrwerk des Nissan ist tadellos. Die 4,31 Meter lange Karosserie ist steif und daher jederzeit souverän. Die Feder-Dämpfer-Abstimmung ist sportlich straff, aber nie hart. Allein der versprochene Durchschnittsverbrauch von weniger als 12 Litern pro 100 Kilometer ist von den Asiaten mutig dimensioniert.

Das maximale Drehmoment von 363 Nm bei 4800 U/min ist auch akustisch eine Wonne. Egal ob geöffnet oder geschlossen - beim Z Roadster grollt es angenehm willig in den Innenraum und die Blicke der Umgebung sind dem Fahrer schon ob der sehenswerten Optik sicher. So richtig geht die Post ab 3500 U/min ab. Die Bremsen sind eine Pracht und das knackige Sechsgangsgetriebe erwartet sehnsüchtig jeden Gangwechsel. So fährt sich ein Sportroadster. Wenn nur die über 1,7 Tonnen nicht wären.

Der Innenraum des 350ers zeigt sich im Vergleich zur sportlichen Coupeversion weitgehend unverändert. Er kommt leider nicht an das sehenswerte Design der Außenhaut heran. Viele Flächen wirken nicht gerade hochwertig und einige Schalter sind ungünstig platziert. Die Sitzverstellung ist schlecht zugänglich am Mitteltunnel untergebracht, gibt dem Fahrer jedoch alle Möglichkeiten, das Fahrzeug auf seinen Körper einzustellen. Das Dach öffnet in 20 Sekunden nur teilelektrisch.

Wenig Platz im Kofferraum

Nissan 350 Z Roadster Kofferraum. Foto: Press-Inform

Eigentlich eine Unart aus den 90er Jahren, doch neben Nissan gibt es ein paar weitere Vertreter, die die betagte Verdecktechnik verwenden. Die Stoffmütze sitzt angenehm straff, dämmt die Außengeräusche jedoch nur unzureichend. Immerhin gibt es eine beheizbare Heckscheibe aus Glas. Das Dach verschwindet geradezu spurlos hinter den beiden Überrollbügeln und einer Abdeckung in Form eines Entenbürzels.

Keine Wunder darf man vom Kofferraum eines Roadsters erwarten. Nachdem es bereits im Nissan-Innenraum zu wenige Ablagen gibt, kann man beim Kofferraum von gerade einmal 130 Liter Fassungsvermögen jedoch nur sanft schmunzeln. Hier passen wirklich gerade einmal zwei kleine Reisetaschen herein. Der Preis für den Nissan 350 Z Roadster beginnt bei 36.500 Euro.

Dafür gibt es unter anderem CD-Sound, Klimaautomatik, elektrisches Dach, Airbags, ESP und Xenonlicht. Doch um das Premiumpaket mit Ledersitzen, Tempomat und Soundsystem kommt man nicht herum. Dann liegt der Z bei immer noch günstigen 38.900 Euro - durchaus eine Ansage an die potente Konkurrenz.

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