Freude an der Tankanzeige

Opel Corsa 1.3 CDTI EcoFlex

Opel setzt quer durch seine Modellpalette auf Spartechnik. Unter dem Label EcoFlex bieten die Rüsselsheimer besonders Sprit sparende Fahrzeuge an. Von uns getestet wurde der Corsa 1.3 CDTI mit 95 PS.

Von Frank Mertens

Der Corsa ist nach dem Astra das wichtigste Modell für den Rüsselsheimer Autobauer Opel. Auf den Kleinwagen entfallen europaweit rund 30 Prozent aller Verkäufe. Wer sich für den Corsa interessiert, der sollte sich vor allem das Ecoflex-Modell anschauen. Unter dieser Bezeichnung firmieren bei den Rüsselsheimern die besonders Sprit sparenden Fahrzeuge. Neuerdings ist der Corsa 1.3 CDTI mit 75 PS sogar mit Start-Stopp-System bestellbar. Für den Dreitürer werden bei dem Händler 14.510 Euro aufgerufen. Opel verspricht hier einen Verbrauch von gerade einmal 4,0 Litern.

95 PS-Version zu empfehlen

Doch wer etwas mehr Leistung will, für den dürfte der von uns getestete 1.3 CDTI mit 95 PS die bessere Wahl sein. Sein Verbrauch liegt laut Herstellerangaben sogar bei nur 3,7 Liter auf 100 Kilometer. Das hört sich verheißungsvoll an, liegt aber fern jeglicher Realität. Was nicht an Opel liegt, sondern am einheitlichen europäischen Testzyklus, dessen Methodik für das Fahrverhalten im Alltag leider gar keine Aussagekraft hat.

Opel Corsa EcoFlex
Das Cockpit im Corsa von Opel Opel

Doch auch wenn der von uns gefahrene Corsa 1.3 CDTI Ecoflex nach den Testfahrten den in Aussicht gestellten Verbrauch von 3,7 Litern nicht erreichte, enttäuscht muss man von ihm wirklich nicht sein. Bei umsichtiger Fahrweise standen am Ende 4,7 Liter auf dem Bordcomputer und bei flotter Autobahnfahrt genehmigte sich der Kleinwagen der Rüsselsheimer auch nur recht akzeptable 5,3 Liter. Das sind Werte, über die man wahrlich nicht klagen muss. Über seinen Preis von 14990 Euro und seine Fahrleistungen auch nicht.

Akzeptable Fahrleistungen

Opel Corsa EcoFlex
Der Dieselmotor leistet 95 PS Opel

Ganz im Gegenteil: Denn der Corsa bietet mit seinen 95 PS durchaus ansprechende Fahrleistungen, auch wenn er etwas Zeit braucht, um aus dem Stand auf Touren zu kommen. In 12,3 Sekunden erreicht man mit ihm Tempo 100 und als Spitzengeschwindigkeit stehen 177 km/h auf dem Tacho. Das reicht, mehr braucht man wirklich nicht. Doch auch wenn das Fehlen eines sechsten Ganges der Erzielung eines geringeren Spritverbrauchs geschuldet ist, gut zu Gesicht stehen würde er dem Corsa schon. Das trifft auch auf eine bessere Dämmung zu. Denn der Vierzylindermotor ist doch arg präsent, wenn man es nett umschreiben will. Beim Starten in der Stadt nagelt der Diesel doch arg nervig und auf der Autobahn bei Tempo 130 ist die Geräuschkulisse auch alles andere als leise.

Doch das sind Dinge, die man dem Corsa angesichts seines geringen Spritverbrauchs verzeiht, denn ansonsten gibt es an ihm wenig zu beanstanden. Die Lenkung reagiert ausgesprochen direkt, bietet eine gute Rückmeldung. Das Fahrwerk ist straff, aber dabei keineswegs unkomfortabel ausgelegt, wenngleich Querrillen auf der Fahrbahn doch im Innenraum merklich wahrgenommen werden. Aber das ist bei anderen Kleinwagen auch nicht anders.

Der Opel Corsa D
Das Heck des Opel Corsa Opel

Der Innenraum des 3,99 Meter langen Corsa ist nicht zu beanstanden. Der Einstieg auf die beiden vorderen Sitze ist unproblematisch und ohne Verrenkungen möglich. Nur das Platznehmen auf den hinteren Sitzen gestaltet sich für Großgewachsene beim Dreitürer etwas problematisch. Wer häufig auch Erwachsene im Fond mitnehmen will, dem sei ohnehin der Fünftürer empfohlen (15.690 Euro).

Der Kofferraum bietet mit 285 Litern ein akzeptabler Niveau: Zwei große Koffer lassen sich bei diesem Volumen problemlos verstauen – das ist absolut okay. Die Verarbeitung lässt auch keine Wünsche offen. Die Materialien sehen anständig aus und fühlen sich auch so an. Wer im Corsa Platz nimmt, findet sich intuitiv zu recht. So muss es sein. Wer also nach einem Auto mit geringem Verbrauch sucht, der sollte sich den kleinen Rüsselsheimer mal genau anschauen. Er ist keine schlechte Wahl.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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