Mercedes-AMG EQE 53: Achtung, Beschleunigung!

Mercedes-AMG EQE 53: Achtung, Beschleunigung!
Der Mercedes-AMG EQE 53 4MATIC+ sprintet in 3,3 Sekunden auf Tempo 100. © Mercedes

Wer den Mercedes-AMG EQE 53 4Matic+ noch dieses Jahr fahren will, sollte schnell sein – und einen guten Draht zu seinem Händler haben.

Denn wer nicht eines der vom Händler im Vorfeld des offiziellen Verkaufsstart am vergangenen Dienstag reservierten Modelle ergattert, muss sich in Geduld üben, bevor er die neue elektrische Business-Limousine fahren kann.

Wie lange die Lieferzeiten für den EQE 53 4Matic derzeit genau sind, wollte oder konnte Mercedes bei der Vorstellung des neuen Performance-Stromers nicht sagen. Doch eines ist klar: Angesichts der anhaltenden Chipkrise und Teilemangels aufgrund des Ukraine-Krieges dürfte die Wartezeit weit bis ins kommende Jahr reichen, bevor man einen individuell konfigurierten EQE 53 sein Eigen nennen kann.

EQE 53 4Matic startet bei rund 110.000 Euro

Deshalb empfiehlt Mercedes-AMG seinen Kundinnen und Kunden, die lieber heute als morgen mit der Power aus Affalterbach in die E-Mobilität starten wollen, sich rechtzeitig mit dem Händler vor Ort auszutauschen. Wer weiß, vielleicht hat der zufällig noch einen der mindestens 109.777,50 Euro teuren EQE 53 im Verkaufsraum stehen. AMG bietet den EQE übrigens auch als 43 4Matic an. Dann kostet er „nur noch“ rund 104.000 Euro.

Zu Absatzerwartungen äußert man sich bei den Affalterbachern mit Blick auf die AMG-Varianten des EQE zwar nicht, aber beim EQS übersteigt die Nachfrage die Erwartungen.

Leistung bei bis zu 687 PS

Das Cockpit des Mercedes-AMG EQE 53 4MATIC+ mit dem Hyperscreen. Foto: Mercedes

Wer bei den Verbrennern auf besonders viel Leistung steht, will darauf auch bei reinen E-Autos nicht verzichten. So kommt der EQE 53 auf eine Leistung von 627 PS, die mit dem Performance-Paket sogar noch auf 687 PS ansteigt. Man kann den Sinn von so viel Leistung bei einem E-Auto natürlich hinterfragen. Aber die Kunden – die bei AMG ein Auto kaufen – tun dies eben gerade deshalb, weil sie nach Performance verlangen. Dazu gehört wie bei den Verbrennern auch ein besonderer Sound, wie Entwickler Jens Hüser sagt.

So generiert der EQE über die gesetzlich vorgeschriebenen auch künstlich generierte Töne, wenn man in bestimmten Fahrmodi unterwegs ist. Sound, so sagt Hüser, sei für die Kunden enorm wichtig. Der sei untrennbar mit der bei AMG bekannten Performance verbunden. Für die Puristen unter den EQE-Kunden – die zwar Leistung wollen, aber in einem E-Auto dem Antrieb entsprechend lieber leise unterwegs sind – startet der Stromer immer ohne zusätzliche Soundwelten.

Natürlich mit Allrad

Wer mit derart viel Leistung wie der Mercedes-AMG EQS 53 ausgestattet ist, der muss die Kraft der zwei Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse entsprechend auf die Straße bringen. Ein maximales Drehmoment von 1000 Newtonmeter hört sich bereits auf dem Papier beeindruckend an, fühlt sich beim Durchdrücken des Pedals aber noch besser an. Aber Vorsicht. Wer das vor hat, sollte seinen Beifahrer warnen, damit dieser sich auf die dann einsetzende Beschleunigung mental vorbereiten kann. Denn in gerade einmal 3,3 Sekunden ist Tempo 100 erreicht, die Spitzengeschwindigkeit liegt bei maximal 240 km/h.

Dass die Kraftentfaltung auch so souverän gelingt, wie man es von AMG gewohnt ist, ist der EQE 53 mit einem speziell für diese Performance ausgelegtem Allradantrieb unterwegs. Im bergigen Hinterland von Colmar hinterlässt der EQE 53 mit seiner Traktion einen stimmigen Eindruck – auch wenn man ihm sein zusätzliches Batteriegewicht bei flotten Kurvenfahrten durchaus anmerkt. Die Lenkung im AMG ist dabei sportlich direkt – und sorgt dank Hinterachslenkung für ein souveränes Handling. Der Lenkwinkel liegt bei bis zu 3,6 Grad. Fährt man schneller als Tempo 60, lenken die Hinterräder in die gleiche Richtung wie die vorne. Es ist ein spürbarer Zugewinn an Fahrstabilität, den man gerade bei kurvigen Strecken zu schätzen lernt.

400 Kilometer Reichweite möglich

Der Mercedes-AMG EQE 53 kommt auf eine realistische Reichweite von rund 400 Kilometer. Foto: Mercedes

Und wie effizient ist der EQE 53 4Matic? Der Verbrauch wird je nach Ausstattung mit 20,2 bis 22,6 kWh angegeben. Bei unseren Testfahrten zeigte der Bordcomputer 24,4 kWh an. Die in Aussicht gestellte Reichweite der 90 kW großen Batterie von 459 bis 526 Kilometer ist damit nur ein theoretischer Wert. Kin der Realität dürften aber knapp unter 400 Kilometer möglich sein. Zur Erreichung dieses Wertes trägt auch die Rekuperationsleistung von 260 kW bei. Ist der Akku leer, lässt er sich übrigens an einem Schnelllader mit 170 kW wieder aufladen.

Aber wer sich einen AMG kauft, der dürfte den Aspekt der Effizienz und eine hohe Reichweite nicht als oberste Priorität haben. Für ihn zählt – siehe oben – vor allem die Performance – und die bekommt er beim EQE 53. Garantiert. Doch braucht es die auch bei einem E-Auto in diesem Maße wie beim AMG? Nun ja, diese Sinnfrage wird der Kunde beantworten. Und so, wie die AMG-Verantwortlichen ihre zahlungskräftige Kundschaft einschätzen, lautet die Antwort: Ja!

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