Audi A5 Sportback: Nimmt Tempolimits den Schrecken

Marktstart kommendes Jahr

Audi A5 Sportback: Nimmt Tempolimits den Schrecken
Der Audi A5 kann derzeit nicht gebaut werden. © Audi

Audi schickt Anfang kommenden Jahres den neuen A5 Sportback auf den Markt. Unterwegs ist das Modell er Ingolstädter dann mit einer Vielzahl nützlicher Fahrassistenten.

Der grüne LED-Smiley grüßt vom Straßenrand und schickt ein virtuelles Danke an das vorbeifahrende Auto. Schließlich ist dessen Fahrer rechtzeitig vom Gas gegangen und hat mit exakt Tempo 50 das Ortsschild passiert. Wirklich der Fahrer? Mitnichten, denn der kluge elektronische Co-Pilot im neuen Audi A5 Sportback hat auf die Hinweise des Navigationssystems gehört und selbsttätig gebremst.

Ähnlich agiert der Tempomat vor einer Kreuzung, einem Kreisverkehr oder vor engen Kurven. Vorbei die Zeit, wo das Abstandsradar nur stur dem Vordermann folgte und brav den Abstand hielt. Jetzt klappt das durch Vernetzung mit dem Navi auch ohne Schrittmacher.

Schritt zum pilotierten Fahren

„Ein weiterer Schritt zum pilotierten Fahren“, erklärt Audi-Ingenieur Christian Hartmann, der sich bei der feinen VW-Tochter dieser Zukunftstechnologie verschrieben hat. „Im neuen A5 steckt zwar nicht alles, was heute möglich ist“, sagt er und fügt hinzu: „Aber alles, was heute erlaubt ist“. Und dazu gehören nun mal die neuen Funktionen des klassischen Abstandsradars wie zum Beispiel der Staufolge-Assistent.

Der ab Anfang nächsten Jahres zu Preisen ab 37.800 Euro erhältliche A5 Sportback kann im Stopp-und-Go-Stau immer wieder anfahren und anhalten, dem Vordermann auch um Kurven folgen und dabei kurzzeitig auch auf die Lenkrad-Arbeit des Fahrers verzichten. Das bieten andere Hersteller auch, aber Audi hat das System noch einmal verfeinert und perfektioniert.

Das volle Paket an elektronischen Helfern ist nur eines der Highlights bei A5 Sportback, der durch seine coupéartige Form schon seit sieben Jahren zu den schönsten Modellen mit den vier Ringen zählt.

Nur wenig optische Änderungen

Es gab also wenig Grund, das Kleid völlig neu zu schneidern. Wie schon beim Zweitürer ist der typische Grill flacher und breiter als beim Vorgänger. Die Länge wuchs um rund zwei Zentimeter auf jetzt 4,73 Meter. Optisch nicht wahrnehmbar ist die um gut einen Zentimeter geschrumpfte Breite. Seitlich fällt die geschwungene Ausbuchtung der Karosserie auf, die sich über den Radhäusern besonders kräftig wölbt. Das gen Heck abfallende Dach endet in einer Abrisskante an der Ladetür, die komplett aus Aluminium besteht. Apropos Leichtbau: Der Neue wiegt bis zu 85 Kilogramm weniger und ist mit 1,47 Tonnen Gewicht beim zum Verkaufsstart leider noch nicht lieferbaren „kleinen“ Benziner neuer Abspeck-Champion in seiner Klasse.

Die neue Leichtigkeit des Audi-Seins trägt dazu bei, die erste Ausfahrt mit dem Sportback zum Erlebnis zu machen. Der Zweiliter-Benziner hat mit 185 kW/252 PS allerdings deutlich mehr Muskeln als das noch nicht zur Verfügung stehende Basismodell und trägt dank seines Allradantriebs den inzwischen so vertrauten Nachnamen „quattro“. Der macht das Gleiten und auch Toben auf den feuchten Straßen im Herbstnebel auf den Straßen rund um Ingolstadt zur sicheren Angelegenheit. Die Siebengang-Automatik sucht je nach gewähltem Fahrmodus immer die passende Stufe, Bremsen und Lenkung überzeugen durch gewohnte Premium-Präzision und bei alledem nervt weder übertrieben sportliche noch zu gemütliche Abstimmung des elektronischen Fahrwerks. Wen wundert´s, schließlich springt der Test-Audi samt seiner feinen Ausstattung deutlich über die 50.000-Euro-Marke.

Basispreis nach oben fast offen

Audi A5 Sportback
Das Heck des A5 Sporback von Audi Audi

Denn viele der Feinheiten wie LED-Matrix-Licht, Head-up-Display, Rundum-Kamera oder die erwähnten Assistenzsysteme treiben den Basispreis von 48.100 Euro weit nach oben. Wenn dann noch Edles und Teures für Sitze, Applikationen und tollen Sound Begehrlichkeiten wecken, ist wohl ein Extra-Gespräch mit dem kontoführenden Bankberater angebracht. Audi-Fans hat´s noch nie vom freizügigen Shopping beim Händler abgehalten.

Nach dem Q7 und dem A4 ist jetzt auch die 5er-Baureihe mit den vier Ringen wieder auf der Höhe der Zeit. Damit sich aber die meist doch etwas reiferen Kunden entschließen, sich auf die vielen elektronischen Assistenzsysteme einzulassen, ist viel Überzeugungsarbeit nötig. Denn diese fragen sich: Brauche ich wirklich ein so sensibles Abstandsradar oder gar einen Kreuzungsassistenten? Muss mein Audi wirklich selbsttätig in die Lenkung eingreifen können? Warum benötige ich Kameras, die um die Ecke gucken können? Die Zweifler seien daran erinnert: Alle diese Systeme kosten zwar Geld, können aber Leben retten oder Unfallfolgen zumindest deutlich abmindern. (SP-X)

Vorheriger ArtikelHerbstferien sorgen für viele Staus
Nächster ArtikelMini Countryman ab 2017 mit Plug-in-Hybrid
Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

Keine Beiträge vorhanden