Mercedes A-Klasse: Nicht nur etwas für Jung-Dynamiker

Marktstart Ende September

Mercedes A-Klasse: Nicht nur etwas für Jung-Dynamiker
Das KBA stellte keine Abweichungen bei Mercedes-Modellen fest © Mercedes

Drei Jahre nach dem Marktstart hat Mercedes der A-Klasse ein Facelift spendiert. Neben leichten optischen Retuschen bekam das Kompaktklassemodell der Schwaben auch effizientere Motoren.

Von Frank Mertens

Als 2012 die neue A-Klasse von Mercedes auf den Markt kam, war die Überraschung groß. Kein Modell brach so radikal mit seinem Vorgänger wie diese A-Klasse. Während das alte Kompaktmodell mit seiner erhöhten Sitzposition gerade bei Rentnern hoch im Kurs stand, sollte die neue A-Klasse mit seiner Sportlichkeit insbesondere jüngere Zielgruppen ansprechen.

Das Ziel, jüngere Kunden zur Marke zu bringen, ist gelungen. In Europa sank das Alter des A-Klasse-Kunden um satte 13 Jahre, in China ist der Käufer sogar nur 34 Jahre alt, wie Dirk Streichert, Leiter Entwicklung der Kompaktklasse, bei der Präsentation des neuen Modells in Dresden sagte.

Absatzzahlen steigen

Mit dieser Strategie, seine Modellpalette wortwörtlich zu verjüngen, haben die Schwaben Erfolg. Die Kompaktklassefamilie (A-, B-, CLA- und GLA-Klasse) kommt bei den Kunden an und trägt maßgeblich dazu bei, dass Mercedes Monat für Monat neue Bestmarken beim Absatz verkünden kann. Während sich 2012 nur 226.000 Kunden für ein Kompaktklassemodell entschieden, waren es zwei Jahre später bereits 463.000 Einheiten.

Die neue A-Klasse soll diese Erfolgsgeschichte nun fortschreiben, wenn sie am 26. September für einen Preis von mindestens 23.746 Euro für den A160 (102 PS) zu den Händlern rollt. Am obersten Ende der Preisklasse wird der A 45 AMG mit 381 PS stehen. Für ihn ruft Mercedes mindestens 51.051 Euro auf.

Da die A-Klasse in seiner bisherigen Form bei den Kunden gut ankam, hat Mercedes dann auch auf große Änderungen am Design verzichtet. Die Unterschiede zum Vorgängermodell des Jahres 2012 erkennt man dann auch nur beim genauen Hinschauen. So wurde dem Neuen eine neue Frontschürze spendiert, der Diamantgrill, der bisher nur beim A 250 Sport verfügbar war, ziert nun serienmäßig auch das Gesicht der A-Klasse 2015. Daneben gab es noch neue Heckleuchten und Endrohrblenden.

Neue Motoren

Mercedes A-Klasse 22d
Blick ins aufgefrischte Cockpit Daimler

Die größten Änderungen finden sich dann auch unter der Karosserie. Hier gibt es nicht nur effizientere Motoren wie den neuen Einstiegsbenziner, den A 160 mit 102 PS und den A 180 d BlueEfficiency mit einem Verbrauch von 3,5 Liter. Von uns gefahren wurde der A 220 d 4matic (ab 36.848 Euro) mit 177 PS und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Ein Auto, mit hohem Spaßfaktor und guter Durchzugskraft. Mit seinem maximalen Drehmoment von 350 Nm (1400 bis 3400 Touren) sorgt er für einen ausgesprochen kraftvollen Antritt. Fahrer, die sportlicher und dabei dennoch noch einigermaßen effizient unterwegs sein wollen, ist der 220 d die richtige Wahl. Bis Tempo 100 vergehen gerade einmal 7,5 Sekunden und die Spitzengeschwindigkeit ist bei 220 km/h erreicht.

Die Höchstgeschwindigkeit ist dabei das eine, die Fahrdynamik das andere. Und hier gibt der Diesel-Vierzylinder eine gute Figur ab. Das Fahrwerk ist sportlich straff ausgelegt und lässt sich dank der adaptiven Fahrwerksregelung Dynamic Select auf die persönlichen Bedürfnisse des Fahrers einstellen. Per Knopfdruck lassen sich die Fahrprogramme Comfort, Sport, Eco und Individual einstellen.

Die Wahl der unterschiedlichen Fahrprogramme beeinflusst dann auch für den Fahrer merklich die Charakteristik von Motor, Getriebe, Fahrwerk und Lenkung. Mit diesen vier Fahrmodi müsste Mercedes ziemlich genau die unterschiedlichen Vorlieben seiner Kunden treffen. Das gute Fahrverhalten wird zudem vom Allradantrieb befördert. Und der Verbrauch? In Aussicht gestellt werden 4,8 Liter auf 100 Kilometer, bei den Testfahrten waren es mit schnelleren Autobahnpassagen gute 6,8 Liter, ein dennoch noch recht guter Wert.

Vielzahl von Assistenzsystemen

Mercedes A-Klasse
Des Heck des A 220d Daimler

Natürlich bietet die A-Klasse auch eine Vielzahl von Fahrassistenzsystemen wie beispielsweise einen Müdigkeitswarner, die Abstandsregelung Distronic Plus oder einen Kollissionswarner an, der eine autonome Teilbremsung ermöglicht.

Da Mercedes nach wie vor eine junge Zielgruppe im Blick hat, bringt man nun für die „Digital Natives“ auch Apple CarPlay ins Autos, mit dem man sein Smartphone (allerdings nur per Kabel) mit dem Auto verbinden kann und so nicht nur Telefonate führen kann, sondern auch SMS oder E-Mails schreiben kann. So aufgefrischt geht die neue Generation der A-Klasse also Ende des Monats auf Kundenjagd und versucht, die Absatzzahlen der Kompaktklasse weiter nach oben zu katapultieren.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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