Fiat Fullback: Im Wald angekommen

Gemeinsame Plattform mit Mitsubishi L200

Fiat Fullback: Im Wald angekommen
Fiat steigt mit dem Fullback ins trendige Pickup-Segment ein © Fiat

Pickups werden in unseren Breitengeraden gerade mehr und mehr salonfähig. Fiat beteiligt sich mit dem Fullback am kleinen Nischen-Trend und profitiert dabei von der Erfahrung japanischer Spezialisten.

Pickups bestimmen – anders als zum Beispiel in den ländlichen Gegenden der USA - zwar hierzulande nicht das Straßenbild, sie werden aber immer beliebter. Im vergangenen Jahr sind immerhin rund 20.000 Kaufverträge über diese robusten Arbeitstiere getätigt worden. Seit Herbst 2016 hat auch Fiat mit dem Fullback sein Nutzfahrzeugportfolio um ein solches Fahrzeug erweitert. Der auf dem Mitsubishi L200 basierende japanische Italiener wird als Double-Cab (Fünfsitzer), Extended Cab (2+2-Sitzer) und Fahrgestell angeboten.

Zur Wahl stehen zwei Dieselaggregate mit 113 kW/154 PS oder 133 kW/181 PS. Heckantrieb oder Allradantrieb sind für den Fünfsitzer erhältlich, der 2+2-Sitzer fährt immer mit 4x4-Antrieb vor. Die Preisliste weist für den Double Cab mit Heckantrieb und dem kleinen Selbstzünder mindestens 27.850 Euro brutto (23.400 Euro netto) aus. Mit zuschaltbarem Allradantrieb erhöht sich der Preis auf 29.036 Euro brutto (24.400 Euro netto). Als Extended Cab werden in Kombination mit dem 154 PS-Diesel und zuschaltbarem Allradantrieb 26.660 Euro brutto (22.400 Euro netto) fällig.

Durchzugsstarkes Top-Triebwerk des Fiat Fullback

80 Prozent der Kunden entscheiden sich für den Double Cab. Auf dem Laderaum passen Gegenstände bis zu 1,52 Meter Länge, die Zuladung beträgt knapp eine Tonne und bis zu 3,1 Tonnen darf diese Version an den Haken nehmen. Bei der Motorisierung geht der Trend zu dem stärkeren Diesel, so dass die Kundschaft mindestens 34.034 Euro brutto (28.600 Euro netto) investieren muss. Eine Fünfgang-Automatik als Alternative zum serienmäßigen Sechsgang-Getriebe kostet rund 2000 Euro (brutto) Aufpreis.

Bei den ersten Testfahren gab sich das Top-Triebwerk durchzugsstark. 430 Nm stehen ab 2500 Umdrehungen bereit und sorgen für genügend Kraftreserven. Man kann auf der Landstraße oder auf der Autobahn also entspannt cruisen, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 177 km/h erreicht. Allerdings wird es bei höheren Tempi recht laut, der 2,4-Liter-Motor geht durchaus kernig zur Sache. Den Durchschnittsverbrauch gibt Fiat mit 7,5 Litern an, bei schnellen Fahrten dürfte dieser Wert aber überschritten werden.

Ordentliches Platzangebot im Fiat Fullback

Fiat steigt mit dem Fullback ins trendige Pickup-Segment ein
Der Fiat Fullback verfügt über permanenten Allradantrieb Fiat

Aber ein Pickup ist schließlich kein Sportler, sein Einsatzgebiet sind schon aufgrund seiner Länge von 5,28 Metern weniger die Innenstädte als eher die Baustellen oder Wirtschaftswege im Wald. Für ein souveränes Durchkommen auf Schotter, losem Untergrund oder aufgeweichten und matschigen Wegen verfügt der Double Cab über permanenten Allradantrieb. Hier werden Motorkraft und Drehmoment über ein Mitteldifferenzial an alle vier Räder geleitet wird. Per Drehknopf lassen sich vier Modi wählen: Antrieb über Hinterachse, Allradantrieb, Vierradantrieb mit gesperrtem Mitteldifferenzial und Vierradantrieb mit gesperrtem Mitteldifferenzial und Getriebeuntersetzung. Auf Wunsch gibt es auch eine elektronische Differenzialsperre.

Das Platzangebot im Double Cab ist ordentlich. Auch hinten müssen die Passagiere nicht darben. Das Gestühl ist bequem und gibt auf holprigen Wegen guten Seitenhalt. Sitzkomfort wie in einem Pkw kann man natürlich nicht erwarten, schließlich kommt hinten eine Starrachse zum Einsatz, die die Unebenheiten der Straße recht ungefiltert an die Insassen weitergibt. Da die Kunden ihren Pickup oft auch privat nutzen, gibt es den Fullback nicht nur spartanisch und kärcherfreundlich.

Fiat Fullback mit vier Jahren Garantie

Fiat steigt mit dem Fullback ins trendige Pickup-Segment ein
Der Fiat Fullback bietet einige Annehmlichkeiten Fiat

Ab dem zweiten Ausstattungsniveau bietet Fiat allerlei Annehmlichkeiten und optische Hingucker. Dazu zählen unter anderem seitliche Trittstufen, 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, einen höhenverstellbaren Fahrersitz und elektrische Fensterheber für vorne und hinten. Das ESP umfasst zudem eine Gespannstabilisierung, außerdem ist ein Spurhalte-Warner an Bord. Darüber hinaus stehen weitere Komfortfeatures gegen Aufpreis zur Verfügung. Dazu gehören unter anderem Klimaanlage oder –automatik, Leder, Infotainmentsysteme oder auch eine Rückfahrkamera. Außerdem im Angebot: Hard Top, Full-Box, Abdeckungen oder Überrollbügel.

Um sich im Wettbewerb gegen die bereits etablierten Wettbewerber zu punkten, offeriert Fiat für den Fullback eine vier Jahres-Garantie. Außerdem will man mit attraktiven Finanzierungs- und Wartungsangeboten sowie einem dichten Servicenetz überzeugen. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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