Mercedes legt die Coupés von C- und E-Klasse zum CLE zusammen. Pünktlich zum Frühjahr kommt dann auch das Cabriolet.
Es waren letztlich wohl einfach zu viele Modelle der Gattung „Dream Cars“, mit denen der damalige Konzern-Chef Dieter Zetsche unbedingt das Modellportfolio von Mercedes bereichern wollte. Kunden konnten wählen zwischen Coupés und Cabrios der C-, E- und S-Klasse sowie dem Roadster SL nebst AMG GT als Coupé und Roadster. Besonders Coupé und Cabriolet von C- und E-Klasse lagen in Größe und Design gefährlich dicht beieinander.
Damit ist jetzt Schluss. C und E verschmelzen bei Coupé und Cabrio zukünftig zu einer neuen Baureihe mit dem Namen CLE. Im November soll es zu Preisen ab 58.000 Euro mit dem Coupé losgehen, pünktlich zum Frühjahr startet dann das Cabriolet. Als Zielgruppe will Mercedes vor allem die „Silver Ager“ ansprechen, gutsituierte ältere Paare, deren Kinder bereits aus dem Hause sind. Wozu braucht es da noch ein Auto mit vier Türen?
In der Länge über dem Coupé der E-Klasse
Im Design folgt das Coupé der klassischen Silhouette. Lange Haube, kurzer vorderer Überhang, eine stärker geneigte Windschutzscheibe und ein weich abfließendes Heck. Genaugenommen hat Mercedes das CLE Coupé mit einer Länge von 4,85 Metern jedoch nicht zwischen C und E platziert, sondern minimal über dem Coupé der E-Klasse. Besonders Gäste im Fond profitieren davon, in den jetzt 420 Liter fassenden Kofferraum passen nun sogar drei der in diesem Segment obligatorischen Golftaschen.
Hinter dem Lenkrad zeigt sich Vertrautes. Die Anzeigengrafiken und deren Anordnungen wurden aus der C-Klasse übernommen, die MBUX-Architektur dahinter entspricht jedoch jener in der gerade vorgestellten neuen Generation der E-Klasse. Ein neues Schmankerl sind die Integralsportsitze. Wer sie zusammen mit dem Burmester 3D Surround-Soundsystem bestellt, bekommt den Musikschmaus direkt auf die Ohren.
Ab 2024 auch ein Plug-in-Hybrid
Für Gänsehaut dürfte auch der Sechszylinder-Reihenmotor im CLE 450 sorgen. Er bildet die derzeitige Topmotorisierung der Baureihe – zumindest so lange, bis die Performance-Tochter AMG sich am CLE zu schaffen macht. Lenkung, Fahrkomfort und Geräuschpegel im Auto sind ein absoluter Genuss und harmonieren hervorragend mit dem Charakter des Coupés. Dies gilt selbstredend auch für die Leistungsentfaltung. Denn der Dreiliter-Benziner mobilisiert immerhin 381 PS. Alle Versionen der Baureihe sind elektrifiziert. Im kommenden Jahr wird es zudem einen Plug-in-Hybrid im CLE geben. Zu hören ist, dass die Reichweite jener der neuen E-Klasse entsprechen soll. Die schafft mehr als 100 Kilometer.
Wer es konventioneller möchte: Auch ein profaner Diesel steht in der Preisliste. Der Vierzylinder mit 197 PS bildet die Einstiegsversion in die Baureihe. Bei den Benzinern geht es mit 204 PS los, darüber rangiert der CLE 300 mit 258 PS. Beide gibt es auch mit Allradantrieb. Allen Motorisierungen gemeinsam ist die Neun-Gang-Automatik, die ihre Arbeit perfekt und dezent im Hintergrund verrichtet. Auf Wunsch gibt es eine kontinuierliche Dämpfer-Verstellung inklusive mitlenkender Hinterräder.
Preislich startet das Coupé als CLE 200 bei 58.800 Euro und liegt damit gut 10.000 Euro über letzten Preis des C-Klasse Coupés. Doch Emotionalität hat sich die Branche schon immer teurer bezahlen lassen. (SP-X)