Mercedes S 500: Das Flaggschiff der Oberklasse

Mercedes S 500: Das Flaggschiff der Oberklasse
Die Mercedes S-Klasse wird auch mit PHEV angeboten. © Daimler

Dieses Auto ist nicht irgendein Auto. „Es ist das beste Auto der Welt“, so zumindest sieht man es bei Mercedes, wenn man über die neue S-Klasse spricht.

Dass die S-Klasse Maßstäbe setzt, steht außer Frage. Nicht von ungefähr ist sie das meistverkaufte Premiumfahrzeug der Welt. Ob das auch bei der aktuellen Variante so bleibt, wird man sehen.

Im Vergleich zur Konkurrenz von Audi (A8) und BMW (7er) haben die Schwaben indes den Vorteil, dass nunmehr jüngste Produkt in diesem Segment im Angebot zu haben. Zudem hat man alles getan, dass man auch in Zukunft erfolgreichster Anbieter im Oberklasse-Segment bleibt.

Autonom durchs Parkhaus

Um seinen technologischen Vorsprung zu veranschaulichen, hat Mercedes bei der Vorstellung seines neuen Flaggschiffes ins Parkhaus am Stuttgarter Flughafen geladen. Dort demonstrieren die Schwaben, dass dieses Modell auch autonom fährt – zunächst zumindest in dem mit umfangreicher Technik ausgestatteten Parkhaus. Dort lässt sich die S-Klasse autonom Ein- und Ausparken. Auch wenn das alles in Schritttempo geschieht, ist es beeindruckend, wie sich das 5,18 Meter lange Fahrzeug durch das enge Parkhaus bewegt.

Dass, was die Entwickler an autonomen Fahrfunktionen im abgesperrten Areal des Stuttgarter Flughafens demonstrieren, soll aber ab der zweiten Jahreshälfte 2021 auch auf Autobahnen zum Einsatz kommen. Dort kann die Fahrerin oder der Fahrer sich auf bestimmten Streckenabschnitten vom Verkehrsgeschehen abwenden und das Fahren der Technik überlassen. Der so genannte Drive Pilot übernimmt dann bis Tempo 60 km/h ihre Aufgaben beispielsweise bei stockendem Verkehr oder Stau. Damit ist man dann immerhin schon auf dem dritten von insgesamt fünf Leveln (assistiert, teilautomatisiert, hochautomatisiert, vollautomatisiert, autonom ) des autonomen Fahrens unterwegs.

Einstieg bei 94.450 Euro

Sitzprobe in der neuen S-Klasse von Mercedes. Das Touchscreen ist elegant im Innenraum integriert. Foto: Daimler

Auch wenn man auf das Fahren nach Level 3 noch etwas warten muss, bringt die S-Klasse schon jetzt alles an Fahrassistenten mit, was man bei Mercedes im Angebot hat. Dazu gehören unter anderem ein aktiver Abstands- und Spurwechsel-Assistent, ein Ausweich-Lenkassistent und ein Totwinkel-Assistent. Sie alle aufzuzählen ersparen wir uns an dieser Stelle. Ein Kunde, der mindestens 94.450 Euro (S 350d/286 PS) ausgibt, erwartet halt auch einiges. Wer sich außerdem eine S-Klasse zulegt – weiterhin die typische Chauffeurslimousine – ist auch sonst nicht knauserig. Entsprechend kann er sich sein Auto noch mit vielen Nettigkeiten aufhübschen. Dazu gehört beispielsweise ein großes Headup-Display mit Augmented-Reality-Inhalten (3468 Euro im Paket mit 3D-Fahrerdisplay). Es ist beeindruckend, wie das System einem rechtzeitig die Fahrinformationen ins Sichtfeld einspielt.

Wer in die S-Klasse einsteigt, wird von einem Interieur empfangen, dass nur wenig Wünsche offen lässt. Die Materialien sind (natürlich) hochwertig, die Sitze komfortabel und ermöglichen es im Zusammenspiel mit dem 3D-Soundsystem von Burmester die Vibes der Musik auch im Sitz zu spüren. Auffallend ist im Innenraum vor allem das riesige Mitteldisplay über das sich die wichtigsten Fahrzeugeinstellung wie Navigation oder Infotainment ansteuern lassen. Man kann sich die Nutzung aber auch vereinfachen: dazu nutzt man einfach das wirklich gut funktionierende MBUX-System („Hey Mercedes“), das wirklich gut auf die Sprachbefehle reagiert.

Hervorragendes Fahrwerk

Seine Stärken entfaltet die S-Klasse aber vor allem auf der Straße – hier zeigt sie, warum sie gerade als Reiselimousine bei den Kundinnen und Kunden so hoch im Kurs steht. Das Fahrwerk ist über jede Kritik erhaben: die so genannte E-Active-Body-Control sorgt dafür, dass Wank- und Nickbewegungen für die Insassen so gut wie nicht wahrnehmbar sind. Man schwebt quasi über die Straße, mögen sie auch noch so miserabel sein.

Die Fahrerin oder der Fahrer werden insbesondere in der Stadt die Hinterachslenkung zu schätzen wissen. Gut, so etwas kennt man auch von anderen Herstellern. Doch so konsequent wie bei Mercedes ist sie wohl nirgends ausgelegt. Die Hinterräder lassen sich, je nach Bereifung, um bis zu zehn Grad einschlagen. Das erlaubt ein Rangieren selbst auf kleinstem Raum.

Topmodell S 500 4Matic

Der Mercedes S 500 ist das Topmodell der S-Klasse. Foto: Daimler

Natürlich ist man in der S-Klasse ausreichend motorisiert unterwegs: Sei es nun mit dem S350 d oder dem von uns gefahrenem S 500 4Matic (435 PS/ab 116,232 Euro), einem Sechszylinder, der dank Elektro-Boost noch 22 PS zusätzlich zur Verfügung stellt. So unterwegs ist man in unter fünf Sekunden auf Tempo 100 bis man bei 250 km/h elektronisch abgeregelt wird. Auf dem Weg dorthin kann man sich beeindruckt zeigen, dass es selbst jenseits der 200 km/h im Innenraum sehr, sehr still bleibt.

So wie auf das Fahren nach Level 3 müssen sich die Kundinnen und Kunden auch noch etwas auf den Plug-in-Hybriden gedulden. Der S 580e wird erst im Frühjahr kommen. Die dritte Generation des PHEV-Antriebs wird dann über eine elektrische Reichweite von 100 Kilometer verfügen – und damit ermöglichen, viele Strecken rein emissionsfrei hinter sich zu bringen. Vorausgesetzt natürlich, dass die 28,6 kWh große Batterie auch geladen wird.

Im Vergleich zum Vorgänger verfügt die Batterie übrigens über eine um 70 Prozent höhere Energiedichte. Die rein elektrische S-Klasse, der EQS, wird voraussichtlich Ende kommendes Jahr auf den Markt kommen. Auch mit ihr wollen die Stuttgarter ebenso einen Maßstab im Segment der elektrischen Oberklasse-Limousinen setzen.

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