Lexus LBX: Klein, hübsch und effizient

Lexus LBX: Klein, hübsch und effizient
Optisch gelungen: der Lexus LBX. © Mertens

Der Lexus LBX soll der Luxustochter von Toyota auch in Deutschland mehr Kundschaft bringen. Damit dieses Ziel gelingt, haben die Japaner viel Aufwand in ihren Kleinwagen gesteckt.

Als Lexus den LBX Ende des vergangenen Jahres im spanischen Valencia präsentierte, waren die Erwartungen an den Kleinwagen überschaubar. Man wolle von ihm europaweit in diesem Jahr 24.000 Einheiten absetzen, in Deutschland sollten es 1500 Einheiten werden, hieß es.

Dieses Ziel dürfte indes mit Blick auf den heimischen Markt wohl nicht erreicht werden. Nach den ersten sieben Monaten des Jahres kam der Edel-Kleinwagen nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) gerade einmal auf 564 Zulassungen. Damit kommt er indes immerhin auf einen Anteil von 21,4 Prozent an den Zulassungen von Lexus in den ersten sieben Monaten des Jahres. Vor dem LBW rangiert nur noch der LX (829/21,4 Prozent). Ein Erfolg des im Februar auf den Markt gekommenen LBX sieht anders aus.

Familienbande mit Toyota Yaris Cross

Dabei ist der LBX kein schlechtes Fahrzeug, ganz im Gegenteil. Gut, technisch ist er ein Ableger des Toyota Yaris Cross (ab 28.280 Euro). Doch ihn darauf zu reduzieren, greift zu kurz. Denn die Entwickler von Lexus haben viel Arbeit in den Lexus LBX gesteckt. So wurde u.a. auch an den Abmessungen Hand angelegt. So ist der Lexus LBX mit 4,19 Metern einen Zentimeter länger als der Yaris Cross, mit 1,82 Meter (Yaris Cross 1,76 Meter) sogar deutlich breiter. In der Höhe baut er mit 1,55 Meter indes niedriger als sein technischer Zwilling (1,59 Meter).

Der Innenraum des Lexus LBX ist wertig gestaltet, das Touchscreen hat eine Größe von 9,8 Zoll. Foto: Mertens

Beim Radstand hat der wurde der kleinste Lexus um zwei Zentimeter im Vergleich zum Yaris Cross auf 2,58 Meter verlängert. Das alles hört sich recht marginal an, ist es aber nicht. Durch die modifizierten Proportionen finden nun auch 18 Zoll-Leichtmetallfelgen in den Radhäusern Platz. Die gesamte Erscheinung des LBX wirkt damit sehr stimmig, ja geradezu dynamisch. Optisch ist der LBX gelungen. Das trifft auch auf den Innenraum zu, der mit den dort verwendeten Materialien Premiumcharakter versprüht. Das Touchscreen an der Mittelkonsole hat übrigens eine Größe von 9,8 Zoll.

Platz im Fond begrenzt

Auch wenn der Radstand und die Breite zugelegt haben, führt dies nicht dazu, dass man als Erwachsener auf der Rückbank anständig sitzen kann. Insbesondere dann nicht, wenn vor einem der Fahrer oder Beifahrer größer als 1,80 Meter sind. Der LBX ist und bleibt halt ein Kleinwagen. Der Kofferraum bietet übrigens Platz für 332 Liter. Kein Wunder, dass der LBX als klassischer Zweitwagen gilt – den man sich indes auch leisten können muss.

Für ihren Edel-Kleinwagen rufen die Japaner mindestens 32.990 Euro auf. Unser Testwagen mit der Ausstattungsvariante Cool steht samt Lackierung mit 46.890 Euro in der Preisliste. Das ist selbstbewusst – und lässt den ein oder anderen Kunden dann doch grübeln, ob er derart viel Geld ausgeben will. Mit Blick auf die Zulassungszahlen – siehe oben – wollten das noch nicht allzu viele, auch wenn das Privat-Kundenleasing (ohne Anzahlung) bei 279 Euro beginnt.

Systemleistung von 136 PS

Der Preis ist das eine, die Fahrleistung das andere. Und hier gibt sich der LBX keine Blöße, hinterlässt einen stimmigen Eindruck. Der 1,5 Liter Benzinmotor bringt in Kombination mit dem Elektromotor eine Systemleistung von 136 PS an die Vorderräder. Das ist für ein Auto mit einem Gewicht von 1,3 Tonnen vollkommen ausreichend.

Klar, der LBX wird damit nicht zum Dynamiker, aber er hat damit ausreichend Kraft, um es auch einmal etwas sportlicher angehen zu lassen. Sein maximales Drehmoment liegt übrigens bei 185 Nm. Den Sprint von 0 auf 100 km/h absolviert er in 9,2 Sekunden, die Spitzengeschwindigkeit ist bei 170 km/h erreicht.

Vernehmlicher, aber nicht nervender Dreizylinder

Der Lexus LBX hat eine Systemleistung von 136 PS. Foto: Mertens

Wer das Gaspedal durchtritt, wird dann zwar vernehmlich den Dreizylinder hören, aber dessen Geräuschentwicklung bleibt im akzeptablen Bereich. Dafür sorgt eine gute Dämmung samt Doppelverglasung. Die Lenkung spricht gut an, vermittelt eine direkte Rückmeldung zur Straße.

So unterwegs, kann man es in diesem selbstladenden Hybrid auch auf längeren Strecken entspannt angehen lassen. Und der Verbrauch? Deshalb wählt man ja einen Hybrid. Der lag bei den Testfahrten zwar nicht bei dem WLTP-Wert von 4,5 Liter, aber am Ende zeigte der Bordcomputer bei hohen Autobahnanteil 5,7 Liter an. In der Stadt, wo der LBX viel rekuperieren kann, reichten ihm sogar 4,4 Liter. Der LBX ist unter dem Strich ein ausgesprochen attraktiver Kleinwagen, aber dafür muss man auch tief in die Tasche greifen.

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