Der Mazda 2 gehört zu den Oldies im Kleinwagensegment. Das Modell der Japaner zeigt sich aber nach wie vor auf der Höhe der Zeit.
Mazda geht gerne eigene Wege. Mit Wankelmotor, Turbo-Verzicht und Rightsizing-Elektroautos. Selbst der eigentlich recht konventionelle Kleinwagen Mazda2 lässt einen speziellen Charakter spüren – im Guten wie im Schlechten.
Ihr Debüt hat die aktuelle Generation bereits 2015 gefeiert – womit der gut 4 Meter kurze Fünftürer mittlerweile zu den dienstältesten Modellen seiner Klasse zählt. Äußerlich ist das kaum zu merken; zwar trägt die Konkurrenz mittlerweile schärfere Falze im Blech und schnittigere Scheinwerfer im Gesicht, doch das Design des kleinsten Mazda wirkt weiterhin stimmig und gewinnend. Im Vergleich mit dem optisch zunehmend bärbeißigen Wettbewerb wirkt der Zweier sogar ausgesprochen freundlich.
Kleiner Bildschirm
Innen sieht man das fortgeschrittene Alter schon eher. Vor allem am kleinen Bildschirm des Infotainment-Systems und der leicht betagt wirkenden Bedienung per Dreh-Drück-Steller in der Mittelkonsole. Das war schon früher nicht unbedingt elegant, im Vergleich zu den großen Touchscreens der Konkurrenz wirkt es nun richtiggehend unpraktisch. Etwas schrullig wirkt auch das Zentralinstrument, das einen großen Drehzahlmesser beherbergt, die aktuelle Geschwindigkeit aber nur über kleine Digital-Ziffern anzeigt. Auch Wunsch wird das Tempo aber auch im optionalen Head-up-Display angezeigt.
Immer noch überzeugen kann hingegen die Möblierung im Innenraum. Das Cockpit wirkt eleganter und hochwertiger als man es von einem Kleinwagen gewohnt ist, Materialauswahl und Verarbeitung liegen ebenfalls am oberen Rand des Klassen-Standards. Das Platzangebot vorne ist hingegen nur Durchschnitt, der Fond richtiggehend eng. Das liegt allerdings an den handlichen Abmessungen des Japaners. So bleibt auch der Kofferraum eher klein und mit seiner hohen Ladekante zudem wenig ergonomisch.
Gleichmäßige Kraftentfaltung
Die Qualitäten des Mazda liegen ohnehin auf der Straße. Nicht, weil der Kleinwagen ein besonders sportliches Auto wäre – dafür sind selbst in der 90 PS starken Top-Variante die Fahrleistungen zu mau. Weil Mazda aber anders als die versammelte Branche prinzipiell auf Turboaufladung verzichtet, bietet der Vierzylinder eine sehr gleichmäßige Kraftentfaltung. Dazu kommen eine ebenso lineare Lenkung und eine exakt dosierbare, aber sanft eingreifende Bremse. Das Paket wirkt stimmig, auch weil das Fahrwerk auf extreme Härten verzichtet.
Wer den 2er so entspannt fährt, wie es sein Charakter nahelegt, verdient sich Verbrauchswerte von knapp unter 5 Litern. Das ist nicht nur für einen im Kern mehr als sieben Jahre alten Kleinwagen ein sehr guter Wert; selbst viele modernere Konkurrenten erreichen ihn in der Praxis kaum. Dabei hilft auch das kürzlich eingeführte Mildhybrid-System auf 24-Volt-Basis.
14.450 Euro kostet das Basismodell mit 75 PS in der Einstiegs-Variante. Wer das stärkere Modell will, zahlt 17.200 Euro. Das kommt dann immerhin mit Klimaanlage und geteilt umlegbarer Rückbank. Moderne Assistenzsysteme gibt es allerdings erst eine weitere Stufe höher, was den Preis dann auf mindestens 18.310 Euro steigen lässt. (SP-X)