Bereits seit 35 Jahren gibt es den Discovery. Aus diesem Anlass legt Land Rover einer Sonderedition mit einem neuen Dieselantrieb mit 48-Volt-Mildhybridtechnologie auf.
Die Lücke war eklatant: Hier das rustikale Arbeitstier Defender (damals noch Land Rover), dort der noble Range Rover. Exakt dazwischen platzierten die Briten vor 35 Jahren den Discovery, von seinen Fans liebevoll „Disco“ genannt. Er markiert seitdem so etwas wie die natürliche Mitte: Geräumig, durchaus auch fein ausgestattet, aber im Gelände praktisch auf dem Niveau des Defender.
Sieben Sitze, die alle für die die meisten ausgewachsenen Menschen passen, feine Offroadtechnik und eine sehr ordentliche Anhängelast machen die bei Land Rover jüngst zur eigenen Marke erhobene Discovery-Familie zum beliebten Untersatz für große Familien und Menschen mit hohem Transport- und Schleppbedarf.
Unter 77.800 Euro geht nichts
Allerdings sollten die ein gut gefülltes Bankkonto mitbringen. Denn unter 77.800 Euro geht gar nichts. Für diese Summe gibt es den Discovery S D250 AWD MHEV mit 249 PS starkem Dreiliter-Turbodiesel mit Mildhybridtechnik. Wer das Jubiläumsmodell ordern will, muss mindestens 107.400 Euro beiseitelegen. Dafür gibt es dann aber auch die stärkere D350-Version mit 350 PS und einem maximalen Drehmoment von 700 Newtonmeter, das schon ab 1500 U/min anliegt.
Das spürt man beim forcierten Start, der vom Mildhybridsystem unterstützt wird. Außer beim Kickdown bleibt der Disco-Motor dabei mustergültig kultiviert und schnurrt speziell bei mittleren Drehzahlen leise vor sich hin. Besonders sparsam ist das Aggregat trotz der dezenten E-Unterstützung nicht: Der WLTP-Verbrauch liegt bei 8,5 bis 8,6 Liter Diesel je 100 Kilometer. Auffällig bei der ersten Testfahrt: Das anfangs etwas indifferente Bremsgefühl, wenn das System Energie rekuperiert. Daran muss man sich erst gewöhnen.
Komfort auf Spitzenniveau
Ansonsten tut der „Disco“ in der 35th Anniversary Edition so ziemlich genau das, was man von ihm erwartet. Er rollt auf Asphalt geschmeidig ab, verwöhnt dank des adaptiven Fahrwerks mit Luftfederung und der vielfach verstellbaren, heiz- und klimatisierbaren Sitze mit einer Extraportion Komfort, der durch den üppigen Platz und die hochwertigen Materialien im Innenraum noch gesteigert wird.
Mit an Bord sind in der Jubiläums-Edition grundsätzlich ein Head-up-Display, ein beheizbares Multifunktions-Lederlenkrad, das „intelligente“ Umklappen der Sitze und die Luftionisierung im Innenraum. Dazu kommen die Mittelkonsole mit Armlehne und integriertem Kühlfach, eine Vier-Zonen-Klimaautomatik und Sitze in gestepptem, perforiertem Windsor-Leder. Das Infotainmentsystem stellt niemanden vor unüberwindbare Schwierigkeiten, eine hilfreiche Taste am Lenkrad stellt unerwünschte Warntöne im Nu ab.
Geballte Offroad-Kompetenz
Wer Ausflüge ins Gelände vorhat, ist dank der geballten Offroad-Kompetenz von Land Rover bestens gerüstet. So hilft die Offroadsteuerung All-Terrain Progress Control (ATPC) dabei, kritische Passagen etwa auf besonders rutschigem Untergrund entspannt zu bewältigen. Dabei unterstützt wird sie von der Terrain Response 2 mit diversen Fahrmodi für unterschiedliche Untergründe. Dazu kommen beruhigende 20,7 Zentimeter Standard-Bodenfreiheit und eine maximale Wattiefe von 90 Zentimetern. Der ClearSight Ground View macht mögliche Hindernisse unter dem Fahrzeug auf dem Bildschirm sichtbar. Seine Anhängelast von bis zu 3,5 Tonnen und der erweiterte Anhängerassistent prädestinieren den Discovery zum Lieblingsauto von Pferde- oder Oldtimer-Besitzern.
Neben der Geburtstags-Edition ist der Discovery wie gehabt in den Versionen S, Dynamic SE und Dynamic HSE zu haben. Fürs Modelljahr 2025 sind unter anderem ein mindestens 14-fach verstellbarer Fahrersitz samt Memoryfunktion und eine elektrisch verstellbare Lenksäule zum Serienumfang dazugekommen. (SP-X)