Mazda 2: Kleinwagen mit starkem Auftritt

Mazda 2: Kleinwagen mit starkem Auftritt
Der Mazda 2 hinterlässt einen stimmigen Eindruck. © Mazda

Der Mazda 2 hat im Frühjahr ein Facelift bekommen. Wie sich der Kleinwagen schlägt, zeigt unser Test.

Zum Alltagstest trat der Japaner in der höchsten Ausstattungsvariante Sports-Line an. In Kombination mit dem 115 PS-Triebwerk ruft Mazda stolze 23.400 Euro für ihn auf. Immerhin: Bis auf zwei Extras ist alles an Bord, was die Preisliste hergibt – darunter Klimaautomatik, Head-up-Display, höhenverstellbarer und heizbarer Fahrer- und Beifahrersitz, Navigation, Matrix-LED-Leuchten, Rückfahrkamera, 16-Zoll große Alus und viele Assistenten.

Für den sehr schönen Metallic-Lack „Soul Red Crystal“ werden 1.000 Euro fällig. Wer nicht sparen will oder muss: Die Farbe bringt die immer noch schick wirkenden Formen des Mazda2 gut zur Geltung. Derselbe Betrag geht für ein Technikpaket mit adaptiver Geschwindigkeitsregelanlage, City-Notbremsassistent, Müdigkeitserkennung und 360 Grad Monitor drauf.

Gute Verarbeitung im Innenraum

Nicht nur die äußeren Formen gefallen, auch der Innenraum kann durch seine Verarbeitungsqualität und Materialauswahl überzeugen. Nichts rappelt, klappert oder knistert. Das Platzangebot des 4,07 Meter langen Fünftürers ist dagegen übersichtlich. Vorne geht es noch halbwegs kommod zu, hinten wird es aber eng.

Wer aber überwiegend allein oder zu zweit unterwegs ist, wird sich am eingeschränkten Fondzuschnitt nicht stören. Dann reicht auch das Kofferraumvolumen (280 bis knapp 900 Liter). Beim Beladen des Gepäckteils trainiert man aufgrund der recht hohen Ladekante die Armmuskulatur. Unpraktisch ist zudem, dass beim Umlegen der Rücksitzlehnen eine Stufe entsteht.

Straffe Sitze mit gutem Seitenhalt

Das Cockpit im Mazda 2 bietet alles, was man braucht. Foto: Mazda

Die sicht- und fühlbaren Kunststoffe im Innenraum wirken hochwertig, die Sitze sind angenehm straff gepolstert und bieten einen guten Seitenhalt.

Das Cockpit wirkt nicht übertrieben modern, aber auch nicht altbacken. Fans von großen Displays wird der Mazda2 aber enttäuschen. Das Infotainmentsystem hat nur einen 8-Zoll großen Touchscreen. Man kann es über Tatschbewegungen oder über einen Dreh-Drück-Steller in der Mittelkonsole bedienen. Nicht alles funktionierte intuitiv, auch die Sprachsteuerung wollte nicht unbedingt das verstehen, was gesagt wurde.

Dagegen überraschte die Verkehrszeichenerkennung durch ein vergleichsweise gutes Identifizieren der Schilder. Die haben Fahrzeuge aus höheren Klassen schon schlechter erkannt. Ungewöhnlich ist auch das Zentralinstrument mit seinem großen Drehzahlmesser. Dafür wird die Geschwindigkeit nur klein angezeigt. Ob da der Sportgeist mit einem der Innenraumgestalter durchgegangen ist?

115 PS reichen völlig

Apropos Sportlichkeit: Das 115-PS-Triebwerk hat wenig Mühe mit dem gut 1,5 Tonnen schweren Fahrzeug. Der Vierzylinder, der ohne Turbo auskommt, dafür von einem 22,5-Volt-Mildhybrid-System unterstützt wird, hängt gut am Gas und sorgt bei fleißigem Schalten des Sechsganggetriebes für eine harmonische Leistungsabgabe. Und es bleibt im Inneren angenehm ruhig, da der Vierzylinder anders als viele Dreizylinder in anderen Kleinwagen leise vor sich hin brummelt.

Das 115-PS-Triebwerk im Mazda 2 sorgt für ansprechende Fahrleistungen. Foto: Mazda

Auf der Autobahn wäre theoretisch Tempo 200 möglich, der Spurt von auf Landstraßengeschwindigkeit gelingt in 9,1 Sekunden. Als Sportskanone sollte man den Mazda2 jedoch nicht kaufen. Zwar agiert die Lenkung direkt und die Bremsen können ordentlich zupacken, im Gesamtpaket bleibt der Japaner aber ein Braver. Das versucht er zwar durch ein recht straffes Fahrwerk und dem Weiterreichen von Bodenwellen an die Gesäßmuskeln der Insassen zu tarnen, gelingt aber nicht. Letztendlich bietet der 115 PS-Motor vor allen Leistungsspitzen bei Überholvorgängen. Beim Verbrauch gibt es nichts zu kritteln. Als WLTP-Normwert gibt Mazda 5 Liter an. Im Schnitt flossen im Alltag 5,2 Liter durch die Leitungen.

Trotz seines Alters ist der Mazda 2 immer noch eine attraktive Erscheinung. Beim Platzangebot muss man zwar Abstriche machen, dafür findet man aufgrund seiner Abmessungen leichter einen Parkplatz. Wem die Topversion zu teuer ist: Das 1,5-Liter-Aggregat gibt es außerdem mit 75 PS oder 90 PS. Los geht es ab rund 15.000 Euro, allerdings in der mager ausgestatteten Prime-Line-Version ohne Klimaanlage. Eine 6 Jahres-Garantie ist immer dabei. (SP-X)

Keine Beiträge vorhanden