Mercedes hat die V-Klasse einer umfassenden Modellüberarbeitung unterzogen. Im Mai kommt die Großraumlimousine nun auf den Markt.
Und die Chancen stehen dabei gut, dass die facegeliftete V-Klasse (neue Designelemente, aufgewerteter Innenraum, neuer Motor) an den Erfolg des Vorgängermodells anknüpft. Das hat sich seit der Weltpremiere im Jahr 2014 weltweit mittlerweile über 209.000 Mal verkauft. Im Vorjahr verbucht die Großraumlimousine der Schwaben sogar mit 64.000 Einheiten einen neuen Verkaufsrekord.
Besonders beliebt ist die V-Klasse dabei vor allem auf dem Heimatmarkt in Deutschland. Dahinter folgen China und Großbritannien. Während die V-Klasse auf den europäischen Märkten inbesondere bei jungen Familien hoch im Kurs steht, kommt sie in China als Shuttle-Fahrzeug zum Einsatz, wie Thomas Wirth aus dem Produktmanagement von Mercedes berichtet.
V-Klasse bei jungen Familien beliebt
Für diesen Einsatzzweck bieten die Schwaben für die V-Klasse auch optionale Luxussitze mit Massage- und Klimafunktion an. Wie Wirth sagt, komme angesichts der sich verändernden Mobilitätsbedürfnissen dem Einsatzgebiet der Shuttledienste für die V-Klasse eine immer stärkere Bedeutung zu, „insbesondere in einem Markt wie China“.
Doch hierzulande wissen vor allem junge Familien die Vorzüge der V-Klasse zu schätzen. Sie entscheiden sich nicht zuletzt wegen des großen Platzangebotes für die 5,14 Meter lange Großraumlimousine. Der Transport von Kinderwagen und Fahrrädern stellt angesichts der herausnehmbaren Sitze kein Problem dar. Standardmäßig wird die Großraumlimousine mit vier Einzelsitzen in zwei Sitzreihen geliefert.
Alternativ dazu kann man auch für Reihe eins eine Zweisitzbank und für die zweite Reihe eine Dreisitzbank ordern. Dabei lässt sich der äußere Sitz der Dreierbank umklappen, sodass langes Gepäck verstaut werden kann. Die Beliebtheit der V-Klasse bei jungen Familien führt auch dazu, dass das Durchschnittsalter des typischen Mercedes-Kunden auf unter 50 Jahre sinkt. Wem das Platzangebot immer noch nicht reicht, für den hält Mercedes auch eine Langversion mit einer Länge von 5,37 Meter vor. Im Angebot ist auch eine Variante mit 4,90 Meter Länge.
Überraschend einfaches Handling
Die Beliebtheit der V-Klasse ist aber nicht nur auf ihr großer Platzangebot und ihre Variablität zurückzuführen, sondern auch durch ihr einfaches Handling. Für ein Auto mit dieser Länge fährt es sich fast so wie ein Pkw, wie wir bei Testfahrten mit dem 239 PS starken Dieselmotor im 300 d feststellen konnten. Die V-Klasse, die immerhin 1,92 Meter breit ist, lässt sich auch durch enge Straßen unproblematisch manövrieren, ohne dass es größerer Anstrengungen bedarf. Dank einer gut auflösenden Rückfahrkamera und ihrer Assistenzsysteme ist auch das rückwärtige Einparken in enge Lücken kein Problem. Hier sammelt die V-Klasse ebenso Pluspunkte wie mit dem Umstand, dass man mit ihren Abmessungen auch Parkhäuser anfahren kann, wenn man das denn will.
Der von uns gefahrene neue Vierzylinder-Diesel (interne Bezeichnung OM 654) erweist sich dabei in Verbindung mit der neuen Neungang-G-Tronic als idealer Antrieb für die neue V-Klasse. Neben seinen 239 PS stellt er dem Fahrer ein maximales Drehmoment von satten 500 Nm (im Overboost sind es noch 30 NM mehr) zur Verfügung. Das reicht aus, um die immerhin mit Allrandantrieb 2,2 Tonnen schwere V-Klasse in flotten 8,5 Sekunden auf Tempo 100 zu beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 214 km/h an. Den Verbrauch gibt Mercedes mit 4Matic mit 6,6 Litern auf 100 Kilometern an.
Vielzahl von Assistenzsystemen an Bord
In Verbindung mit dem Allradantrieb kann man die V-Klasse übrigens auch einmal etwas sportlicher bewegen. Selbst bei engen Kurven wie auf den kurvenreichen Küstenstraßen in der Nähe von Barcelona verhält sie sich dank eines gut abgestimmten Fahrwerks sehr souverän. Wem es also ab und an auch einmal in einer Großraumlimousine nach etwas Sportlichkeit verlangt, der kann dies auch in der V-Klasse tun.
Dass die V-Klasse über den bekannten Sidewind-Assist über alle gängigen Fahrassistenzsysteme wie einem Spurhalte-, Totwinkel- oder Abstands-Assist verfügt, versteht sich bei einem Fahrzeug in dieser Preisklasse von selbst. In der Summe ihrer Eigenschaften hinterlässt die Großraumlimousine der Schwaben einen stimmigen Eindruck. Sie bringt damit alles mit, um den Erfolg der Vorgängerversion fortzuführen. Der Spaß, eine V-Klasse zu fahren, beginnt übrigens bei 50.242 Euro für den 2.0 Liter-Diesel (163 PS). Für die Basisversion des 300 d werden 54.514 Euro fällig. Wohl noch in diesem Jahr wird auch eine Elektroversion der V-Klasse folgen. Die Serienversion des EQV wird ihre Weltpremiere auf der IAA in Frankfurt/Main feiern.