Mercedes hat die E-Klasse überarbeitet. Neben einer Vielzahl von neuen Assistenzsystemen sowie zwei verschiedenen Grundvarianten kommt auch in der Business-Klasse ein Vierzylinder zum Einsatz.
Von Thomas Flehmer
Das "E" symbolisiert für Mercedes vor allem Erfolg. Nachdem die Erfolgsgeschichte der E-Klasse auch bedingt durch die Konkurrenz aus Bayern nicht mehr den alleinigen Erfolg feiern kann, soll nun die überarbeitete E-Klasse neue Bestwerte liefern. Mit der ab dem 13. April erhältlichen Business-Limousine sollen vor allem die gewerblichen Kunden zur Marke geführt oder wieder eingesammelt werden.
Zwei Varianten für die Mercedes E-Klasse
Auf optischer Seite wurde deshalb das Erfolgsrezept der C-Klasse nun im höheren Segment angewendet. So kann zwischen den Ausstattungsvarianten Elegance und Advantgarde gewählt werden, die mit verschiedenen und ebenfalls überarbeiteten Fronten vorfahren. Elegance-Fahrer haben dabei den Stern auf der Motorhaube, bei der Advantgarde-Version prangt der Stern mittig auf dem Kühlergrill.
Daneben wurden die Scheinwerfer erneuert und serienmäßig gibt es jetzt LED-Tagfahrlicht. Dezent gab es auch Veränderungen an der Motorhaube und den Stoßfängern, wie auch beim kantigen Heck Stoßfänger und Rückleuchten erneuert wurden.
Mercedes E-Klasse mit elf neuen Assistenzsystemen
Doch die optischen Retuschen sind bis auf die Auswahl zwischen Elegance und Advantgarde lediglich die Sahnehäubchen des Facelifts. Denn die eigentlichen Neuerungen sind zuerst unsichtbar und manche Neuerungen sollten bestenfalls auch im Alltag unsichtbar bleiben.
So haben elf neue oder überarbeitete Sicherheitsassistenten Einzug in die E-Klasse erhalten, was Mercedes mit "Intelligent Drive" betitelt. Das intelligente Fahren bezieht sich dabei nicht auf den Fahrer selbst. Denn die Helfer agieren immer autonomer. So kann das PreSafe-System nun bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h Bremsungen nicht nur einleiten, sondern führt den Vorgang ganz selbstständig durch, ohne dass der Fahrer eingreifen muss. So stoppte die 4,88 Meter lange Limousine vor einer Testpuppe und hätte im richtigen Leben den Menschen vor Verletzungen geschützt oder gar einen möglichen Tod verhindert. Eine hinter dem Innenspiegel platzierte Stereokamera liefert die Informationen.
Genussvolle Fahrt in der Mercedes E-Klasse
Überarbeitet wurden auch der Kollisions- und Müdigkeitswarner, Lenk- und Spurhalte-Assistent oder das dauerhafte Fernlicht, das den Gegenverkehr aber nicht blendet, sowie Parkassistent und der Verkehrszeichen-Assistent, der dem Fahrer davor warnt, als Geisterfahrer in die Geschichte einzugehen. Natürlich ist nicht jeder Assistent serienmäßig an Bord, sondern muss für viel Geld erkauft werden. Sind alle Helferlein an Bord können sich Fahrer und Beifahrer sehr sehr sicher fühlen.
Der gewohnt edle Innenraum verstärkt das Sicherheitsgefühl, da jede Reise ganz entspannt angegangen und durchgeführt werden kann. Die Sitze sind ebenso bequem wie konturiert, die Instrumente gut ablesbar, Motorengeräusche kaum vernehmbar. Selbst nach einer längeren Strecke möchte man eigentlich gar nicht aussteigen, weil die Fahrt genossen werden kann, egal, ob in der Limousine oder dem zwei Zentimeter längeren T-Modell.
Erstmals Vierzylinder in der Mercedes E-Klasse
Der Genuss erfolgt schon bei der Einstiegsvariante, der Veränderung zwar auch unsichtbar vonstatten geht, aber trotzdem Aufmerksamkeit erregt. Denn erstmals kommt in der E-Klasse ein Vierzylinder zum Einsatz. Neben dem E 200 mit 135 kW/184 PS wird auch der 155 kW/211 PS starke E 250 von lediglich vier Töpfen unterstützt.
Um es vorwegzunehmen: Selbst für Vielfahrer reichen diese Varianten aus. Dank einem Drehmoment von 350 Newtonmetern, das bereits bei 1200 Umdrehungen anliegt und bis 4000 Umdrehungen maximale Kraft bietet, sind auch die kleinen Direkteinspritzer kräftig ausgestattet und bringen die rund 2,3 Tonnen schwere E-Klasse innerhalb von 7,4 Sekunden auf 100 km/h. Bis 243 km/h hält die Business-Klasse die linke Autobahnspur besetzt, ehe der Blinker gesetzt werden muss. Der Verbrauch wird zwischen 5,8 und 6,1 Litern angegeben.
Vier Fahrwerke für Mercedes E-Klasse
Wer es etwas spritziger möchte, greift zum E 400. Der 245 kW/333 PS starke Sechszylinder wird erstmals als mit Bi-Turbo-Antrieb ausgestattet und erreicht dank 480 Newtonmetern bereits nach 5,4 Sekunden Tempo 100 und soll sich mit 7,9 Litern begnügen. Doch Geschwindigkeit muss bei der E-Klasse nicht im Vordergrund stehen. Limo wie auch T-Modell können auch kurvige Landstraßen. Dafür hat Mercedes vier verschiedene Fahrwerke im Angebot, die auch noch in verschiedenen Modi eingestellt werden können. Wie gesagt, das Aussteigen fällt schwer.
Allerdings wird auch vielen das Einsteigen schwer fallen. Bei 40.430 Euro beginnen die Preise für die E-Klasse, der E400 steigt bei 56.019 Euro ein. Hinzu kommen ellenlange Aufpreise. Wer sich die E-Klasse leisten kann, feiert mit dem Kauf bereits den ersten, persönlichen Erfolg. Die weitere Erfolgsgeschichte liefert dann das Fahrzeug.