Kleiner Kraftprotz

Alfa MiTo 1.4 TB Quadrifoglio Verde

Alfa hat seinen Kleinwagen Mito mit einer neuen Topmotorisierung ausgestattet. Der 1.4 Liter-Motor leistet satte 170 PS.

Von Gerhard Prien

Das kleine grüne Kleeblatt ist bei Alfa Romeo traditionell nicht nur Glücksbringer, sondern auch eine Kampfansage. Denn das "Quadrifolgio Verde" kennzeichnet die Rennwagen oder besonders sportliche Modelle des italienischen Autobauers. Nun hat auch der Lifestyle-Zwerg MiTo ein Kleeblatt erhalten und ist damit zum kleinen Kraftprotz mutiert. Der 125 kW/170 PS starke Flitzer ist ab sofort für 20 950 Euro zu haben.

170 PS Leistung

Seine Höchstleistung von 170 Pferdestärken holt das sparsam-sportliche Top-Modell der MiTo-Baureihe bei 5 500 U/min aus gerade mal 1,4 Litern Hubraum. Eine Zwangsbeatmung per Turbo plus Ladeluftkühler macht dies trotz kleinem Hubraum möglich. Dazu gibt es eine Multipoint-Einspritzung und eine zylinderselektive, elektrohydraulische Ventilsteuerung. Die hat Alfa auf den Namen MultiAir-Technologie getauft und bereits der MiTo-Variante mit 99 kW/135 PS spendiert. Die neue Technologie soll bis zu zehn Prozent mehr Leistung und 15 Prozent mehr Drehmoment bringen - bei gleichzeitig um zehn Prozent gesenktem CO2-Ausstoß und Kraftstoffverbrauch.

Im Praxistest zeigt sich, dass der kompakte Sportler tatsächlich ordentlich zur Sache geht, schließlich müssen auch nur 7,2 Kilo pro PS bewegt werden; eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 7,5 Sekunden und eine Spitze von 219 km/h sind das Resultat. Der Verbrauch soll bei gerade einmal sechs Litern Kraftstoff auf 100 Kilometer Fahrstrecke liegen. Wie alle Modelle der MiTo-Baureihe verfügt auch das leistungsstärkste Modell über die Fahrdynamikregelung D.N.A. Die liefert zwei Maximalwerte beim Drehmoment: In den Stufen "N" (Normal) und "A" (All Weather) liegen 230 Newtonmeter bei 2 250 Umdrehungen an, bei "D" (Dynamic) steigt das maximale Drehmoment bei 2 500 U/min auf 250 Newtonmeter. In Stufe D macht der Kompakt-Sportler mit den kurzen Schaltwegen seines Sechsgang-Getriebes richtig Spaß.

Cockpit des Alfa Mito Alfa

Dem Ruf der Marke und den Ansprüchen der Kundschaft trägt ein Novum bei Alfa Romeo Rechnung: Das optionale Dynamic Suspension-Fahrwerk für einen Aufpreis von 600 Euro mit seinen vier elektronisch geregelten Stoßdämpfern. Es soll - im Zusammenspiel mit der elektronischen Stabilitätskontrolle - die Karosseriebewegungen reduzieren. Das klappt auch ganz ordentlich, denn für einen Fronttriebler lässt sich der 170 PS-MiTo recht sportlich und flott bewegen. Dabei hilft die bei allen MiTos serienmäßige elektronische Vorderachs-Differenzialsperre Electronic Q2, die selbst beim scharfen Beschleunigen aus Kurven für Traktion sorgt.

Dem stärksten MiTo hat Alfa in mattem Titangrau lackierte 17-Zoll-Leichtmetallfelgen spendiert. Im gleichen Farbton sind Scheinwerfer-Einfassungen und die Gehäuse der Außenspiegel gehalten. Serienmäßig gibt es einen in Wagenfarbe lackierten Heckspoiler, den sportlich gestylten Heckstoßfänger, Nebelscheinwerfer und eine zweiflutige Abgasanlage mit verchromten Endrohren dazu.

Der in Schwarz gehaltene Innenraum glänzt mit Leder-Lenkrad und -Schaltknauf, ergonomisch gestalteten Sitzen und einer Oberfläche des Armaturenbrett im Carbon-Look. Weiß beleuchtete Instrumente mit Multifunktions-Display sind ebenso an Bord wie Klimaanlage, eine Schaltpunktanzeige und ein Start-Stopp-System. Der Sicherheit dienen sieben Airbags, aktive Kopfstützen vorne, Tagfahrlicht und die dynamische Fahrstabilitätskontrolle VDC.

Die Geschichte des Kleeblatts geht zurück auf die Targa Florio 1922. Alfa Werksfahrer Ugo Sivocci wird die Startnummer 13 zugelost. Für den abergläubischen Sivocci ein böses Omen. Ein Mechaniker malt ein vierblättriges Kleeblatt in einer weißen Raute auf beide Seiten der dunkelroten Motorhaube. Sivocci gewinnt das Rennen. Künftig rollen alle Werksrennwagen von Alfa Romeo mit dem Quadrifoglio Verde als Glücksbringer an den Start.

Bei jedem Fahrzeug wird das vierblättrige Kleeblatt von einer anderen geometrischen Figur eingefasst: Von einem Kreis, einem Dreieck, einem Quadrat oder einem Sechseck. Das Quadrifoglio Verde im Dreieck entwickelt sich zum Emblem des Werksrennstalls von Alfa Romeo. Heute kennzeichnet es die sportlichen und leistungsstarken Serienmodelle. (mid)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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