Citroen C4 Picasso: Hilfreicher Freund der Familie

Geräumiger Van aus Frankreich

Citroen C4 Picasso: Hilfreicher Freund der Familie
Der Citroen C4 Picasso hieß später bietet der ganzen Familie Platz. © Citroen

Der Citroen C4 Picasso verschafft der Großfamilie viel Raum. Als Topvariante Shine mit dem 165 PS starken Benziner geht es zudem sehr zügig voran.

Man fragt die Kinder eigentlich nicht, doch wenn man es täte, dann dürfte ihr Urteil über einen Citroen C4 Picasso sehr positiv ausfallen. Doch auch Erwachsenen kann der Kompakt-Van durchaus Freude bereiten, wie ein Test mit dem 165 PS starken Benziner in der Topausstattung Shine zeigt.

Ist diese besonders reichhaltig ausgestattete Version zudem noch mit dem 500 Euro teuren Panoramaglasdach gesegnet, dürfte vielen Kindern ein Wow über die Lippen kommen, wenn sie erstmals den Fond des Vans entern. Dort gewährt die Rückbank mit ihren drei Einzelsitzen nicht nur ungewöhnliche Ausblicke, sondern auch in alle Richtungen viel Entfaltungsspielraum, zumal kein Kardantunnel im Fußraum stört. Kinder wissen nicht nur wohin mit den Beinen, sondern auch mit Kleinkram, denn im Boden befinden sich Staufächer und aus den Rückseiten der Vordersitzlehnen lassen sich kleine Tischchen herausklappen. Sollte die liebe Sonne nerven, kann sich der Nachwuchs mit dem ausziehbaren Sonnenschutz der Seitenfenster und dem elektrischen Rollo fürs Glasdach vor den Strahlen schützen.

Hoher Nutzwert im Citroen C4 Picasso

Auch für die vorderen Gäste hat Citroen einige nützliche Nettigkeiten an Bord. Unter anderem gibt es 16 Staufächer, die bis zu 40 Liter Platz für Kleinkram aufnehmen können. Eine 230-Volt-Steckdose, eine herausnehmbare Taschenlampe im Kofferraum, ein Kinderspiegel oder der Parfumspender sind Kleinigkeiten, die man nicht dringend braucht, die aber den Aufenthalt an Bord versüßen.

Beim Nutzwert sind es dann auch handfeste Talente, mit denen der 4,43 Meter lange C4-Van Überzeugungsarbeit leistet. 537 bis 630 Liter passen bereits in den Standardkofferraum, über 1700 Liter werden es, wenn man die Rückbanklehnen der Einzelsitze nach vorne klappt. Letzteres gestaltet sich allerdings etwas fummelig, denn dazu muss man mit Hilfe von Hebel, Schlaufe und etwas Muskelkraft jeden Sitz in die gewünschte Position zwingen. Dafür ist jeder Stuhl einzeln verschieb- und klappbar, was viele flexible Transportszenarien erlaubt. Der Platz für Gepäck ist zwar üppig, allerdings bietet Citroen keine Cleverlösungen, um Gepäckstücke sicher zu arretieren. Hilfreich beim Beladen ist dafür eine elektrische Heckklappe, die sich sogar per Fußgeste aktivieren lässt.

Aufgeräumter Arbeitsplatz

Das Cockpit des Citroen C4 Picasso. Foto: Citroen
Sehr wertig wirkt der Innenraum des C4 Picasso. Foto: Citroen

Weiter vorne beindruckt der C4 Picasso mit einem eigenwillig schönen, aufgeräumten und progressiv gestalteten Arbeitsplatz. Analoginstrumente haben ausgedient. Auch Bedienknöpfe sind Mangelware. Dafür befinden sich – zumindest in den höheren Ausstattungsniveaus Selection und Shine – mittig im Armaturenbrett zwei riesige Farbdisplays.

Das obere im 12-Zoll-Format dient ausschließlich als Anzeige, während der untere 7-Zoll-Touchscreen auch als Bedieneinheit unter anderem für die Klimaanlage dient. Auch Audio-, Navisystem, Telefon oder Fahrhilfen werden hierüber gesteuert. Nicht alles ist intuitiv, doch wer etwas Experimentierfreudigkeit mitbringt, wird sich hier schon bald zurechtfinden.

Positive Erfahrungen mit dem automatisierten Schaltgetriebe

Der von uns getestete 1,6-Liter-Turbobenziner mit satten 121 kW/165 PS verrichtet weitgehend unauffällig seine Arbeit, außer man fordert viel Leistung. Dann schiebt der C4 untermalt von beherztem Knurren recht flott voran. Nur etwas über neun Sekunden dauert der 100-km/h-Sprint des 1,6-Tonners, recht locker geht es auf über 200 km/h. Die 240 Newtonmeter Drehmoment sorgen zudem bei Zwischensprints für ordentlichen Durchzug.

Positiv überraschen konnte das EAT6-Getriebe, denn anders als beim vormals verbauten automatisierten Schaltgetriebe ETG6 wechselt die neue Wandlerautomatik die Gänge erfreulich schnell und ohne nervige Lastwechselreaktionen. Lediglich der Gangwahlhebel hinterm Lenkrad wirkt ein wenig zu filigran und fummelig. Und beim Verbrauch entfernt sich diese Antriebskombination in der Praxis deutlich vom moderaten Effizienzversprechen der 5,8 Liter Normverbrauch. Real wird man bei moderat bis flotter Fahrweise eher um acht Liter verfeuern.

Citroen C4 Picasso mit hoher Langstreckenqualität

Der Citroen C4 Picasso. Foto: Citroen
Zügig geht es mit dem C4 Picasso voran. Foto: Citroen

Vor auf längerer Strecke ist der C4 Picasso ein angenehmes Mobil. Die Windgeräusche bleiben moderat, das Fahrwerk federt lange Bodenwellen in klassisch französischer Art entspannt aus. Zugleich lässt sich der Van auch flott und mit moderater Wankneigung durch Kurven scheuchen. Ein Links-Rechts-Akrobat ist der Van aber nicht. Als eher unbefriedigend erlebten wir die Unterstützung von Abstandstempomat und Spurverlassens-Assistent. Ersterer steigt zu häufig bei Autobahnfahrten aus der automatischen Abstandsregelung aus, während letzterer in gelegentlich etwas zu beherzter Weise den Wagen wieder zurück in die Spur dirigieren will.

Familien schauen eher aufs Geld und könnten insofern leichthin auf einige dieser Helferlein, die im 1000 Euro teuren Sicherheitspaket 1 versammelt sind, verzichten. Der Markt der Möglichkeiten ist beim C4 Picasso nicht gerade klein, weshalb sich die attraktiven 19.000 Euro der Basisversion in der von uns getesteten Ausstattungsvariante verdoppeln. Eine gute Alternative ist der 130-PS-Benziner mit Handschaltgetriebe in der Ausstattung Feel für rund 23.000 Euro, den man noch mit ein paar Ausstattungspaketen aufwerten kann, was den Preis auf rund 25.000 Euro treibt. Wer einen Benziner mit dem EAT6-Getriebe will, muss sich übrigens für das gehobene Ausstattungsniveau Selection entscheiden. Dann kann man den THP 165 für rund 28.000 Euro bekommen. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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