BMW M 235i: Was für ein Spaß

Topmodell kommt im Frühjahr

BMW M 235i: Was für ein Spaß
Der neue BMW M 235i kommt im März auf den Markt. © BMW

Sie wollten schon immer einen sportlichen Kompakten fahren? Sie waren bislang aber nicht so recht von dem angetan, was die Hersteller anbieten? Das könnte sich jetzt ändern, denn BMW schickt im März den M 235i an den Start.

Von Frank Mertens

BMW ist der selbsternannte Spaßbringer unter den Autobauern. Während Audi seine Stärken mit dem Markenclaim "Vorsprung durch Technik" umschreibt, Mercedes auf "Das Beste oder nichts" setzt, versucht BMW seine Kunden mit "Freude am Fahren" von der Marke zu überzeugen.

Doch wer mit derart markigen Slogans um die Käufer buhlt, muss sich daran auch messen lassen. Audi beispielsweise hechelt derzeit dem eigenen Anspruch arg hinterher. Das kann man auch daran ablesen kann, dass man nach nur einigen Monaten seinen Entwicklungsvorstand austauschte, der die Marke wieder zu dem machen sollte, die sie schon einmal war: zum Technologieführer unter den Autobauern. Doch Wolfgang Dürheimer musste nach nur einigen Monaten wieder seinen Stuhl räumen, nun soll es Ulrich Hackenberg richten, ein enger Vertrauter von VW-Boss Martin Winterkorn.

M 235i mit knackigem Design

Und, wie schaut es bei BMW aus? Wird man hier seinem Anspruch gerecht, den Kunden "Freude am Fahren" zu bieten? Schaut man auf das neuste Modell, das am 1. März auf den Markt kommende 2er Coupé, dann kann man nur sagen: Ja. Wer dann noch auf das Topmodell der Baureihe, den M 235i, blickt, der gerät quasi in Verzückung.
Das fängt bereits beim Design an.

BMW M 235i
Das Cockpit im M 235i BMW

So wie er vor einem steht, wirkt der M 235i wie aus einem Guss. Er wirkt wie ein Athlet, der hart trainiert hat, um im Wettbewerb zu bestehen. Doch dabei hat er trotz seiner immensen Kraft nicht zu sehr in die Anabolika-Kiste gegriffen, sondern es ging ihm um Ästhetik: er ist kein Bodybuilder im Blechkleid, sondern ein 100 Meter-Sprinter. Er will sogar der "Topsportler im Premium-Kompaktsegement" sein, wie es in diesen Tagen bei der Präsentation in Las Vegas hieß. Las Vegas? Wieso nur Las Vegas und nicht München? Weil die USA für die BMW M GmbH der wichtigste Markt sind. Hier setzte die in München-Garching beheimatete M GmbH von ihrem im Vorjahr über 31.000 verkauften Einheiten mehr als 14.000 Fahrzeuge ab.

Und der neue M 235i soll diesen Absatz noch weiter nach oben bringen. "Er wird neue Kunden zu unserer Marke bringen", ist sich Produktmanager Carsten Pries sicher. So ist der M 235i zugleich das erste M Performance-Modell, das in den USA auf den Markt kommt. Man darf gespannt sein, wie die US-Kunden darauf reagieren. BMW zeigt keinen Zweifel, dass der Neue ein "ganz großer Erfolg" wird.

Reihensechszylinder mit 326 PS

Dazu hat man auch alles aufgeboten, was die Marke an Innovationskraft aufzubieten hat. Da ist zunächst das dynamische Design dieses Stufenheck-Modells mit Hinterradantrieb, das von einem Reihensechszylinder mit 326 PS angetrieben wird. Dabei wird die Kraft entweder serienmäßig über eine manuelle Sechsgangschaltung weitergegeben oder über eine optional erhältliche Achtgangautomatik. Für was man sich auch entscheidet, für Spaß wird gesorgt sein.

Dafür sorgt der potente Turbobenziner, der den fast 1,5 Tonnen schweren Kraftmeier in gerade einmal 4,8 Sekunden auf Tempo 100 katapultiert und die Grenzen des Spaßes bei abgeregelten 250 km/h erfährt.
Doch was ist schon Topspeed? Nichts. Der Adrenalinausstoß kommt dann, wenn man das Gaspedal antippt und der Reihensechszylinder seinen satten Sound offenbart und 450 Nm an die Hinterachse schickt. Dieses Auto giert nach Gas – und der Fahrer nach freien Landstraßen, wo man es mit dem mit seiner ausgeglichenen Gewichtsverteilung und abgesenkten Schwerpunkt versehenen 235i so richtig krachen lassen kann. Dass man dann indes den Verbrauch von 7,6 Litern auf 100 Kilometer vergessen kann, versteht sich von selbst. Zweistellig ist man mit Blick auf die Verbrauchsanzeige schon unterwegs.

Auto für Egoisten

BMW M 235i
Das Heck des M 235i BMW

Gut, dass Fahrwerk ist straff, ja, man kann schon sagen hart, aber man ist hier ja nicht in einer Komfortlimousine unterwegs, sondern in einem reinrassigen Sportwagen. Deshalb ist die Lenkung auch sehr, sehr direkt ausgefallen und die Bremsen mit ihren blauen Sätteln greifen bissig zu. In diesem Auto hat man jederzeit das Gefühl, Herr der Lage zu sein.

Dass dieses Modell indes ein Auto für Menschen mit einem Hang zum Egoismus ist, zeigt sich daran, dass hier ohnehin nur zwei Personen Platz finden. Auf den hinteren zwei Plätzen mag man nicht wirklich guten Gewissens jemanden unterbringen. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass das 2er Coupé zwar um 7,2 Zentimeter in der Länge auf nun 4,45 Meter zugelegt hat.

Natürlich, und nun kommen wir zum Unerfreulichen, hat so ein Auto seinen Preis: mit mindestens 43.750 Euro steht er in der Preisliste, wem es nach der Automatik verlangt, der ist bei 46.000 Euro angekommen. Das ließe sich fortsetzen, denn wer sich sein Auto mit dem ein oder anderen Feature noch weiter aufhübschen will, kommt locker noch einmal auf einen Mehrpreis von 10.000 Euro. Aber natürlich geht es auch günstiger beim 2er Coupé. Wer auf derart viel Sportlichkeit verzichten kann, für den beginnt der Einstieg mit dem BMW 220i bei 29.950 Euro.

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