Hyundai Kona N: Böse auf Knopfdruck

Hyundai Kona N: Böse auf Knopfdruck
Der Hyundai Kona N Performance macht besonders in Kurven Spaß. © Mertens

Braucht es das? Einen SUV mit 280 PS? Nein, braucht es nicht, aber es macht Spaß, wie unsere Testfahrt mit dem Hyundai Kona N Performance zeigt.

Das Sport-SUV der Koreaner ist mit dieser Leistung natürlich ein Auto, was so gar nicht passen mag zu den laufenden Diskussionen um nachhaltige Mobilität und Verkehrswende. Doch wer kann es Autobauern verdenken, dass sie entsprechende Modelle wie den Kona N im Angebot haben.

Die Kunden stehen halt nicht nur auf Elektroautos – von denen Hyundai indes auch eine breite Palette im Angebot hat wie den Ioniq 5, den Kona und den Ioniq.

SUVs nach wie vor anteilsstärkstes Segment

Rote Bremssättel gehören beim Kona N von Hyundai dazu. Foto: Mertens

Doch SUVs stehen bei den Käufern nach wie vor ganz oben auf der Kaufliste. Zwar ging im November ihr Anteil an den Neuzulassungen um elf Prozent zurück, mit einem Anteil von 29,1 Prozent bleiben sie nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes aber nach wie vor das anteilsstärkste Segment. Die Kundinnen und Kunden mögen es halt, etwas höher zu sitzen und dadurch ein höheres Sicherheitsgefühl zu haben.

Wie andere Hersteller auch braucht der Importeur aus Offenbach nicht um Kunden betteln – SUVs und die besonders sportlichen N-Modelle stehen bei ihnen hoch im Kurs. Wer nicht nur auf die praktischen Aspekte eines SUVs Wert legt, sondern auch auf die sportlichen, der bekommt mit dem Kona N genau das, was ihm vorschwebt: Dynamisches Aussehen gepaart mit sportlichen Fahrleistungen.

Von vorn zeigt sich der Kona N mit schmalen bis in die Kotflügel reichenden LED-Scheinwerfern, einem schwarzen Kühlgrill mit drei darüber liegenden Luftschlitzen. Seitlich sind die Radhäuser über den großen 19 Zoll großen Leichtmetallfelgen leicht verbreitert. Am Heck gibt es einen ins Dach integrierten Spoiler und einer mittig darunter angebrachten dritten Bremsleuchte. Das ist alles wie die Schwellerleisten und die zwei Auspuffendrohre indes recht dezent gehalten, sodass der Kona N nicht als Krawallo vorfährt.

Griffiges Sportlenkrad mit N-Tasten

Sportlich schwarz: das Cockpit des Kona N. Foto: Hyundai

Ähnlich präsentiert sich der Kona N auch im Innenraum. Hier dominiert schwarz, auf Chromapplikationen wurde verzichtet. Mittig auf dem Armaturenbrett befindet sich der gut ablesbare und intuitiv bedienbare 10,25 Zoll große Touchscrenn. Dass man Navigationsziele auch einfach eingeben kann und sich nicht erst durch verschiedene versteckte Ebenen des Menüs bewegen muss, dafür ist Hyundai ein gutes Beispiel. Von der intuitiven Bedienung und der ebenfalls guten Sprachsteuerung bei Hyundai können sich sogar Premiumhersteller einiges abschauen.

Natürlich nimmt man im Kona N in gut konturierten Sportsitzen Platz. Sie sind straff gepolstert, aber dennoch noch bequem. Vor allem aber bieten sie bei flotter Gangart einen guten Seitenhalt. So muss es sein.

392 Nm Drehmoment

Und sportlich angehen lassen kann man es im Kona N – 280 PS sehen bereits auf dem Papier gut aus fühlen sich in der Praxis aber noch besser an. Der 4,22 Meter lange und knapp über 1,5 Tonnen schwere Kona sorgt dann auch dank eines maximalen Drehmoments von 392 Nm für einen druckvollen Antritt und stellt seiner Fahrerin oder Fahrer flotte Beschleunigungswerte zur Verfügung: von 0 auf 100 km/h beschleunigt der Zweiliter-Turbo-Benziner in Kombination mit dem wirklich gut abgestimmten Achtgang-Direktschaltgetriebe in 6,4 Sekunden (5,5 Sekunden mit der Launch Control, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 210 km/h erreicht.

Die Kraft bringt der Kona N dabei trotz des Fehlens eines Allradantriebs souverän auf die Straße. Mit seinem Radstand von 2,60 Metern liegt er satt auf der Straße und lässt sich ohne Beanstandungen auch durch die kurvenreiche Gegend des Weserberglandes bewegen. Wer es besonders sportlich mag, für den hat Hyundai zwei N-Tasten auf den Lenkrad angebracht, darunter der NDS-Knopf. Wer in drückt, der bekommt für 20 Sekunden die volle Power geliefert – samt röhrigem Sound. Das sorgt alles für ein breites Grinsen auf dem Gesicht des Fahrers – der im Kona N aber auch ein gutes Alltagsauto findet.

Akzeptabler Verbrauch

Der Kona N von Hyundai leistet 280 PS. Foto: Mertens

Und wie schaut es mit dem Verbrauch aus? Der wird nach WLTP mit 8,5 Litern angegeben. Realistisch? Fast. Wir kamen bei den Testfahrten auf einen Durchschnittsverbrauch von 8,7 Litern. Das ist für ein Auto mit dieser Leistung ein guter Wert. Und, gibt es nichts, was es am Kona N zu kritisieren gibt? Doch, gibt es. Bei schlechtem Wetter ist die Rückfahrkamera ständig verschmutzt – so etwas geht besser und muss besser gehen. Es nervt bei Dunkelheit einfach, wenn das Rückwärtsfahren quasi zum Blindflug wird. Hier sollte Hyundai nacharbeiten.

Wer Lust am Kona N hat, der muss dafür beim Hyundai-Händler mindestens 38.200 Euro bezahlen. Dafür bekommt er dann aber auch einen SUV, der vielleicht politisch nicht mehr ganz korrekt ist, aber für viel Fahrspaß im Alltag sorgt.

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