Land Rover wertet Discovery auf

Zum Range Rover gesellt sich im November als kleinere Variante der neue Land Rover Discovery. Die dritte Auflage ist das erste unter Ford-Regie entwickelte Modell.

Stefan Grundhoff

Der mächtige Range Rover bekommt einen kleinen Bruder - den neuen Discovery 3. So klein ist der aber auch nicht. Der neue Land Rover tritt zwar eine Klasse unter dem großen Range an, legt jedoch noch eine Schippe drauf. Höher, stärker und leider auch schwerer will der Brite bei SUV-Familien- und Hardcore-Allradlern gleichermaßen punkten.

In den letzten Jahren kam der Discovery über ein Schattendasein kaum hinaus. Der insbesondere von BMW entwickelte Range Rover stellte alles andere in den Schatten. Der 4,83 Meter lange Discovery ist jetzt der erste unter Ford-Regie entwickelte Land Rover. Er gehört zum Besten, was die Offroad-Klasse zu bieten hat.

Eigenständiges Heck

Land Rover Discovery Motor.

Optisch orientiert sich besonders der Vorderwagen am großen Bruder. Seitenlinie und Heck zeigen sich jedoch eigenständig. Die Heckklappe öffnet sich zweiteilig nach oben und unten. Der Land Rover bietet mit seiner dritten Sitzreihe bis zu sieben Personen Platz. In Deutschland wenig nachgefragt, ist diese 1.400 Euro teure Option besonders für den US- und Großbritannien-Markt wichtig. Die Sitze lassen sich mit wenigen Handgriffen aus dem Boden nach oben ziehen. Auch in der zweiten Reihe lassen sich die Sitze geradezu spurlos im Boden versenken. So steht für Freizeit und Transport ein Stauraum von über 2500 Litern zur Verfügung.

Auf dem europäischen Markt ist der Discovery ab November in zwei Motorvarianten zu bekommen. Zum einen wäre da der aus dem Jaguar S-Type bekannte 2,7 Liter große Commonrail-Diesel mit sechs Zylindern und einem 4,4-Liter großer Achtzylinder. Der stammt - anders als beim Range - nicht aus dem Hause BMW, sondern ist ein aufgebohrter Jaguar-Motor mit 299 PS. Hierzulande wird der Achtzylinder nur selten verkauft.

Auf Dieselversion setzen

Land Rover Discovery von innen.

Aus gutem Grund soll die Dieselversion mehr als 90 Prozent des Geschäfts ausmachen. Der 190 PS starke Selbstzünder ist in fast jeder Disziplin besser als der Achtzylinder. Besonders im Gelände hilft das maximale Drehmoment von 445 Nm, um nahezu jede Offroad-Klippe zu überwinden.

Besonders mit der aufpreispflichtigen Sechsgang-Automatik (2100 Euro) fährt man eine gelungene Kombination. Allein das riesige Gewicht von rund 2,7 Tonnen macht dem Briten zu schaffen. Sportliche Höchstleistungen sind da nicht zu erwarten. Der Discovery läuft immerhin 180 km/h. Leider bietet der bullige Brite weder einen Partikelfilter noch schafft er die Euro 4-Norm. Der Verbrauch sollte sich bei rund elf bis zwölf Litern einpendeln.

Kein Halten gibt es für den Land Rover im Gelände. Er ist kein Spaßallradler, der an der zweiten Steigung schlapp macht. Es gibt fast nichts, wo der Discovery nicht hinkommt. Tiefe Wasserdurchfahrten, sandige Steigungen - im härtesten Geländeeinsatz fühlt er sich Zuhause. Der permanente Allradantrieb wird von einer Luftfederung und dem neuen Terrain Response System (Serie bei SE und HSE) unterstützt.

Fünf Fahrprogramme

Hier kann der Fahrer unter fünf Fahrprogrammen wählen. Neben dem Straßenmodus kann zwischen Einstellungen für Sand, Stein, Gras/Schnee und Schlamm gewählt werden. Elektronisch passen sich Traktionshilfen und Sperren den Einflüssen an. So macht der Brite im Gelände einen exzellenten und auf der Straße einen guten Eindruck. Störend allein ist der hohe Schwerpunkt und das Übergewicht. Bei flotter Autobahnfahrt wünscht man sich mitunter einen starken Achtzylinder-Diesel. Doch auch der soll später kommen.

Der Innenraum zeigt sich im Vergleich zum Range Rover deutlich robuster. Die Sitze sind bequem. Die Verstellmöglichkeiten könnten jedoch besser sein. Platz gibt es dagegen im Überfluss. Das Design des Cockpits und der mächtigen Mittelkonsole könnte jedoch hochwertiger wirken. Die Sicherheitsausstattung ist mit zahlreichen Airbags, ESP und mitlenkenden Xenon-Scheinwerfern (Option) ebenfalls komplett. Die Basisversion Land Rover Discovery 2.7 TD V6 ist ab fairen 38.500 Euro zu bekommen. Der Terrain Response kostet 1710 Euro Aufpreis. Das Luxusmodell HSE mit Achtzylindermotor ist ab 57.300 Euro erhältlich.

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