Ford Mustang Bullitt: Zurück in die Roaring Sixties

Ford Mustang Bullitt: Zurück in die Roaring Sixties
Zum Jubiläum kommt eine Sonderedition des Ford Mustang Bullitt © Ford

Allein der Schaltknauf im Ford Mustang Bullitt ist eine Ansage. Eine Billardkugel in klassischer Elfenbeinfarbe. Wie cool ist das denn?

Genau an solch einem Teil hat Steve McQueen seinerzeit herumgerissen als er alias Lieutenant Frank Bullitt in seinem Ford Mustang GT Fastback die wohl legendärste Verfolgungsjagd durch die Straßen von San Francisco hinlegte, die je in einem Kinofilm gezeigt wurde.

McQueen ist Bullitt und Bullitt ist Mustang. Grund genug für Ford, zum 50. Jubiläum des Filmklassikers eine limitierte Edition des Mustang aufzulegen und den Käufern erneut einen Billardkugel-Knauf in die Hand zu legen. So etwas schmeichelt auch dem Geist, weckt Gedanken an die „Roaring Sixties“. Es ist längst nicht das einzige Detail, das den Mustang GT Fastback zum Mustang Bullitt macht.

Mustang mit roten Bremssätteln

Eine Billiard-Kugel als Schaltknauf im Ford Mustang Bullitt. Foto: Ford

Eine Menge Chrom fehlt, der Grill ist schwarz und ohne galoppierendes Wildpferd, es gibt keine Ford Embleme. Hinter den schwarzen Speichen der extra angefertigten 19-Zoll-Felgen lugen rote Bremssättel von Brembo hervor, ein prima Kontrast. Zudem steht der Bullitt auf Mischbereifung, 255er vorne, 275er hinten. Und natürlich trägt dieser spezielle Mustang auch das spezielle Dark Highland Green, in dem einst das berühmte Filmauto lackiert war. Zwar bietet Ford unverständlicherweise noch Shadow-Black an. Doch wer Bullitt und Mustang ernst nimmt, bleibt beim Grün.

Passend dazu der Innenraum. Schwarzes Leder – leider nur ein Imitat – mit grün abgesetzten Nähten. Wenigstens die Sitzflächen sind aus richtigem Leder. Auf Wunsch gibt es Recaro-Sitze. Der Markenname ist in die Rückenlehnen gestickt, natürlich in Grün. Und letzte Bestätigung, in einem Mustang Bullitt zu sitzen, gibt der Blick auf die Beifahrerseite der Armaturentafel. Hier prangt eine nummerierte Bullitt-Plakette. Das Wort „Limited Edition“ legen die Ford-Strategen nicht so eng aus wie allgemein angenommen. Eine genaue Zahl gibt es nicht. Viele tausend Bullitts sollen von den Bändern laufen, je nach Nachfrage. Und die ist derzeit hoch. Was sicher nicht nur am günstigen Preis von 52.500 Euro liegt, sondern eher am Gesamtpaket. Mehr Auto für weniger Geld zu finden, dürfte schwierig werden.

V8 mit 460 PS Leistung

Zentrales Element ist dabei klar der Fünfliter-V8. Den hat der normale GT zwar auch, dem Bullitt spendierte Ford jedoch zusätzliche zehn Pferde. Zu den jetzt 460 PS hätte sicher auch ein McQueen – der Mann fuhr nicht nur auf der Leinwand Rennen, sondern auch privat – nicht nein gesagt. Und 529 Newtonmeter Drehmoment hätte er ebenso wenig abgelehnt. Denn mit diesem Mustang wäre die gnadenlose Hatz durch San Francisco deutlich kürzer abgelaufen.

Lediglich 4,6 Sekunden braucht es aus dem Stand bis Tempo 100. Gefallen hätte McQueen auch an dem adaptiven, aber aufpreispflichtigen Fahrwerk namens „MagneRide“ gefunden. Es passt sich in Millisekunden den Fahrbahnunebenheiten an und lässt in Verbindung mit der präzisen Lenkung den Fastback so zügig durch die Kurven gehen, dass es die reine Freude ist.

Das Ganze wird standesgemäß untermalt von einem Sound, wie ihn eben nur amerikanische Achtzylinder hervorbringen können. Der Fünfliter bietet ein Klang-Repertoire, das fast süchtig macht. Hinzu kommt ein knackig zu schaltendes Sechsganggetriebe mit automatischem Zwischengas beim Runterschalten. Leider passieren Gangwechsel viel zu selten.

Spaß auf der Landstraße

Das ausdrucksstarke Heck des Ford Mustang Bullitt. Foto: Ford

Der Bullitt lässt sich zwischen 30 und 200 km/h wunderbar im dritten Gang fahren, weiß mit seiner Kraft kaum wohin. Mehr Macho, aber auch mehr Spaß gehen auf einer kurvenreichen und leeren Landstraße nicht.

Wem der bullige Motorklang noch zu wenig Adrenalin bietet, kann die zwölf Lautsprecher seiner Musikanlage aufdrehen. Serienmäßig steckt im Bullitt ein 1.000-Watt-Soundsystem von Bang & Olufsen. Das sollte als Dröhnung reichen. Und könnte das eine oder andere Mal dazu animieren, den „Line-Lock“-Schalter zu drücken. Die ganz große Show. Er blockiert für 15 Sekunden – das ist eine gefühlte Ewigkeit – die Vorderräder, derweil das hintere Gummi unter Vollgas die gesamte Kreuzung in Reifenqualm hüllt. Burn-out-Syndrom. Film ab! (SP-X)

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