Lotus Emira: Vierzylinder-Turbo jetzt mit 400 PS

Lotus Emira: Vierzylinder-Turbo jetzt mit 400 PS
Der kleine Bruder hat nun bessere Fahrleistungen als das V6-Modell. © Lotus

Der britische Hersteller Lotus peppt das Basistriebwerk des Emira auf. Damit zieht er in der Leistung mit dem V6 gleich, ist aber leichter.

AMG bringt Lotus-Kunden beim Emira, dem letzten Verbrenner-Sportwagen der Briten, in Verlegenheit. Und das nicht, weil die Mercedes-Marke ein Konkurrenzmodell konstruiert hätte. Vielmehr leistet der aus Affalterbach gelieferte 2,0-Liter-Vierzylinder im Lotus Emira Turbo SE nun 400 PS. Damit zieht die bisherige Einstiegsmotorisierung mit dem 3,5-Liter-Motor des Emira V6 gleich. Mehr noch: Mit 480 Newtonmeter Drehmoment und 93 Kilogramm weniger Leergewicht hat der kleine Bruder bessere Fahrleistungen bei geringerem Verbrauch. Mit einem Einstiegspreis von 109.490 Euro ist er auch noch 3.000 Euro günstiger.

Das Kürzel „SE“ stand bei Lotus historisch für „Special Equipment“, also so etwas wie eine optionale Sonderausstattung. Da der Emira Turbo SE das Kürzel trägt, gehört das „Lotus Drivers Pack“ paradoxerweise zu seiner Serienausstattung. Das bedeutet: ein sorgsam abgestimmtes Sportfahrwerk sowie verstärkte, gelochte und belüftete Bremsscheiben und eine Launch Control sind Standard. Das Paket ergänzen graue 20-Zoll-Leichtmetallfelgen mit kontrastierenden roten Bremssätteln und ein Dachhimmel aus Alcantara.

Motor und Getriebe von AMG

Gegenüber der seit 2022 verkauften First Edition des Emira leistet der AMG-Vierzylinder nun 40 PS mehr. Foto: Lotus

Gegenüber der seit 2022 verkauften First Edition des Emira leistet der bei AMG M139 genannte Vierzylinder 40 PS mehr und verfügt über ein 50 Newtonmeter höheres Drehmoment. Auch das Acht-Gang-Doppelkupplungsgetriebe kommt aus dem Schwabenland. Diese Kombination beschleunigt den Emira Turbo SE in vier Sekunden von 0 auf 100 km/h und auf eine Höchstgeschwindigkeit von 291 km/h – das sind 16 km/h schneller als bisher.

Die Sitzposition in dem nur 1,23 Meter hohen Zweisitzer ist extrem tief. Durch den als Mittelmotor im Heck positionierten Antrieb fällt die Front vor der Windschutzscheibe aus aerodynamischen Gründen so steil ab, dass hinterm Lenkrad nicht auszumachen ist, wo sie endet. Die Lenkung spricht direkt an und gibt so viel Rückmeldung, dass selbst ein Belagwechsel auf der Autobahn im Lenkrad zu spüren ist. Was auf der Rennstrecke für Präzision sorgt, kann bei langen Fahrten durchaus nerven. Denn der Emira neigt dazu, Rillen und Unebenheiten hinterherzulaufen. Das fühlt sich fast wie der Eingriff eines Spurhalteassistenten an – nur, dass es eben aus der Spur geht.

Fahrmodi von Touring bis Track

Die Unterstützung durch elektronische Helfer lässt sich stufenweise verstellen. Foto: Lotus

Bei hohem Tempo ist der Brite aber über jeden Zweifel erhaben. Bei 200 km/h erzeugt die Aerodynamik 55 Kilogramm Abtrieb. Normale Pkw haben bei diesem Tempo Auftrieb, was für schwindende Fahrstabilität sorgt. Die akustische Kulisse ist angesichts des für einen Sportwagen kleinen Hubraums durchaus achtbar. Ein vollmundiger, sonorer Klang begleitet die druckvolle Beschleunigung. Wer auf der Autobahn Richtgeschwindigkeit fährt, drückt den Benzinverbrauch auf unter zehn Liter.

Auf der Rennstrecke ist der Emira Turbo SE auch für Amateure leicht beherrschbar. Die Bremsen sind auch nach mehreren schnellen Runden noch standfest. Durch drei Fahrmodi – von Touring über Sport bis hin zu Track – lässt sich stufenweise verstellen, wie sehr die elektronischen Fahrhilfen unterstützen sollen. Damit kann der Sportwagen in Schritten an wachsende Erfahrung angepasst werden. (SP-X)

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