Kia Carnival – Raumwunder mit Schwächen bei der Sicherheit

Der Kia Carnival ist vor allem aus Platzgründen ideal für kinderreiche Familien oder Kinder mit einem großen Freundeskreis. Allerdings lässt die Sicherheitsausstattung zu wünschen übrig.

Kai Petersen

Gleich vorweg: Der Kia Carnival ist aus vielerlei Gründen genau das richtige für kinderreiche Familien oder Kinder mit einem großen Freundeskreis. Die empfehlenswerte Variante ist der 2,9 CRDi in der EX-Ausstattung.

Bereits das Outfit des Kia Carnival ist trotz seiner Dimensionen ansprechend. Das Design ist klar und gelungen. Große Glasflächen, weit öffnende Türen und eine großzügig dimensionierte Heckklappe sind charakteristisch für den Familienvan. Serienmäßig bietet der Carnival zwei große Schiebetüren, was einen bequemen Einstieg ermöglicht.

Reichlich Platz

Herausragend beim Carnival ist aber das große Platzangebot. Bis zu sieben Personen kommen in dem Fronttriebler bequem unter. Das Platzangebot braucht keinen Vergleich zur Konkurrenz zu scheuen. Selbst in der dritten Reihe müssen die Passagiere nicht leiden. Die beiden Sitze lassen sich in Längsrichtung verschieben und stehen dicht zusammen, sodass notfalls sogar drei Personen Platz haben. Guten Gewissens kann man die dritte Reihe allerdings nur zwei Personen bis 1,70 m zumuten. Wenn gewünscht, lassen sich die vier Sitze einzeln ausbauen. Dann wird der Kia zum Großraum-Transporter. Fehlt nur die dritte Sitzbank, sind es immerhin noch 2.059 Liter. Fehlt die gesamte Fondbestuhlung, stehen für den kleinen Umzug sogar 3.321 Liter zur Verfügung.

Akzeptable Verarbeitung

Die Verarbeitung des Kia Carnival enttäuscht nicht; allerdings könnten die Kunststoff-Oberflächen auch in dieser Klasse etwas hochwertiger sein. Der Carbon-Look des «Skyline-Sondermodells» will jedoch nicht so recht zu einem Van passen. Die Instrumente und Schalter sind übersichtlich, wirken jedoch etwas lieblos. Vorne und hinten gibt es eine Vielzahl von Ablagemöglichkeiten. Die Sitzposition ist bequem, jedoch reicht der Verstellbereich des Lenkrades nicht aus. Die elektrische Sitzverstellung ist praktisch, sollte jedoch auch auf der Beifahrerseite erhältlich sein. Zudem fehlt die bei Teilledersitzen standesgemäße Sitzheizung. Unpraktisch - aber asientypisch ist die Bedienung des Lichtschalters am Blinkerhebel.

Ohne Aufpreis gibt es eine separate Heizungsregelung für den Fond. Wünschenswert, dass die jedoch auch vom Fond zu bedienen wäre. Wer möchte, kann seinen Familien-Kia jedoch zum Business-Modell machen. In der Ausstattungsvariante «Executive» gibt es Navigationssystem, CD-Wechsler, beheizte Ledersitze, Autotelefon und ein komplettes DVD-Multimedia-System für den Fond aus dem Hause Sony.

Überzeugendes Aggregat

Einen überzeugenden Eindruck vermittelt das 2,9-Liter große Commonrail-Aggregat des Kia Carnival. Dank Pilot-Einspritzung geht der hubraumstarke Vierzylinder vom Start weg munter ans Werk und hat auch mit dem üppigen Gewicht von über 2,2 Tonnen überraschend leichtes Spiel. Erfreulich: Bereits bei 2.000 U/min steht ein Drehmoment von 310 Nm zur Verfügung. Die Fahrleistungen sind dementsprechend. 0 - 100 km/h in betulichen 15,4 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei gemessenen 175 km/h. Das serienmäßige Fünfgang-Getriebe ist gut abgestuft und so bereitet es durchaus Fahrspaß, im Carnival unterwegs zu sein. Allerdings stören die Nick- und Wankbewegungen der Karosserie.

Etwas standfester könnten sich die Bremsen präsentieren. Bei starken Wiederholungsbremsungen lässt die Verzögerungswirkung merklich nach. Nachteil: Hinten bremst der familiäre Kia noch mit betagter Trommeltechnik. Im Praxistest verbrauchte der Carnival 2.9 CRDi durchschnittlich 8,8 Liter Diesel. Weniger gut sieht es beim Umweltschutz aus. Der Kia ist auch mittelfristig mit keinem Partikelfilter zu bekommen. An eine Euro-4-Abgasnorm ist beim drehfreudigen Selbstzünder daher nicht zu denken.

Zum Erfolg des Kia Carnival trägt insbesondere das günstige Preis-Leistungs-Verhältnis bei. Der Carnival 2.9 CRDi EX kostet 25.590 Euro. Das Einstiegsmodell mit 2,5-Liter großem Sechszylinder ist bereits ab 22.740 zu bekommen.

Bedauerlich, dass es in Sachen Sicherheit nicht gut aussieht: Erst jüngst schnitt der Kia Carnival beim ADAC-Crashtest besonders schlecht ab. Die Sicherheitsausstattung umfasst lediglich Frontairbags, Gurtstraffer, ABS, Isofix-Vorrichtungen und Nebellampen. Schlechter ist in der Klasse niemand.

Schlechter Crash-Test

Zum Erfolg des Kia Carnival trägt insbesondere das günstige Preis-Leistungs-Verhältnis bei. Für den Carnival 2.9 CRDi EX sind 25.590 Euro zu bezahlen. Das Einstiegsmodell mit 2,5-Liter großem Sechszylinder ist bereits ab 22.740 zu bekommen. In der EX-Ausstattungsvariante bietet der Siebensitzer unter anderem Klimaautomatik, elektrischen Fahrersitz, Regen- und Lichtsensor sowie Nebelscheinwerfer. Das Sondermodell «Skyline» bietet neben Carbon-Look unter anderem eine Teillederausstattung.

Weniger komplett sieht es in Sachen Sicherheit aus: Zuletzt schnitt der Kia Carnival beim ADAC-Crashtest besonders schlecht ab. Die Sicherheitsausstattung umfasst lediglich Frontairbags, Gurtstraffer, ABS, Isofix-Vorrichtungen und Nebellampen. Schlechter ist in der Klasse niemand.

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