BMW Z4 M Roadster: Rassiger Zweitwagen

Der Wunsch nach Sportlichkeit ist für viele Kunden das Kaufkriterium schlechthin. Für genau diese Zielgruppe bringt BMW den Z4 M Roadster auf den Markt. Der Neue bietet genügend Power, um auch auf der Rennstrecke eine gute Figur zu machen.

Von Frank Mertens

Ein Buchstabe reicht. Schon weiß man Bescheid. Der Zusatz M in der Modellbezeichnung verheißt dem Kunden bei BMW vor allem eines: Sportlichkeit. Schließlich steht das M für nichts anderes als Motorsport.

343 PS bieten ausreichend Kraft

Und das neueste Kind der Macher aus der High-Performance-Schmiede von BMW hat es in sich: Der Z4 M Roadster bietet seinem Käufer alles, was er von einem solchen Fahrzeug erwartet: Leistung, Leistung, Leistung. Unter der lang gezogenen Haube des Z4 M schlummert ein Reihensechszylinder mit 252 kW/343 PS. Bereits beim Anlassen erahnt man, weshalb dieses Aggregat bereits zum fünften Mal in Folge als «Engine of the Year» ausgezeichnet wurde: Der Klang des Motors ist wunderschön tief, er röhrt voller Verlangen vor sich hin.

Das M steht für Leistung, Leistung, Leistung Foto: Werk

Um diesem Verlangen nach dem Austesten seines Potenzials auch wirklich nachkommen zu können, hat BMW zur Vorstellung des Z4 M Roadster nach Spanien geladen. Genauer gesagt: Auf den Circuito de Jerez. Also genau der Ort, wo man diesen Hochleistungsmotor in seiner ganzen Bandbreite erfahren kann. Wer den ersten Gang bei dem sehr sportlich abgestimmten Sechsganggetriebe einlegt und das Gaspedal durchdrückt, wird bereits hier vehement in die gut konturierten Sportsitze gedrückt. Die Spontaneität, wie die Befehle umgesetzt werden, beeindruckt.

In fünf Sekunden auf 100 km/h

Vier Auspuffrohre zeigen beim M den Unterschied zum Basismodell Foto: Werk

Das trifft vor allem auf die Kraftentfaltung des 3246 Kubikzentimeter großen Sechszylinders zu. Der Roadster spurtet in gerade einmal 5,0 Sekunden von Null auf 100 km/h. Den Zwischenspurt von 80 bis 120 km/h absolviert er im vierten Gang in der gleichen Zeit. Nach den ersten Kilometern auf dem Circuito de Jerez wird schnell klar: Dieses Auto will in hohen Drehzahlbereichen bewegt werden, hier fühlt er sich erst so richtig wohl. Sein maximales Drehmoment entfaltet der Z4 bei 365 Nm, die bei 4900 Umdrehungen in der Minute erreicht sind.

Wer auf der 4428 Meter langen Rennstrecke, auf der noch bis 1997 Formel 1-Rennen durchgeführt wurden, unterwegs ist, wird nicht nur von den Beschleunigungswerten des neuen Z4 M Roadster beeindruckt sein. Das Gesamtpaket ist stimmig: Wenn man sich erst einmal an die knackig abgestimmte Sechsgangschaltung mit seinem kurzen Schaltknauf gewöhnt hat, ist es ein richtiger Spaß, den Roadster durch die Kurven in Jerez zu peitschen. Neben der satten Leistungsentfaltung trägt vor allem das Fahrwerk dazu bei, das auf dem des BMW 3er basiert.

Mehr Dynamik

Sportlich, auch von der Seite Foto: Werk

Im Vergleich zum BMW-Bestseller ist es jedoch für den Roadster modifiziert worden. Das heißt: Der Fokus wurde auf noch mehr Dynamik und noch bessere Handlingeigenschaften gelegt. Dazu trägt neben der ausgeglichenen Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse, härterer Feder- und Dämpferabstimmung und einem niedrigen Schwerpunkt, natürlich der für BMW typische Hinterradantrieb bei.

Der Sechszylinder im BMW Z4 M Roadster Foto: Werk

Der 4,11 Meter lange Z4 M - sein Radstand beträgt 2,50 Meter - bringt die Kraft von 343 PS ohne Probleme auf die Straße. Sein übriges für die gute Fahrdynamik leistet die elektromechanische Lenkung, die eine wirklich gute Rückmeldung vermittelt. Dank der elektronischen Helfer wie der Dynamischen Stabilitätskontrolle (DSC) und der drehmomentfühlenden Differenzialsperre blieb der Z4 M auch auf der Rennstrecke in Jerez sicher in der Spur. Seine Spitzengeschwindigkeit erreicht er bei abgeregelten 250 km/h. Laut Hersteller liegt der Durchschnitts-Verbrauch bei 12,1 Liter SuperPlus. Fern dieses theoretischen Wertes konsumierte der Z4 M bei unserer Testfahrt rund 14 Liter.

Der Innenraum im BMW Z4 Roadster Foto: Werk

Doch so richtig Spaß bereitet der Roadster vor allem abseits der Rennstrecke: Mit offenem Verdeck lädt er geradezu zum Cruisen ein. Der Z4 M lässt sich ausgesprochen schaltfaul fahren. Vor allem ist der Neue, der am 25. März auf den deutschen Markt kommt, ein wahrer Hingucker. Auf der Testfahrt rund um Jerez durch die bergige Landschaft Andalusiens drehten sich immer wieder Passanten nach ihm um.

Der Z4 M Roadster unterscheidet sich nicht nur durch seinen Motor vom modellgepflegten Z4-Basismodell, sondern auch optisch. Wenngleich man hierzu zweimal hinschauen muss. So verfügt der M über eine etwas andere Frontschürze und besitzt auf der Motorhaube zwei Linien, die für eine schärfere Konturierung sorgen. Am Heck weist der Z4 M Roadster vier Auspuffrohre aus.

Keine Aussagen zur Absatzerwartung

Der Z4 mit Verdeck Foto: Werk

Zu den Absatzerwartungen seines neuen Fahrzeuges, das in Spartanburg in den USA produziert wird, will man sich bei BMW nicht äußern. Allerdings erhofft man sich, dass er sich ähnlich gut verkauft wie der Z3 M Roadster, der sich von seinem Marktstart 1997 bis 2002 weltweit über 15.000 Mal verkaufte. Getrübt wird die Freude an dem neuen Z4 M Roadster indes nur vom Preis: Der beginnt bei 57.900 Euro. Diejenigen, denen das zu viel ist, aber dennoch unbedingt einen Z4 fahren wollen, müssen sich für das Basismodell ohne M in der Modellbezeichnung entscheiden. Hier beginnt der Spaß für den Z4 2.0i (110 kW/150 PS) bei 28.900 Euro. Das Coupe des Z4 lässt indes noch etwas auf sich warten. Es kommt Mitte des Jahres auf den Markt.

Doch Geld spielt für die Kunden eines Z4 in der Regel nicht die entscheidende Rolle. Schließlich fährt der typische Z4-Käufer seinen BMW ohnehin nur als Zweit- oder Drittwagen, wie die Marketingstrategen in München bei ihren Umfragen herausfanden.

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