Der Mitsubishi Eclipse Cross ist das zweite Plug-in-Hybridmodell der Japaner. Es setzt auf den bewährten Antrieb aus dem Outlander – und fährt damit nicht schlecht.
Schließlich war der Outlander 2020 das erfolgreichste SUV mit Plug-in-Hybrid in Europa. In Deutschland wurden von ihm im Vorjahr 8148 Fahrzeuge abgesetzt. Von daher war es von den Japanern nicht die schlechteste Idee, diesen bewährten Antrieb in einem kleineren Modell wie dem Eclipse Cross zum Einsatz zu bringen und ihn dann auch noch als SUV-Coupé zu designen.
Im neuen Eclipse Cross von Mitsubishi ist der 2,4 Liter-Benzinmotor mit 98 PS indes etwas schwächer unterwegs als beim Outlander (135 PS). Doch ansonsten ist die Technik identisch: An der Vorderachse arbeitet ein Elektromotor mit einer Leistung von 82 PS und an der Hinterachse mit 95 PS. Damit bringt es der Eclipse Cross auf eine Systemleistung von 188 PS. Wie auch im Outlander arbeitet der Benziner nach dem so genannten Atkinson-Zyklus mit einem verlängerten Expansionshub. Damit soll im Niedrig- und Teillastbereich der Wirkungsrad verbessert werden. Sprich: Der Verbrauch soll gesenkt werden.
Batterie hat Kapazität von 13,8 kWh
Was bedeutet das im Alltag? Auf der Autobahn oder beim Beschleunigen während eines Überholvorganges wird der Eclipse Cross vom Benziner angetrieben. Mit niedrigerem oder mittlerem Tempo übernehmen die Elektromotoren die Arbeit. Sie beziehen ihre Energie von einer 13,8 kWh starken Lithion-Ionen-Batterie, die für eine Reichweite von 61 Kilometer gut sein soll. Sie wird von Mitsubishi indes nach dem alten NEFZ-Verbrauchszyklus angegeben.
Wie immer hängt die Reichweite natürlich von der Fahrerin und dem Fahrer ab – und der Witterung. Bei den ersten Minusgeraden und zugefrorenen Scheiben wie in diesen Tagen in Berlin ist eine solche Reichweite illusorisch. Wir kamen unter diesen Rahmenbedingungen bei verhaltener Fahrweise auf eine rein elektrische Reichweite von 35 Kilometer. Im Sommer dürften also auch Reichweiten von über 40 Kilometer durchaus möglich sein.
Reichweite reicht für Alltag aus
Doch ob es nun 35 oder über 40 Kilometer sind – für die täglichen Fahrten reicht das allemal. Geht man davon aus, dass das Gros der täglichen Strecken zwischen 30 und 40 Kilometern liegen, kann man sie damit rein elektrisch zurücklegen. Zudem wird während der Fahrt auch Energie in die Batterie zurückgeführt, beispielsweise beim Bremsen oder bei Bergabfahrten. Zudem lädt der Eclipse Cross die leere Batterie bei der Fahrt nach.
Um rein elektrisch unterwegs zu sein, braucht man im Eclipse Cross übrigens nicht den EV-Modus einschalten, er fährt immer zunächst rein elektrisch. Wer das Gaspedal mit Bedacht betätigt, der kann in der Stadt ausschließlich mit Strom unterwegs sein. Das sorgt dann auch für eine ausgesprochen entspannte Fahrt, weil der Eclipse dann sehr leise unterwegs ist. Der Stromverbrauch lag dabei im Schnitt bei knapp über 20 kW. Geladen werden kann die Batterie an einer Haushaltssteckdose in sechs Stunden oder in rund vier Stunden mit einem Mode-3-Kabel. Zugleich gibt es auch einen Chademo-Steckplatz. Nutzt man ihn an einem Schnelllader, ist die Batterie in 25 Minuten wieder voll.
Fünf Rekuperationsstufen anwählbar
Im Eclipse Cross lassen sich über die Lenkradwippen auch fünf Rekuperationsstufen anwählen und eine Stufe 0. Wählt man sie, versetzt man den Eclipse Cross in einen Segelmodus. Wer besonders effizient unterwegs ist, der wird übrigens durch ein grünes Bäumen im Display belohnt: Sind alle Blätter grün, hat man unter Effizienzgesichtspunkten alles richtig gemacht.
Wer indes versäumt, die Batterie zu laden, der wird die Effizienz des Eclipse Cross indes nicht erleben. Denn effizient ist ein PHEV nur dann, wenn man die Batterie auch regelmäßig lädt. Wer das nicht will, der sollte die Finger von der Technik lassen. Dann kann er indes auch keinen Eclipse Cross fahren, denn der wird ausschließlich als Plug-in-Hybrid angeboten.
Und wie sieht der Verbrauch auf 100 Kilometern aus? Okay, der NEFZ-Verbrauch von 1,7 Litern wurde erwartungsgemäß verfehlt. Wir kamen auf 6,7 Liter. Das geht für ein Auto mit einem Leergewicht von fast zwei Tonnen völlig in Ordnung. Insbesondere auch deshalb, weil er auch mit Allrad unterwegs ist.
Stimmiger Eindruck
Ohnehin hinterlässt der Eclipse Cross einen stimmigen Eindruck, wenn man denn ein SUV dieser Größe fahren will. Seine Fahrleistungen sind ausgewogen, der Komfort dank eines gut abgestimmten Fahrwerks gut. Mit seiner Länge von 4,54 Metern bietet er ausreichend Platz – und das auch im Fond, wo auch Großgewachsene gut sitzen können. Im Kofferraum findet sich Platz für 359 Liter Gepäck. Im Kofferraum findet sich übrigens auch eine 230-V-Steckdose. Hier lässt sich beispielsweise ein E-Bike oder ein Laptop aufladen. Um diese Funktion zu nutzen, muss zuvor der 1500-Watt-Knopf in der Mittelkonsole gedrückt werden.
Wenn es denn etwas gibt, was etwas störend ist, sind es die Bedienschalter an der Mittelkonsole links unterhalb des Lenkrades: hier befinden sich beispielsweise die Tasten für das Head-Up-Display, die Fahrzeugeinstellungen oder auch das Licht. Die Tasten kann der Fahrer oder die Fahrerin allerdings nur dann gut erkennen, wenn er oder sie seine Sitzhaltung etwas ändert. Gut, das ist eine Marginalie, aber das geht auch besser. Doch das ändert letztlich nichts am guten Gesamteindruck des Eclipse Cross. Die Basisversion steht derzeit mit 39.890 Euro in der Preisliste. Davon können dann noch eine von Mitsubishi aufgestockte Kaufprämie von 9000 Euro abgezogen werden. Wer den Eclipse Cross als Dienstwagen nutzt, braucht ihn zudem nur mit 0,5 statt 1 Prozent versteuern.