Der BMW X1 sorgt beim Münchner Autobauer für gute Absatzzahlen. Nun wurde das Kompakt-SUV einem umfangreichen Facelift unterzogen.
Wie die Zeit vergeht. Gerade mal vier Jahre ist es her, dass BMW sein recht kompaktes SUV X1 von Heck- auf Frontantrieb umstellte. Das kam bei den Kunden so gut an, dass sich kein anderer Stadtindianer mit BMW-Logo besser verkaufte als der Junior. Kein Wunder also, dass das Facelift des ab 32.700 Euro (18i) lieferbaren X1 jetzt besonders behutsam ausfiel. Wobei das Gesichts-Lifting seinen Namen verdient. Natürlich geht es um das berühmte nierenförmige Gebilde im Kühlergrill.
Die Niere wurde breiter und reicht nun tiefer, folgt damit den Familienkollegen wie dem großen X7. Ist das zur Schau getragene Markensymbol beim größten SUV wegen der wuchtigen Präsenz nicht unumstritten, passt sich die neue Niere beim X1 nahtlos in den Gesamteindruck des 4,50 Meter langen Kompakten an. Das gilt auch für die neue Heimat der Zusatzleuchten in den äußeren umgestalteten Lufteinlässen. Die Scheinwerfer bekamen ebenfalls eine veränderte Graphik, können wie auch die Rücklichter mit LED-Technik bestellt werden.
Nettes Gimmick inklusive
Das war´s auch schon mit den wesentlichen Design-Neuheiten beim X1. Nicht zu unterschlagen jedoch ein netter Gag: Beim Entriegeln projizieren die Außenspiegel mit LED-Hilfe ein zweifarbiges X1-Logo auf den Straßenbelag. Sichtbar natürlich nur bei Dunkelheit, dann aber hilfreich, wenn neben einer Pfütze geparkt wurde.
Bestmögliche Fürsorglichkeit für die Umwelt belegt das Studium der Datenliste aller X1-Modelle. Das Thema Euro 6 ist bei Dieseln und Benzinern nach heftiger Hausarbeit der Motoreningenieure abgehakt. Wobei sich ein näherer Blick auf den stärksten Diesel lohnt. Der 231 PS starke xDrive 25d erfüllt heute schon die künftige, verschärfte Abgasnorm. Er kann sich den Zusatz „temp“ in der Norm-Bezeichnung sparen. Euro 6d geht auch ohne die bei fast allen derzeitigen Neuwagen übliche Einschränkung „temporär“ (vorübergehend).
Grund genug für eine Proberunde. Heutige X1-Eigner mit Kauflust werden sich hinter dem Lenkrad auf Anhieb zurechtfinden, sich als erstes über den auf gut 10 Zoll gewachsenen Zentralmonitor freuen. Die Navikarte kommt besser als bisher zur Geltung, wer online ist, bekommt Verkehrsinfos in Echtzeit. Beim Druck auf den Startknopf schnattert es, ein Diesel eben. Ein Zweiliter-Vierzylinder, durch Doppelturbo bei Laune gehalten. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Modellbezeichnung Rückschlüsse auf den Hubraum zuließ. Das ist im Zeichen des Downsizings (kleine Motoren) nicht nur bei BMW mittlerweile üblich.
25d sorgt für Sportlichkeit
Das Leerlauf-Schnattern geht schnell in akustisch wohlige Klänge über, wenn der 25d Fahrt aufnimmt. Im „Comfort“-Modus, erst recht im Eco-Sparbetrieb schaltet die Achtgang-Automatik so früh hoch, dass das Singen der Reifen schnell das Werken der vier Töpfe übertönt. Die erreichbaren Werte erfüllen sportliche Ansprüche, sowohl beim Spurten als auch auf der linken Spur der Autobahn. Wer es nicht übertreibt, freut sich beim Nachtanken über einen Praxisverbrauch von um die sechs Liter auf 100 Kilometer.
Das „X“ im Modellnamen steht natürlich für Allradantrieb, der beim 25d serienmäßig an Bord ist. Das verleiht dem zwar hochbeinigen, aber eben recht kurzen X1 auf der Landstraße und deren vielen Kurven die Lizenz zum Wedeln. Dabei hilfreich die präzise, direkte Lenkung und die Rückversicherung der zahlreichen Assistenzsysteme. Wobei allerdings zwei mittlerweile populäre Helferlein im 45.000-Euro-Auto nicht zu haben sind. Der Tote-Winkel-Warner fehlt ebenso wie ein Spurhalteassistent, der selbsttätig zurück auf sicheres Terrain lenkt. Der X1 bekam eben „nur“ ein Facelift. Diese Feinheiten kommen erst mit dem nächsten, dann rundum neuen Modell.
Plug-in-Hybrid kommt 2020
Nicht so lange warten müssen die Kunden, die zumindest teilweise auf einen elektrischen Antrieb umsteigen wollen. Im Frühjahr kommt eine Plug-in-Version des X1. Neben einem für die Vorderachse zuständigen 1,5-Liter-Benziner mit 125 PS ist ein 95 PS E-Motor an Bord, der die Arbeit an der Hinterachse übernimmt.
Die 9,7 kWh-Batterie, die an der Steckdose aufgeladen werden kann (Plug-In) reicht für eine Strecke von 57 Kilometern im reinen Stromer-Modus. Zusammen kommt das Duo auf 220 PS. (SP-X)