Kia EV6 GT: Mehr Power für den Sport-Stromer

Kia EV6 GT: Mehr Power für den Sport-Stromer
Der neue Kia EV6 GT hat mehr Leistung bekommen. © Kia

Kia hat die GT-Version des EV6 deutlich überarbeitet. Neben optischen Veränderungen gibt es spürbar mehr Leistung und eine größere Batterie.

Kia ist bekannt für seine Elektrokompetenz. Doch ausruhen gilt angesichts eines harten Wettbewerbsumfelds nicht. Deshalb baut der koreanische Hersteller sein Angebot nach und nach aus. Nachdem er gerade den neuen Kompakt-Stromer EV3 auf den Markt gebracht hat, kommt in diesem Jahr noch der EV4 – und das gleich in zwei Karosserieformen. Zudem steigt man mit auch ins Nutzfahrzeugsegment ein; mit dem PV5 kommt zudem eine Passenger-Version.

Dabei belassen es die Koreaner aber nicht: sie optimieren auch ihr bestehendes Angebot. Dazu gehört der EV6, der wie das Flaggschiff EV9 über eine 800-Volt-Architektur verfügt, die schnelles Laden oberhalb von 200 kW erlaubt.

EV6 GT sinkt im Preis

Ein neues Lenkrad und serienmäßig elektrisch verstellbare Sitze: der neue Kia EV6 GT. Foto: Kia

Beide Modelle gibt es auch als GT-Version, wobei die des EV6 bereits bestellbar ist. Wer im Konfigurator auf den Preis schaut, wird sich überrascht die Augen reiben. Dort steht trotz eines deutlich verbesserten Packages ein Preis von 69.990 Euro. Das sind ausstattungsbereinigt locker mal rund 4000 Euro weniger als beim Vorgängermodell. Die Frage nach dem Warum lässt sich schnell beantworten: Es liegt (auch) an der 0,25-Prozent-Regelung. In den Genuss dieses Steuervorteils kommen nämlich nur Elektroautos mit einem Bruttolistenpreis von bis zu 70.000 Euro. Durch die Preisreduktion ihres sportlichen Stromers verspricht sich Kia zusätzlichen Skaleneffekte, wie eine Sprecherin sagte. Sprich: Man will den Absatz steigern.

Die Chancen dafür scheinen angesichts dessen, was der neue Kia EV6 GT zu bieten hat, nicht schlecht. Da wurde nicht nur optisch, sondern auch technisch nachgeschärft. Doch der Reihe nach: Bei der Optik gibt es nun an der Front u.a. eine neue Lichtsignatur inklusive verbesserter Scheinwerfertechnik und modifiziertem Stoßfänger. Am Heck wartet der Wagen mit neuer Signatur der Rücklichter, überarbeitetem Heckspoiler und dynamisch gestalteter Stoßfänger auf. Im Innenraum richtet sich das Cockpit stärker auf die Fahrerin oder den Fahrer aus, das Lenkrad lässt sich elektrisch verstellen, und zum weiterentwickelten Navigationssystem gehört nun ein Panoramadisplay. Ebenso lassen sich fortan auch die Sportsitze elektrisch verstellen, für den Fahrer gibt es zudem eine Memory-Funktion. So schön, so gut.

Mehr Leistung und größere Batterie

Der Kia EV6 GT weist auch am Heck einige optische Änderungen auf. Foto: Kia

Viel interessanter ist, was sich unter der Karosserie getan hat. Und das ist eine Menge. So stieg die Leistung der Elektromotoren von 585 auf 609 PS. Mit der Launch-Control stehen für den Allradler kurzzeitig sogar 650 PS zur Verfügung. Das sind beeindruckende Werte, die sich bei den ersten Fahrten im Testcenter in Aldenhoven bei Aachen in der Praxis noch besser anfühlten. So braucht der EV6 GT gerade einmal 3,6 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h. Dank des Allradantriebs bringt er seine Kraft trotz des regnerischen Wetters am Testtag souverän auf die Straße und presst die Fahrerin oder den Fahrer vehement in die gut konturierten Sportsitze. Ein Drehmoment von 740 Nm (770 Nm mit Launch-Control) ist halt auch ein Wort.

Theoretisch kann man mit der GT-Version des Mittelklasse-Stromers auf einer freien Autobahn bis zu 260 km/h schnell sein. Bei derart flotter Fahrt bleibt die in Aussicht gestellte WLTP-Reichweite von 450 Kilometer indes nur eine theoretische Zahl. Aber wer die sportliche GT-Version wählt – mehr als 20 Prozent der Kia-Kunden tun dies – dem geht es weniger um Effizienz als um Fahrspaß. Und den bietet dieser Sportwagen mehr als genug. Er liegt satt auf der Straße, die optimierte Lenkung und die verbesserte Dämpferabstimmung sorgen für eine hervorragende Fahrdynamik. Ach ja, nicht zu vergessen: Kia hat dem EV6 GT auch eine größere Batterie spendiert. Deren Kapazität steigt von 77,4 auf 84 kWh an. Da auch die Ladeleistung von 240 kW auf bis zu 258 kW wächst, liegt die Ladedauer von 10 auf 80 Prozent an einem entsprechenden Schnelllader nach wie vor bei 18 Minuten.

Mit dem neuen EV6 GT sieht man sich bei Kia im Wettbewerbsumfeld auf jeden Fall bestens aufgestellt. So kommt etwa ein Tesla Model Y Performance nur auf 534 PS, ein Porsche Macan 4 auf 408 PS oder ein BMW i4 M50x auf 544 PS. Nur der Hyundai Ioniq 5 N ist als Schwestermodell identisch motorisiert. Mit dem neuen EV6 GT ist den Koreanern auf jeden Fall ein gelungener Aufschlag unter den besonders sportlichen E-Modellen gelungen.

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