Automatikmodus passt nicht zum sportlichen Audi TT Roadster

Die TT-Fans wird es freuen. Audi bietet den Roadster nun auch mit einem Sechszylinder-Motor mit 250 PS an. Wie der Fahrtest zeigt, erhält der Konkurrenz-Kampf mit dem Porsche Boxster damit eine neue Qualität.

Stefan Grundhoff

Die Audis TT-Fans mussten sich bisher ausschließlich mit 1,8-Liter großen Vierzylindermodellen verschiedener Leistungsstufen (150, 180 und 225 PS) zufrieden geben. Doch nun hält ein Sechszylinder mit Quattro-Antrieb Einzug. Damit erhält das ewige Duell zwischen dem Audi TT Roadster und dem Porsche Boxster eine neue Qualität.

Direktschaltgetriebe bevorzugen

Die Ingolstädter können damit endlich einen Sportwagen entgegensetzen, der nicht nur über ein bekannt gutes Fahrwerk und Allradantrieb, sondern auch über einen standesgemäßen Sechszylinder mit 184 KW / 250 PS verfügt. Noch besser wird der Audi TT 3,2 V6 mit dem optional erhältlichen Direktschaltgetriebe DSG.

Bereits der erste Tritt auf das Gaspedal sorgt für eine satte Akustik - besonders bei geöffnetem Dach. Es kommt kein Vierzylinderschnattern mehr aus den großen Doppelöffnungen am Heck, sondern ein sonores Grollen. Über die schicke Schalteinheit am Mitteltunnel wird der Gang am DSG eingelegt.

Der Automatikmodus ist gut, passt jedoch nicht zum sportlichen Zweisitzer. Besser ist der manuelle Modus, der dem Fahrer die Wahl lässt, wann er schalten und wie sportlich er fahren möchte. Die Gänge lassen sich entweder über Schaltpaddel am Lenkrad oder eine Ebene am Mitteltunnel einlegen. Doch bei höheren Geschwindigkeiten empfiehlt es sich ohnehin, die Hände jede Sekunde am griffigen Steuer zu haben.

Schalten macht Spaß

Der 3,2-Liter große Motor nimmt den Kraftfluss willig an. Fährt man zum Beispiel im dritten Gang, ist durch das Direktschaltgetriebe der vierte Gang bereits eingelegt und lauert erwartungsvoll auf die Motorkraft. Das Schalten im Audi TT macht Spaß - zugkraftfrei geschaltet geht es über Landstraßen und Autobahnen. Selbst ein Zurückschalten vom sechsten in den zweiten Gang dauert weniger als eine Sekunde. Wer nicht schalten, aber trotzdem sportlich fahren möchte, lässt die Gänge des TT einfach ausdrehen. Bei 6.600 U/min schaltet das Getriebe auch im manuellen Modus von selbst nach oben.

So beschleunigt der Audi TT Roadster in 6,6 Sekunden von 0 - 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h elektronisch abgeregelt. Das maximale Drehmoment des Audi TT 3,2 V6 liegt zwischen 2.800 und 3.200 U/min bei 320 Nm. Bei dem sportlichen Potenzial fällt das Einhalten der Verbrauchswerte schwer. Audi verspricht einen Durchschnittsverbrauch von 9,9 Liter Super auf 100 km. Selbst bei sportlich zurückhaltender Fahrweise zeigt der Bordcomputer jedoch schnell 11 bis 11,5 Liter an - der Motorleistung durchaus noch angemessen.

Große Stärke ist Allradantrieb

Wer seine Freude jedoch mehr am perfekten Zusammenspiel von quattro-Antrieb, DSG und dem tadellos arbeiten V6-Aggregat auslebt, dringt schnell in höhere Verbrauchssphären vor. Die große Stärke des Audi TT Roadster 3,2 V6 ist sein serienmäßiger Allradantrieb. Der sorgt dafür, dass die 250 PS auch artgerecht auf die Straße kommen und die Reifen auf 17-Zollfelgen nicht allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen werden.

Das Fahrwerk ist sportlich, aber nicht zu hart abgestimmt. Für größere Geschwindigkeiten wurde bei den V6-Modellen des TT der Heckspoiler vergrößert, um keine Probleme auf der Hinterachse zu bekommen - wir erinnern uns. Dennoch kommt die Hinterachse nicht an die Ruhe der Konkurrenz von Porsche Boxster S und BMW Z 4 heran, die hier deutlich ausgewogener wirken, besondern beim starken Abbremsen. Abzüge gibt es zudem für die mitunter starken Windgeräusche und die nur manuell verstellbaren Sitze. Elektrische Sitze und ein Multifunktionslenkrad sollten in der Klasse eines 45.000 Euro-Fahrzeugs durchaus drin sein.

Sicherheitstechnisch ist der Audi TT auf dem Stand der Zeit. Er bietet ABS, ESP, Bremsassistent, Front- und Kopf-/Seitenairbags. Serienmäßig gibt es beim TT-Topmodell zudem beheizte Ledersportsitze, Klimaautomatik, Xenonlicht und ein elektrohydraulisches Dach. Das muss jedoch noch mit der Hand am Rahmen der Windschutzscheibe verriegelt werden. Wer Motorpower vor Fahrerlebnis stellt und die Leistung des Audi TT regelmäßig ausnutzen möchte, sollte sich jedoch für die geschlossene Version entscheiden. Die ist durch die Dachkonstruktion deutlich steifer als der Roadster unterwegs.

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