Fiat Grande Panda: Strom-Stütze für die tolle Kiste

Fiat Grande Panda: Strom-Stütze für die tolle Kiste
Mit jeder Menge Hommage an den Ur-Panda startet der Grande Panda Hybrid, © Fiat

Für den Grande Panda stellt Fiat die aktuelle Auto-Evolution einfach mal auf den Kopf. Nach der Elektro-Version folgen Hybrid und Benziner.

„Back to the future“ – wenig passt derzeit besser als Trendbeschreibung des Neuwagenmarktes als der Titel des Filmklassikers aus dem Jahre 1985: R4, R5, Ford Capri …. Bei Fiat will man die Erfolgsgeschichte des Panda neu auflegen. Der praktische, kantig gestylte Kleinwagen schrieb mit mehr als vier Millionen verkaufte Fahrzeugen zwischen 1980 und 2003 Firmengeschichte. Als „Haushaltsgerät auf Rädern“ bezeichnete ihn damals sein Designer Giorgetto Giugaro. Heute würde man wohl eher Gadget sagen. Der Reflex des „Haben Wollen“ ist beim Grande Panda des jedenfalls vorhanden. Das liegt an dem gelungenen Design, das mit seinen Zitaten des Ur-Pandas und pfiffigen neuen Ideen zu gefallen weiß. So ist wie früher beim 4×4-Allradler der Schriftzug Panda in die Türen gepunzt. Auch die Heckklappe ziert ein geprägter Fiat-Schriftzug – eine weitere Hommage.

Im Innenraum erinnern Design-Anspielungen an der Armaturentafel mit dem 10-Zoll-Display hinter dem Lenkrad und dem mittig angeordneten 10,25-Zoll-Monitor an die Teststrecke auf dem Dach von Lingotto – inklusive eines stilisierten Mini-Panda in der Armaturen-Einfassung, der gerade durch die Steilkurve fährt. Das restliche Armaturenbrett besticht in unserem Testwagen der Top-Ausstattungsvariante La Prima zudem durch innovative Bambusoptik – auch die ein Zitat aus dem historischen Cockpit.

Dreizylinder mit 48-Volt-System

Wie sein elektrischer Bruder stammt der Grande Panda Hybrid von der Stellantis-Plattform „Smart-Car“. Foto: Fiat

Nach dem Launch der Elektrovariante rollt der kantige Elektro-Erbe jetzt als Hybrid auf die Straßen. Angetrieben wird er von einem Drei-Zylinder-Turbo, der aus 1,2 Litern Hubraum 101 PS holt. Der Benziner ist mit einem Mild-Hybrid-System kombiniert, dessen E-Motor zusätzliche 21 kW (28,6 PS) aus einer 48-Volt-Lithium-Ionen-Batterie liefert. Das System ist in das speziell für Elektroantriebe entwickelte Sechs-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (eDCT) integriert, das die Motorkraft auf die Vorderräder überträgt.

Wie auch sein elektrischer Bruder stammt der Grande Panda Hybrid von der neuen, flexiblen Stellantis-Plattform „Smart-Car“, auf der sich unterschiedliche Antriebsstränge produzieren lassen. Er ist nach dem Citroën C3 das zweite Modell auf dieser Basis. Später soll noch ein reiner Benziner mit Handschaltung das Sortiment ergänzen. Und auch der legendäre 4×4, der in seiner Urversion in Italiens Bergdörfern immer noch ein populärer Alltagsgefährte ist, soll im neuen Grande-Panda-Kostüm wieder erstehen und womöglich schon Ende 2026 auf den Markt kommen. Vom Elektro über den Hybrid zum Verbrenner – Fiat stellt für den Grande Panda die aktuelle Auto-Evolution einfach mal auf den Kopf.

Basisversion starte bei 18.990 Euro

Das Cockpit des Grande Panda Hybrid lässt sich hübsch ausstaffieren. Foto: Fiat

Die Ansprüche sind hoch. Der Grande Panda soll Fiats neues Weltauto werden, an drei Standorten sollen jährlich 300.000 Fahrzeuge entstehen. Das beginnt in Deutschland mit einem Basis-Kampfpreis von 18.990 Euro für die Variante Pop. Unser Testwagen schlägt mit rund 23.500 Euro zu Buche. Dafür gibt es dann allerdings ein praktisch vollausgestattetes Auto mit Klimaautomatik, Rückfahrkamera, beheizbarem Lenkrad sowie beheizbare Vordersitze, 17-Zoll-Felgen sowie LED-Front- und Rückleuchten. Die Sitze haben für ein Auto dieser Preisklasse eine wirklich anständige Seitenführung und sind bequem, die Lenkung ist angenehm geradlinig – und der Antrieb erstaunlich agil. Auch das Fahrwerk samt der üblichen elektronischen EU-Pflicht-Helfer machte einen stabilen Eindruck, speziell, was das Thema Antischlupf bei wirklich sinnflutartigem Regen anging. Auch das Ausbügeln von landestypischen Straßenunebenheiten gelingt mühelos.

Platz ist im Grande Panda trotz der kompakten Abmessungen reichlich, was vor allem an dem für seine Klasse recht üppigen Radstand von 2,54 Metern liegt. Ob man zu fünft – wie im Urahn – in der tollen Kiste auf Langstrecken-Expeditionen fahren sollte, sei dahingestellt. Aber für den Auto-Alltag reichen 412 Liter Kofferraumvolumen, das sich durch Umklappen der Rückbank auf bis zu 1.366 Liter erweitern lässt. (SP-X)

Keine Beiträge vorhanden