Citroen C5 Aircross: Komfortabler Alltag

Citroen C5 Aircross: Komfortabler Alltag
Der Citroen C5 Aircross. © Citroen

Nach dem C3 Aircross wagt sich Citroen eine Klasse höher. Beim C5 Aircross mangelt es den Franzosen dabei nicht an Selbstbewusstsein.

So sprechen die Verantwortlichen aus den Bereichen Entwicklung, Design und Marketing von einem Auto, das – trotz seiner Nähe zu den PSA-Konzernschwestern Peugeot 3008 und Opel Grandland X – „einzigartig im SUV-Segment“ sei.

Als Grund dafür stehe beispielsweise das bei der Konzeption des C5 Aircross ins Lastenheft geschriebene hohe Maß an Alltagstauglichkeit. Die hat der Wagen, der zu einem Einstiegspreis von 23.290 Euro angeboten wird, tatsächlich. Nicht nur, dass der Kofferraum mit 580 Litern schon generell sehr großzügig ausgelegt ist: Aufgrund der variabel gestalteten zweiten Sitzreihe lässt sich das Ladeabteil dem jeweiligen Bedarf anpassen. Die hier installierten drei Einzelsitze – alle gleich breit und wie die vorderen dick gepolstert – können in der Länge separat um 15 Zentimeter verschoben und im doppelten Boden des Kofferraums versenkt werden.

C5 Aircross mit individueller Gestaltung

Zudem sind die Rücklehnen in fünf Positionen zu verstellen. Damit wächst der Raum fürs Gepäck selbst bei voller Besetzung aller Plätze auf bis zu 720 Liter unter der Laderaumabdeckung. Taucht das Gestühl komplett ab, stehen bei dachhoher Beladung 1630 Liter fürs Transportgut zur Verfügung. Da die hintere Öffnung etwas mehr als einen Meter in der Breite misst und eine Ladelänge von bis zu 1,90 Metern möglich ist, sind auch sperrige Dinge relativ problemlos zu verstauen. In der Praxis zahlt sich zudem eine Vielzahl von Ablagemöglichkeiten aus. Die Fächer in den Türen sind großzügig bemessen. Die Box unter der Mittelarmlehne kann gekühlt werden und eine 1,5-Liter-Flasche aufnehmen.

Um den Innenraum, der für alle Insassen reichlich Platz bietet, individuell zu gestalten, bietet Citroën vier unterschiedliche Ausstattungen an – von schlicht-puristisch über zwei in dezenten Tönen kombinierte Farbvarianten bis besonders hochwertig. Entscheiden können sich Besitzer eines C5 Aircross auch zwischen unterschiedlichen grafischen Designs auf dem 12,3-Zoll großen TFT-Bildschirm des Kombiinstruments.

Die sind jedoch allesamt ein wenig gewöhnungsbedürftig. Es dauert schon eine ganze Weile, bis die Logik der Darstellungen und Aufteilungen verstanden wird. In der Mitte des kräftig gezeichneten Armaturenträgers liegt ein Acht-Zoll-Touchscreen über den sich sämtliche Fahrzeugparameter, Media-Funktionen, das Telefon („Apple Carplay“ und „Android Auto“), die Klimaanlage sowie die Navigation steuern lassen.

Typische Citroen-Eigenschaften bei Fahrwerk und Lenkung

Das Cockpit des Citroen C5 Aircross. Foto: Citroen
Ein Blick in den Innenraum des Citroen C5 Aircross. Foto: Citroen

Wenn es ums Steuern geht, kommen Lenkung und Fahrwerk ins Spiel. Hier zeigt der C5 Aircross typische Citroën-Eigenschaften. Federung und Dämpfung sind klar auf möglichst hohen Komfort ausgelegt. Damit passiert das SUV selbst schlechteste Wegstrecken oder Schotterabschnitte souverän. Stöße und Schläge kommen im Innenraum kaum spürbar an. Das Lenkverhalten indessen könnte deutlich exakter sein. Flott gefahrene Kurven sind nicht wirklich die Stärke des Autos. Selbst wenn die Sporttaste gedrückt wird und sich das SUV dann spürbar straffer fährt, eine sportliche Fahrweise ist dann keinesfalls angesagt. Dazu fehlt es, gerade auch bei schnellen Ausweichmanövern, an ausreichender Rückmeldung beim Steuern.

Um auch auf Untergründen mit geringer Traktion möglichst sicher unterwegs zu sein, haben die Entwickler „Grip Control“ installiert. Die Technologie verbessert die Traktion an den Vorderrädern. Der Fahrer kann zwischen verschiedenen Modi (Sand, Matsch, Schnee und „ESP off“) wählen. Die Bedienung erfolgt über einen Drehregler auf der Mittelkonsole.

Zwei Benziner und zwei Diesel zur Auswahl

Das Heck des Citroen C5 Aircross. Foto: Citroen
Auch das Heck ist Citroen gelungen. Foto: Citroen

Auf der Antriebsseite bietet Citroën vier Motoren an, die alle die Euro 6d-Temp-Norm erfüllen. Auf der Benzinerseite sind das der „Pure Tech 130“, ein 1,2 Liter Dreizylinder mit 96 kW/131 PS, und der „Pure Tech 180“, ein 1,6 Liter Vierzylinder mit 133 kW/181 PS. Während der Einstiegsmotor mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe kombiniert ist, wird die Kraft beim stärkeren Aggregat serienmäßig über eine gut abgestimmte Achtgang-Automatik auf die Vorderräder übertragen. Der große Benziner hängt gut am Gas, läuft leise und zeigt sich auch bei Überholmanövern durchzugsstark. Bei flotter Fahrt wird der angegebene Normverbrauch von 5,7 Litern um einen guten Liter übertroffen.

Dieselfreunde können zwischen dem „Blue HDi 130“ (1,5 Liter mit 96kW/131 PS) und den Blue HDi 180 (2,0 Liter mit 130kW/177 PS) wählen. Letzterer erweist sich als durchzugsstark, laufruhig und trotz eher ambitionierter Fahrweise sparsam im Verbrauch. Der Normwert von 4,8 Litern wird mit erfahrenen 5,3 Litern nur unwesentlich verfehlt. Für ein SUV in dieser Klasse ein mehr als akzeptabler Wert.

Plugin-Hybrid kommt 2020

Seinen SUV-Charakter trägt der Citroën C5 Aircross, für den bis zu 20 Assistenzsysteme verfügbar sind, auch optisch zur Schau. Das wird schon an der für Fahrzeuge dieses Genres typischen Silhouette deutlich. Dazu kommen ein langer Radstand, kurze Überhänge und so viel Bodenfreiheit, dass es auch im unwegsamen Gelände noch problemlos voran geht. Auffallend in der in die Breite gezogenen und markant gezeichneten Front sind das zweigeteilte Licht (LED-Tagfahrlicht oben, Scheinwerfer separat darunter) sowie die großen Lufteinlässe. Die Radhäuser strahlen mit Kunststoffbeplankungen ebenso einen Hauch von Offroad-Charakter aus wie die „Airbumps“ an den Seitenschwellern.

Das alles wird sich von 2020 an auch in der Plug-in-Hybrid-Version des C5 Aircross wiederfinden. Der Wagen mit einer Systemleistung von 225 PS soll dann etwa 50 Kilometer rein elektrisch fahren können. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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