Mercedes E 420 CDI: Dynamik pur

Mit dem E 420 CDI bringt Mercedes im Herbst ein Auto mit beeindruckenden Fahrleistungen auf den Markt. Zumindest das Drehmoment des Selbstzünders ist bisher ohne Konkurrenz.

Frank Mertens

Audi und Mercedes überbieten sich derzeit mit Superlativen. Während Audi gerade vollmundig verkündet hat, mit dem A8 4.2 TDI quattro den mit 240 kW/326 PS stärksten serienmäßigen Diesel-Pkw auf den Markt zu bringen, zieht Mercedes nach. «Der E 420 CDI ist der drehmomentstärkste Diesel-Pkw der Welt», sagte der Leiter Pkw-Entwicklung, Michael Krämer, bei der Vorstellung des neuen Motors im niederländischen Maastricht.

314 PS sorgen für genug Kraft

Im Vergleich zum Konkurrenten aus Ingolstadt bringt es das Stuttgarter Achtzylinder-Triebwerk zwar «nur» auf 231 kW/314 PS, dafür hat es Vorteile beim Drehmoment: Der Motor des Audi bringt es auf 650 Nm (1600 bis 3500 U/min.), der des Mercedes auf 730 Nm. Sie werden bereits bei 2200 U/min. bereit gestellt. «Mit dem 420 CDI setzen wir uns bei der Dynamik und der Laufkultur an die Spitze des Marktsegments», verspricht Krämer.

Der Achtzylinder-Motor im Mercedes E 420 CDI. Foto: Werk

Ob diese Aussage mit Blick auf den Audi A8 4.2 TDI quattro stimmt, muss bis zum ersten Test des neuen Triebwerkes der Ingolstädter unbeantwortet bleiben. Dafür kann die Frage beantwortet werden, was der neue Achtzylinder-Motor im E 420 CDI kann: Bemerkenswertes! Gleich beim Anlassen der Hochleistungsmaschine wird man überrascht - so laufruhig präsentiert sich der Motor. Das Gefühl, in einem Diesel-Pkw zu sitzen, kommt gar nicht auf. Vorsicht sollte man beim Anfahren walten lassen. Der Fuß auf dem Gaspedal sollte nur äußert behutsam gedrückt werden. Wer nicht daran denkt, der wird angesichts der unbändigen Kraftentfaltung in die Sitze gepresst. Wer die ersten Meter mit dem E 420 CDI zurück gelegt hat, dem entfährt angesichts seiner Fahrleistungen ein begeistertes «Wow». Hier die reinen Daten: Von Null auf 100 km/h kommt der Mercedes in 6,1 Sekunden, der Audi ist hier um 0,2 Sekunden schneller.

Preis noch offen

Das Heck des Mercedes E 420 CDI. Foto: Werk

Aber wen interessiert eine solche Differenz wirklich, außer die Hersteller selbst: Was zählt, ist der Fahrspaß - und von dem bietet der E 420 CDI eine Menge. Wie viel dieser Spaß kosten wird, steht indes noch nicht fest: Eines gilt indes als sicher: Der im Herbst auf den Markt kommende 420 CDI wird sich mindestens in der Größenordnung des E 400 CDI bewegen - und hier geht es ab rund 60.000 Euro los. Doch für diesen stolzen Preis können sich die sportlich ambitionierten Mercedes-Fans auch auf ein Auto freuen, mit dem sie Rennstrecken-Feeling auf dann möglichst leere Straßen zaubern können.

Seine Stärken entfaltet der E 420 CDI vor allem bei der Beschleunigung und weniger bei der Endgeschwindigkeit, die, wie übrigens auch beim Audi, bei elektronisch abgeregelten 250 km/h liegt. So benötigt der Achtzylinder für die Beschleunigung von 60 auf 120 km/h im dritten Gang der exzellent funktionierenden Siebengang-Automatik nur 4,8 Sekunden. So wird Überholen leicht gemacht.

Die Technik des Achtzylinders zeichnet sich neben einem Aluminium-Kurbelgehäuse, einer gekühlter Abgasrückführung und elektrischer Ansaugluftdrosselung durch seine Common-Rail-Direkteinspritzung der dritten Generation aus. Der Einspritzdruck beläuft sich auf 1600 bar. Das ermöglicht eine präzise Kraftstoffdosierung. Der Verbrauch soll sich laut Hersteller-Angaben auf 9,3 Liter belaufen.

Dank der Airmatic und der damit einhergehenden Möglichkeit der Fahrwerksabstimmung mit unterschiedlichen Dämpfungsstufen lässt sich der E 420 CDI den persönlichen Bedürfnissen anpassen. Ein Feature, das man vor allem auf schlechten Untergrund zu schätzen lernt. In Zusammenspiel mit den hervorragenden Sitzen steht flotten Kurvenfahrten damit nicht mehr entgegen. Der neue Motor erfüllt die EU 4-Norm und verfügt über einen Rußpartikelfilter. Mercedes wird den CDI-Achtzylinder-Motor ab Herbst zunächst in der E-Klasse auf den Markt bringen. Danach sollen andere Modelle folgen.

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