Innerhalb eines Jahres hat sich der CX-5 in Deutschland an die Spitze des Mazda-Angebotes geschoben. Dem Kompakt-SUV kommt dabei die ebenfalls neu eingeführte Motorengeneration zu Gute.
Von Thomas Flehmer
Die Vorschusslorbeeren scheinen gerechtfertigt. Vor knapp einem Jahr präsentierte Mazda mit dem CX-5 das erste Kompakt-SUV der Marke und rechnete sich hohe Erfolgschancen mit dem kleineren Bruder des glanzlosen CX-7 aus. Und innerhalb weniger Monate setzte sich der Neue quasi von Null auf Hundert an die Spitze der Angebotspalette der Japaner.
Mazda CX-5 mit eigenständigem Design
Dabei macht das Design einen Teil des Erfolgs aus. Das erstmals angewendete Kodo-Design wirkt mit seinen Rundungen und geschwungenen Linien an der Seite so, als sei es stets in Bewegung. Der große Kühlergrill nimmt Anleihen bei den sportlichen MPS-Modellen der Marke. Der CX-5 reiht sich einerseits ein in die Reihe der trendigen Kompakt-SUV, trägt dabei aber auch ganz eigenständige Züge und verfügt über größere Ausmaße als die Mitbewerber.
Das macht sich auch im Innenraum bemerkbar, in dem alle Personen nicht über Platzangst klagen müssen. Zudem ist auch das Cockpit im Vergleich zu früheren Zeiten regelrecht aufgeräumt worden. Wo früher gefühlt jeder freie Platz mit einem Knopf oder Schalter besetzt werden musste, verfügt der CX-5 über klare Linien. Klar, ist das Multifunktionslenkrad weiter mit Schaltfunktionen angereichert, aber nicht mehr so stark wie in vergangenen Zeiten.
Guten Langstreckentauglichkeit des Mazda CX-5
Der Monitor in der Mitte des Armaturenbrettes passt sich gut den Verhältnissen an, er ist weder zu groß noch zu klein ausgefallen, die Funktionen darunter sind schnell erkannt. Ob die Bedienung des Bordcomputers über die den in der Mittelkonsole platzierten "Multi Commander" oder per Touch gleich auf dem Bildschirm erfolgt, bleibt jedem selbst überlassen.
Die Ausstattung in der mittleren Variante Center Line wird den meisten genügen, der Wohlfühlcharakter auch für längere Strecken ist vollauf gegeben, da auch die Sitze einen guten Komfort bereitstellen, nicht zu hart und nicht zu weich. Zudem verfügt der CX-5 über eine recht gute Übersicht, auch wenn Parksensor oder Kamera das Einparken spürbar erleichtern.
Neue Motorengeneration im Mazda CX-5
Vor allem dann, wenn der Kofferraum vollgepackt ist. Und voll heißt wirklich voll. Denn mit einem Volumen zwischen 503 und 1620 Litern ist der Neue im Segment nicht nur dem Platzhirschen aus Wolfsburg überlegen.
Stark aufgeholt hat Mazda mit der neuen Skyactiv-Motorengeneration, die erstmals im CX-5 bei allen Varianten zum Einsatz kommt. Galten die früheren Aggregate der Japaner zwar als unverwüstbar, so wurde bei den Motoren der Durst spürbar gesenkt. In der Stadt begnügte sich Fronttriebler 2.2l Skyactiv mit 110 kW/150 PS mit 5,3 Litern und somit 0,1 Liter unter dem angegebenen Verbrauch – allerdings bei einem hohen Anteil an Stadtautobahnkilometern.
Gute Verbrauchswerte für den Mazda CX-5
Auf der Autobahn waren es dagegen 7,3 Liter, die sich der CX-5 bei einem Tempo zwischen 120 und 140 km/h genehmigte, hier wurden auf der nicht alltagsgemäßen Rolle beim Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) 4,1 Liter erzielt. Doch je mehr sich der 1,5 Tonner von der Richtgeschwindigkeit 120 km/h in Richtung Höchstgeschwindigkeit von 202 km/h verabschiedete, umso schneller näherte sich die Nadel dem zweistelligen Literbereich an. Dann ist es etwas lauter im Innenraum und das 1,71 Meter hohe Kompakt-SUV ist dem Wind noch stärker ausgesetzt. Gemütliche 160 km/h reichen beim CX-5 vollends aus, um komfortabel über die Bahn zu flitzen.
Denn flitzen kann der CX-5 ganz gut. 9,2 Sekunden benötigt der mit einem maximalen Drehmoment von 380 Newtonmetern, die zwischen 1800 und 2600 Kurbelwellen-Umdrehungen anliegen, für den Sprint in den dreistelligen km/h-Bereich. Die sechs Gänge lassen sich dabei fast schon MX-5-typisch schnell und knackig einlegen und auch das Fahrwerk braucht sich vor Landstraßen-Kurven nicht zu fürchten.
Konkurrenz für Mazda CX-5 im eignen Haus
Bei 28.390 Euro beginnen die Preise für den gut ausgestatteten CX-5 2.2l Skyactiv-D FWD in der höheren Version Center Line dort, wo kurz zuvor die Preise für die Basisversion des zehn PS schwächeren VW Tiguan starten. Zudem besitzt der Mazda das dynamischere Design und die Aufpreisliste ist weniger dick ausgefallen. Außerdem punktet der Japaner in dieser Version mit Euro 6 und der Effizienzklasse A. Ob das zur Spitze reicht, bleibt fraglich, denn zuerst muss der CX-5 seine Spitzenposition im eigenen Haus verteidigen. Dort greift der neue Mazda6 an – mit ähnlichen technischen und designerischen Zutaten, wie sie der CX-5 erhalten hat.