Ford Fiesta auf Suche nach vergangenem Erfolg

Die Zeiten, in denen der Ford Fiesta der erfolgreichste Kleinwagen in Deutschland war, sind vorbei. Dabei erweist sich der 1.4 Trend durchaus als Alternative zu Polo, Corsa und französischen Importen.

Kai Petersen

Der Ford Fiesta will zurück zu vergangenen Erfolgen. Während der Kölner besonders in den achtziger Jahren als erfolgreichster Kleinwagen durch Deutschland fuhr, haben VW Polo und Opel Corsa sowie die französische Konkurrenz dem Fiesta mächtig Paroli geboten. Obwohl der Fiesta seine dominierende Position abgeben musste, bleibt der 1.4 trotzdem eine gute Alternative.

Teure Aufpreise

Allerdings sollte man sich für die Trend-Version entscheiden. Denn trotz des anhaltenden Preiskampfes in der Kleinwagenklasse möchten die Interessenten auf Komfort und Ausstattung nicht verzichten. Der Basispreis liegt bei 12.425 Euro. Doch für Extras wie Klimaanlage (1.110 Euro), Alufelgen (625 Euro), CD-Radio (teure 710 Euro) oder elektrische Außenspiegel (160 Euro) muss man ebenso in die Tasche greifen, wie für eine dritte Kopfstütze (60 Euro) oder Kopf-Schulter-Airbags (250 Euro). Macht zusammen rund 15.000 Euro.

Angesichts des Leergewichts von knapp 1,2 Tonnen sollte es zudem der 1,4-Liter große Duratec-Motor mit seinen 59 KW / 80 PS schon sein; sonst wird es im 3,91 Meter langen Fiesta allzu träge. Hier stehen bis zu 124 Nm und ein Spurtpotenzial von 13,2 Sekunden (0 auf 100 km/h) zur Verfügung. Die Höchstgeschwindigkeit liegt immerhin bei knapp 170 km/h. Allzu sparsam ist der Ford Fiesta 1.4 dabei jedoch nicht. Ford verspricht 6,4 Liter Super auf 100 Kilometer. Doch bei normaler Fahrweise sind es meist rund sieben Liter. Das Tankvolumen ist mit 45 Litern überschaubar.

Schwächen im Inneraum

Cockpit ohne Pfiff

Mit dem 80-PS-Aggregat ist der Fronttriebler auch subjektiv flott unterwegs. Gaspedalstöße werden direkt umgesetzt, dabei wäre ein besserer Klang oder eine bessere Motordämmung wünschenswert. Das Fahrwerk des Fiesta arbeitet tadellos, ist angenehm straff und nicht schwammig. Die Lenkung ist präzise und arbeitet ebenso gut wie die Bremsen, die aber etwas kräftiger zupacken dürften. Die Schaltung arbeitet leichtgängig.

Dagegen kann der Innenraum des Ford Fiesta 1.4 Trend nicht überzeugen. Die Sitze sind kaum konturiert und etwas mehr Polsterung täte dem Fiesta gerade auf längeren Strecken gut. Das Lenkrad lässt sich gut verstellen. Doch der Blick auf das Armaturenbrett zeigt ebenso Tristesse wie ein Schwenk auf die Mittelkonsole. Die Instrumentierung ist knapp; die Mini-Tankanzeige kaum abzulesen. Immerhin: Die Schalter sind gut platziert.

Viel Platz, wenig Komfort

Viel Platz, aber nur dünn gepolstert

Erfreulicher zeigt sich dagegen das Platzangebot. Auch hinten kann man einigermaßen bequem sitzen, auch wenn die Sitzpolsterung noch dünner ist als vorn. Die Kopfstützen lassen sich angenehm weit herausziehen. Im Kofferraum stehen 284 Liter zur Verfügung. Nach problemlosem Umklappen sind es immerhin 947 Liter Stauraum.

Doch es fehlt im Innenraum jeder Pfiff - das, was viele andere mittlerweile bieten. Intelligente Ablagen fehlen ebenso wie zum Beispiel ein beleuchtetes Handschuhfach; die Fensterheber besitzen keine Tipp-Funktion. Alles in allem fehlt es an der Liebe zum Detail. So können die Lehnen der Rücksitzbank geteilt, die Sitzbank jedoch nur komplett nach vorn geklappt werden.

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