Das 3er Coupe von BMW gehört zu den schönsten Autos auf dem Markt. Cabriolet und Coupe sind noch mit dem Blechkleid der alten E-46er-Baureihe unterwegs. Eine der interessantesten Versionen ist der 325 Ci mit SMG.
Stefan Zaumseil
Viele Hersteller bieten ein halbautomatisches Getriebe mittlerweile als Ergänzung zu Automatik und Handschaltung an. Bot BMW das SMG zunächst nur im Supersportler M 3 an, ist mittlerweile auch in anderen Modellen zu bekommen. Zum Beispiel im BMW 325 ci SMG. Die Formel-1 ist bereits seit vielen Jahren eine Spielwiese der Autokonstrukteure.
Was sich im Rennsport bewährt, kommt oftmals in ähnlicher Form auch in die Alltagsautos. Beispiel sequentielles Getriebe. Auch die Münchner Autobauer verpflanzten das einst nur im Rennsport genutzte Getriebe in Straßenfahrzeuge. Über den fast 350 PS starken BMW M 3 kam es mittlerweile auch in die beliebte 3er Coupereihe.
Auffälliges Bedienpaddel
Auffällig ist bereits auf den ersten Blick die beiden grauen Bedienpaddel am Lenkrad. Dazu eine Schaltkonsole mit der Aufschrift R, N, + und -. Zunächst der Start: Fuß auf die Bremse und den Hebel in Position N gebracht - nur so geht es los. Dann entweder einen Vorwärtsgang (1 oder 2) eingelegt und schon kann es losgehen. Im Gegensatz zur Automatikversion, fährt der 325 Ci SMG nicht bereits vom Standgas allein.
Mit leichter Verzögerung nimmt der Motor den Gasdruck an. Dann geht es aber vehement nach vorn. Ein Blick auf den Drehzahlmesser und irgendwo zwischen 3.000 und 5.000 mit den Paddeln oder dem Schaltknauf schalten. Der Fuß kann auf dem Gas bleiben. Wer nicht gerade Vollgas fährt, sollte beim Schaltvorgang das Gaspedal kurz etwas lupfen - sonst ruckelt es merklich.
Nach kurzer Eingewöhnungszeit klappen die Schaltvorgänge zwischen den sechs Stufen immer besser. Die Gänge werden mutig ausgedreht, erst dann wird eine der beiden Lenkradwippen kurz gezogen. Heruntergeschaltet wird durch Drücken der Paddel. Wer auf den Sport-Button in der Mittelkonsole drückt, bekommt eine kürzere Verzögerung beim Gangwechsel. Viel bringt das ganze nicht.
Triebwerk nicht aus der Ruhe zu bringen
Ansonsten fährt sich der 1,6 Tonnen schwere BMW 325 ci überlegen. Fahrwerk und Lenkung - eine Klasse für sich. Das bekannte 2,5-Liter-Triebwerk ist durch nichts aus der Ruhe zu bringen. 141 KW / 192 PS, 0 auf 100 km/h in rund als acht Sekunden, Höchstgeschwindigkeit von über 235 km/h - da kommt Freude auf. Der Durchschnittsverbrauch des 325 ci mit SMG lag im Praxistest bei rund 11,3 Liter SuperPlus auf 100 km. Nicht gerade wenig. Lohnt daher die Anschaffung des SMG-Getriebes? Was den BMW 325 ci betrifft - nein!
So gut das sequentielle Getriebe zum Sportboliden BMW M 3 mit seinem bulligen Sechszylinder und knapp 350 PS passt, so fehl am Platze ist es im 325er. Schlecht ist es nicht - aber sowohl die serienmäßige manuelle Handschaltung als auch die ebenfalls optionale Automatik mit Steptronic ist im BMW einfach zu gut, als dass das SMG daran knacken könnte. Richtig Spaß macht das Schalten nur dann, wer sehr sportlich unterwegs ist und oft unter Volllast fährt.
Im Stadtverkehr hat das SMG durch den oft ruckelnden Schaltvorgang Nachteile, auf Landstraße und Autobahn keine bemerkenswerten Vorteile. Bleibt der Preis: Ganz billig ist das SMG-Vergnügen nicht. Ein schlecht ausgestattetet Basis-BMW 325 Ci kostet 34.000 Euro. Inklusiv entsprechender Ausstattung mit Xenonlicht, Sportsitzen, Klimaautomatik und Navigationssystem ist die 40.000-Euro-Marke schnell durchbrochen. Mit 1.600 Euro Aufpreis ist das SMG 400 Euro günstiger als die bessere Steptronic.
