Mitsubishi kann sich auf dem deutschen Markt über steigende Verkaufszahlen freuen. Für weiter Aufschwung soll der Outlander sorgen. Was der Geländewagen zu bieten hat, steht in unserem Fahrbericht.
Mitsubishi gibt Gas. Die einst kraftvolle Marke erlebt zurzeit nach derben Zulassungsrückgängen in den letzten Jahren ein neues Hoch. Aber nicht mehr Colt oder Lancer sind die Erfolgstypen, die neuen Generationen der Autos mit den drei Diamanten am Bug heißen Outlander, ASX und Space Star. Auch der Klassiker Pajero schlägt sich wacker, der gerade erneuerte Pick-Up L200 trägt ebenfalls zur Steigerung der Absatzzahlen bei.
Jetzt bekommt das bis zu sieben Sitze bietende SUV Outlander eine Auffrischung mit feinerer Ausstattung bei weitgehend gleichen Preisen. Das Basismodell mit einem Zweiliter-Vierzylinder-Benziner (110 kW/150 PS) startet ab 23.990 Euro, die Plug-in-Hybrid-Version ab 39.990 Euro.
Optisch gewonnen
Optisch hat der Outlander durch einen dominanteren Bug mit dreidimensionalen Chromspangen zwischen Scheinwerfern und der dynamischer gestalteten Frontschürze gewonnen. Das SUV wirkt so schlanker und breiter. Vor allem aber vermitteln neue, edlere Materialien im Innenraum deutlich höhere Qualität. Chrom und mattschwarzer Lack auf der Mittelkonsole, ein kleines, schickes Lederlenkrad und LED-Beleuchtung für den Fußraum erheben Premium-Ansprüche. Stärker konturierte Sitze verbessern den Langstreckenkomfort, ein Brillenfach im Dachhimmel und das Navigationssystem mit optimierter Menüstruktur vollenden den Feinschliff.
Nicht sicht- aber hörbar sind die Verbesserungen der Karosseriestruktur. Um Vibrationen und damit das Geräuschniveau zu senken, hat Mitsubishi an mehr als 40 Stellen Versteifungen und dynamische Dämpfungselemente eingebaut. Der Outlander des neuen Modelljahrs fährt deutlich leiser und ruhiger als sein Vorgänger. Dass die elektrische Servolenkung und das Fahrwerk neu abgestimmt wurden, kommt der Agilität zugute, das Kurvenverhalten ist dynamischer geworden und vermittelt so mehr Fahrspaß. Für Sicherheit an Bord sorgen sieben Airbags und je nach Ausstattung Assistenzsysteme wie eine adaptive Geschwindigkeitsregelung, ein Kollisionswarner und der Spurhaltewächter.
Zwei Motorisierungen plus Hybrid im Angebot
Zwei Triebwerke stehen beim konventionell motorisierten Outlander zur Wahl. Der Zweiliter-Benziner gehört zum Grundmodell und schafft 195 Newtonmeter Drehmomentspitze bei 4.100/min. Er ist auf Wunsch statt mit einem manuellen Fünfganggetriebe mit einer stufenlosen Automatik kombiniert, macht den Mitsubishi 190 km/h schnell und verbraucht nach Norm 6,7 (Automatik: 6,4) Liter Benzin auf 100 Kilometer. Für den Diesel steht als Alternative zum handgeschalteten Sechsganggetriebe eine sechsstufige Wandlerautomatik bereit. Er liefert 380 (360) Nm als Drehmomentmaximum und verlangt 5,3 (5,8) Liter Treibstoff auf 100 Kilometer. Beide Versionen können wahlweise mit Front- oder Allradantrieb ausgerüstet werden.
Ausschließlich mit dem traktionsstarken Allradantrieb gibt es den Outlander Plug-In-Hybrid, der sich je nach Ausstattung durch Seitenschweller mit Chromeinsätzen, LED-Hauptscheinwerfer sowie LED-Heckleuchten von den herkömmlich angetriebenen Versionen unterscheidet. Die Vorderachse treibt ein Zweiliter-Benziner mit 89 kW/121 PS an, ihm springt bei Bedarf ein Elektromotor mit 60 kW/82 PS bei. Während der Fahrt unbemerkt greift ein weiterer Elektromotor mit 60 kW/82 PS ins Geschehen ein und treibt die hinteren Räder an, wenn mehr Traktion gefordert wird.
Das Trio agiert mit angenehmer Harmonie, ruckfrei und sanft wechseln sie sich ab oder helfen einander, wenn schnelles Beschleunigen gefragt ist. Die Lithium-Ionen-Batterie speichert 12 kWh und ist zwischen den Achsen angeordnet. Sie ermöglicht theoretisch bis zu 52 Kilometer rein elektrischer Fahrt. An einer Schnellladestation ist sie nach 30 Minuten wieder auf 80 Prozent ihrer Kapazität gebracht, an einer Haushaltsteckdose werden nach fünf Stunden 100 Prozent Füllstand erreicht. Die Garantie für den Akku hat Mitsubishi auf acht Jahre oder 160.000 Kilometer Laufleistung erweitert. Für das restliche Fahrzeug gelten fünf Jahre oder 100.000 Kilometer.
Als Hybrid empfehlenswert
Die Batterie taugt unterwegs als kräftiger Energiespender nicht nur für den Antrieb. Über eine konventionelle Steckdose steht der gespeicherte Strom auch für den Betrieb von Elektrogeräten zur Verfügung. Holzmachen im Wald gelingt so auch ohne einen knatternden Kettensägenmotor, elektrische Kühlboxen lassen sich mit höherem Wirkungsgrad betreiben und die Open-Air-Party ohne Stromnetz illuminieren oder beschallen.
Der Outlander hat vor allem als Hybridversion deutlich an Format gewonnen. Das Design wirkt frischer und dynamischer als bisher, die feine Abstimmung des Antriebsstrangs verleiht ihm eine gesteigerte Agilität und erhöht den Fahrspaß. Dass der Preis des Basismodells unverändert bleibt, macht das hybride SUV umso attraktiver. Die Versionen der höheren Ausstattungsstufen Plus und Top sind aufgrund der Mehrausstattungen, unter anderem mit einer 360-Grad-Kamera, um 1.000 Euro teurer geworden. Das Spitzenmodell steht nun mit 50.990 Euro in der Preisliste.