BMW 325i Touring fährt sich so leicht wie eine Limousine

BMW 325i Touring fährt sich so leicht wie eine Limousine
BMW 325i Touring. © Foto: Press-Inform

Ohne einen Kombi ist in einer Produktlinie kaum mehr etwas zu machen. Daher schiebt BMW nur wenige Monate nach der Präsentation des neuen 3er zum Herbst den 3er Touring nach.

Stefan Grundhoff

Gut sieht er aus der BMW 325i - und fährt sich auch so. Natürlich ist ein Kombi in dieser Klasse kein Raumwunder. Aber das geräumige Gepäckabteil lässt einem allemal mehr Möglichkeiten als der Kofferraum der BMW-Limousine. Vor Jahren war es noch eine Sensation, als BMW den ersten 3er als Touring herausbrachte. Ein werksinterner Bastler hatte einen Viertürer in monatlanger Arbeit zum Kombi gebastelt.

Die BMW-Oberen zollten Applaus und ließen ihn kurzerhand in Serie gehen. Der Rest ist Geschichte. Heute ist die Touringversion aus der breiten 3er Modellpalette nicht wegzudenken. Keine Überraschung ist das Design, dem man ansieht, dass Viertürer und Tourer gemeinsam entwickelt wurden. Das Heck wirkt keineswegs aufgesetzt, sondern durchweg gelungen. Die strahlend weißen Rückfahrlichter hätte man dagegen ruhigen Gewissen etwas abdunkeln können.

Wer die Heckklappe des 3er Touring öffnet, hat keinen Einblick ins unendliche Kofferland, nimmt die Verbesserungen zum Vorgänger jedoch mit einem zufriedenen Kopfnicken zur Kenntnis. Der Laderaum ist mit seinen 460 Litern alles andere als riesig. Mit einem Handgriff kann man die teilbare Rückenlehne umklappen. Dann stehen 1.385 Liter zur Verfügung; immerhin 40 mehr als beim Vorgänger.

Praktische Ablage

BMW 325i Touring. Foto: Press-Inform

Doch wichtiger als die schiere Größe sind die Ablagen. Wie gewohnt lässt sich die Heckscheibe separat öffnen. Gleichzeitig fährt die Laderaumabdeckung nach hinten. Ebenfalls praktisch: Klappbox, Netze, Regenschirmhalter und 12-Volt-Steckdose. Der edle Teppich im Gepäckabteil lässt einen zögern, ein paar dreckige Schuhe einzuladen. Zum Glück gibt es unter dem Ladeboden ein Staufach - auf Wunsch auch mit wasserfestem Wendeboden.

Auf ein Ersatzrad verzichtet der 3er wie seine größeren Brüder. Seine Reifen haben Notlaufeigenschaften. Das spart Platz und Gewicht. Im Fond gibt es eine ordentliche Beinfreiheit. Doch angesichts des langen Radstandes hätte man ein paar Zentimeter mehr erwartet. Aber Grund zu Klage gibt es nicht. Man fährt schließlich in der Mittelklasse. Wer seine Mitfahrer zudem mit besonders luftigem Ambiente verwöhnen möchte, kann ab sofort das Panoramadach ordern. Wie andere Hersteller bietet auch BMW in der 3er-Reihe auf Wunsch viel Licht von oben. Die Megaluke ist 80 Zentimeter lang und 75 Zentimeter breit. Zudem gibt es im geöffneten Zustand viel Frischluft.

Erfahrungsgemäß dürfte sich eine Vielzahl der Touring-Kunden für den beliebten 320d-Motor entscheiden. Drehfreudig, verbrauchsarm und einfach eine gute Wahl. Doch Freunden der Benzinfraktion sei der neue 325er empfohlen. Deutlich besser bei Kräften als der 320i mit seinen schmalen Vierzylinder, schlägt das Herz des 325i Touring mit den BMW-typischen sechs Töpfen. Der Klang ist unspektakulär und sonor zugleich. Bis 3.000 Umdrehungen ist der Reihensechszylinder überhaupt nicht zu hören. Doch er liebt hohe Drehzahlen und lässt uns keinen Gedanken an den prächtigen 330i verschwenden.

Sportpiloten sind zufrieden

BMW 325i Touring. Foto: Press-Inform

2,5 Liter Hubraum, 160 kW/218 PS - so stark war man bis vor kurzem noch mit einem Topdreier unterwegs. 19 kW mehr als der Vorgänger - was will man mehr als den 325i? Zwischen 2750 und 4.250 Umdrehungen liefert der Bayer ein stetes Drehmoment von 250 Nm. Das ist nicht die Welt, aber mit einem so souveränen Durchzug, dass keine Wünsche offen bleiben. 0 auf 100 km/h in beachtlichen 7,2 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 243 km/h lassen auch bei sportlichen Piloten keine Wünsche offen. Auf 100 Kilometer soll der 325i Touring gerade einmal 8,2 Liter SuperPlus verbrauchen.

Dabei fährt sich der 325i Touring so leicht wie die Limousine. Wenn man den Innenspiegel nicht hätte, würde man glauben in einem sportlichen Zwei- oder Viertürer zu sitzen. Die Lenkung präzise wie eh und je. Fahrwerks- und Dämpferabstimmung des Hecktrieblers treffen ebenfalls den Geschmack jedes Piloten, dem die Fahrfreude nicht gleichgültig ist. Die Sechsgangschaltung arbeitet präzise, wenn auch die Schaltwege in den Stufen fünf und sechs eine Spur zu lang sind. Und in einem 2,5 Liter-Sechszylinder wünschen wir uns auf langen Strecken die Sechsgang-Automatik. Günstig ist der seidig laufende Sechszylinder im neuen 3er Touring nicht.

Der Preis eines BMW 325i Touring inklusiv Xenonlicht, Navigation und ein paar praktischen Details durchbricht die 40.000-Euro-Marke deutlich.


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