Dacia Sandero Stepway: Mit Autogas eine clevere Wahl

Dacia Sandero Stepway: Mit Autogas eine clevere Wahl
Derr Dacia Sandero Stepway fährt mit Outdoor-Stil vor. © Mertens

Dacia bietet gleich drei Modelle mit Autogas an. Dazu gehört neben dem Duster und Jogger auch der Sandero. Ihn haben wir in der Ausstattungsvariante Extreme getestet.

Wer über alternative Antriebe spricht, der spricht vor allem über Hybrid- und Elektromodelle. Vergessen wird dabei aber gern Autogas. Eigentlich verwunderlich, bietet dieser Antrieb doch (deutliche) Kostenvorteile gegenüber einem Benziner, wie bereits der ADAC berechnet hat.

Doch es gibt mit Renault (Clio, Captur) und Dacia (Duster, Jogger, Sandero) nur noch zwei Hersteller, die Autogas ab Werk anbieten. Was von dem Antrieb zu halten ist, haben wir uns bei der Renault-Tocher Dacia angeschaut – und haben den Sandero Stepway TCe 100 ECO-G in der Ausstattungsvariante Extreme für unseren Alltagstest ausgesucht.

Sandero Bestseller im Portfolio

Zum Tanken von Autogas muss man zuvor einen Einflüllstutzen anschrauben. Foto: Mertens

Warum gerade den Sandero? Das Modell gehört nach wie vor zu den Bestellern im Portfolio. Von den im ersten Halbjahr 38.203 neu zugelassenen Fahrzeugen (+ 9,9 Prozent) entfallen allein 16.650 auf den Sandero. Er ist mit einem Anteil von 43,6 Prozent vor dem Duster (11.394/29,8 Prozent) und dem Jogger (7460/19,5 Prozent) das beliebteste Dacia-Modell. Ein Drittel des Absatzes bei Dacia entfallen übrigens auf alternative Antriebe (Elektro, Hybrid, Autogas).

Der Sandero Stepway in der von uns getesteten Flüssiggasvariante fährt mit einem robusten Äußerem vor. Dazu gehören neben einer Dachreling auch Plastikbeplankungen an den Radläufen und Türschwellern. So unterwegs hinterlässt der kleine City-Crossover den Hauch von Abenteuer. Der Sandero bringt es übrigens auf eine Länge von 4,10 Meter und eine Höhe von 1,59 Meter.

Zwar verfügt der Sandero Stepway trotz seiner Outdoor-Stils über keinen Allrad, dafür ist das so genannte Extended Grip an Bord. Diese Technologie soll für besseren Grip auch in schwierigem Gelände und bei Sand, Matsch und auch Schnee sorgen. Das System kann über ein kleinen Schalter links am Armaturenbrett per Tastendruck aktiviert werden. Zu diesem Feature passt dann eine Bodenfreiheit von etwas über 20 Zentimeter. Das lernt man beim Einsteigen durch die erhöhte Sitzposition zu schätzen und auch dann, wenn es mal abseits der Straßen auf Feldwege gehen sollte.

Sachlich gestalteter Innenraum

Mehr braucht man nicht: das sachlich gestaltete Cockpit des Dacia Sandero Stepway. Foto: Mertens

Der Innenraum des Dacia Sandero ist sachlich gestaltet. Auf der Mittelkonsole findet sich ein 8 Zoll Touchscreen für das Infotainment und die Navigation. Hier lassen sich auch wesentliche Fahrzeugfunktionen abrufen. Wer ehrlich ist: mehr braucht man nicht.
Die Sitze sind für Normalgewachsene in Ordnung, für Großgewachsene könnten sie eine bessere Oberschenkelauflage vertragen und die Polster könnten auch etwas straffer sein. Der Seitenhalt ist auch bei etwas schnelleren Kurvenfahrten okay. Der Platz im Innenraum ist für Fahrer und Beifahrer ausreichend. Im Fond geht es aufgrund des unveränderten Radstands von 2,60 Meter dann aber beengter zu.

Doch kommen wir zu den Fahrleistungen des 101 PS starken 1.0 Liter großen Dreizylinders, der bivalent betrieben werden kann, also mit Benzin und Autogas. Wie bei Dreizylindern üblich, sind die Motorgeräusche deutlich wahrnehmbar, störend werden sie während der Testfahrten aber nicht. Die 101 PS und ein maximales Drehmoment von 170 Nm reichen aus, um bequem von A nach B zu kommen. Klar, Anflüge von Sportlichkeit oder Spritzigkeit sollte man in dem LPG-Sandero nicht haben, aber die Sprintzeit von 11,9 Sekunden auf Tempo 100 sind ebenso okay wie eine Spitzengeschwindigkeit von 174 km/h. Das manuelle Sechsganggetriebe ist gut abgestimmt, hinterlässt einen guten Eindruck, gleiches trifft auf die Lenkung zu.

Effizient beim Verbrauch

Vor allem aber erweist sich der Sandero im LPG-Betrieb als effizient. Bei unseren Testfahrten mit hohem Autobahnanteil kamen wir auf einen LPG-Verbrauch von 7,8 Litern – und das bei einem Literpreis von 99,9 Cent. Auch wennder Heizwert von Autogas nicht so hoch wie bei Benzin ist, spart man angesichts des derzeitigen Preises für LPG dennoch deutlich.

Der Dacia Sandero Stepway verfügt über Plastikbeplankungen an den Radläufen. Foto: Mertens

Um diesen finanziellen Vorteil auch ausschöpfen zu können, muss der LPG-Knopf gedrückt sein. Der Wechsel bei leerem LPG-Tank auf Benzin vollzieht sich für die Fahrerin oder Fahrer übrigens unmerklich. Wer Lust auf den Sandero Stepway TCe 100 Eco G hat, der muss dafür mindestens 15.100 Euro für die Variante Essential bezahlen.

Unser Testwagen in der Variante Extreme stand übrigens für 19.000 Euro in der Preisliste. Dafür gab es dann aber auch noch neben der Metallic-Lackierung noch das City-Paket mit elektrischer Parkbremse, Einparkhilfe und Totwinkelwarner, beheizbare vordere Sitze und das Multimediasystem mit auf den Weg. So unterwegs ist der Sandero ein grundsolider Begleiter. Und wer Lust auf ihn hat, sollte auf jeden Fall die Autogasvariante in seiner Wahl einbeziehen.

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