Aston Martin DB11 V12: Fahren wie James Bond

Mit Unterstützung von Mercedes-AMG

Aston Martin DB11 V12: Fahren wie James Bond
Der Aston Martin DB11 ist der edle Vertreter unter den Sportwagen. © Aston Martin

Im Aston Martin DB11 herrscht immer ein wenig Agentenatmosphäre. Der Dienstwagen des berühmtesten Mitarbeiters seiner Majestät beschert auch außerhalb von Gefahrensituationen extremen Fahrspaß. Und auch der Beifahrer muss sich nicht fürchten, vorzeitig auszusteigen.

James Bond einen Schritt voraus zu sein haben in den letzten 55 Jahren viele Ganoven probiert. Am Ende scheiterte jeder Schurke, im letzten Film Spectre einmal mehr Mister Blofeld. Besonders begüterte Mitbürger können aber seit Sommer dem Agenten im Dienst seiner Majestät die Nase zeigen.

Während sich 007 bei den Filmaufnahmen für den 24. Bond mit einem eigens dafür gefertigten DB10 zufrieden geben musste – auch wenn er dafür gleich acht Exemplare versemmeln durfte – muss Daniel Craig auf Auflage Nummer 25 warten, ehe der DB11 ihn von den Bahamas bis nach Tokio oder sonstwohin fährt. Und er kann sich auf viele Gänsehautmomente freuen – auch außerhalb seiner Agententätigkeit.

Aston Martin mit traditionell britischer Noblesse

Der DB11 V12 zeigt dabei traditionell schon beim ersten Anblick, wohin und wie schnell die Reise gehen wird. Die lediglich 1,25 Meter hohe Flunder betört von Beginn an die Sinne und lädt zum Träumen ein. Einen großen Teil der insgesamt 4,70 Meter in der Länge nimmt die Motorhaube ein, ehe die Fahrgastzelle geschwungen zum stilvollen Heck überleitet, das mit seinen zwei Endrohren sowie der Lichtsignatur in Bumerang-Form den meisten Verkehrsteilnehmern zur Ansicht gezeigt wird.

Anders als die Vertreter italienischer Sportwagenschmieden, deren Ansicht eher auf aggressiv getrimmt ist, punktet der DB11 mit traditionell britischer Noblesse. Genauso wie beim Klang des Zwölfzylinders, der erstmals auf einen Biturbo vertraut und den Sauger auf Rente geschickt hat. Sicher ist nach dem Druck auf den Startknopf ein Röhren wohl vernehmbar, im Vergleich mit anderen Sportlern singt hier ein klarer Bass und keine schlecht ausgesteuerte Rockröhre.

Bass in mehreren Oktaven

Das Cockpit es DB11. Foto: Aston Martin
Komfort empfängt Fahrer und Beifahrer im DB11. Foto: Aston Martin

Der klare Bass beherrscht dabei den Sprung über mehrere Oktaven. So können die 608 PS des 5,2 Liter großen Biturbos, die zu Beginn ebenfalls sich kurz zurückhalten, sich in den normalen Stadtverkehr problemlos integrieren. Die Potenz, die ein Sprintvermögen über 3,9 Sekunden verspricht, wird dabei hinter dem Volant deutlich spürbar und verleiht erhabene Gefühle: „Man könnte ja das Gaspedal durchdrücken, aber man muss nicht.“

Vor allem auch deshalb nicht, weil es trotz aller sportlichen Ansprüche im Cockpit komfortabel statt puristisch zugeht. Wem dabei Ähnlichkeiten mit Mercedes auffallen, liegt nicht ganz falsch. Denn hier tritt die seit 2013 bestehende technische Partnerschaft mit Mercedes-AMG am deutlichsten auf. Neben der Elektronik wurde auch das Command-System adaptiert. Beim kleineren Achtzylinder des DB11 steuert die Daimler-Tochter auch noch das Aggregat wie auch beim 2018 auf den Markt kommenden Cabrio Volante bei, was beim V12 ausbleibt.

Komfort statt Purismus im Aston Martin DB11

Das Heck des Aston Martin DB11. Foto: Aston Martin
Elegant ist auch das Heck des DB11 ausgefallen. Foto: Aston Martin

Doch die Adaption passt gut. Die beiden Insassen können sich in den gut konturierten, aber trotz sehr komfortablen Sitzen auch auf längeren Strecken wohlfühlen – und der Beifahrer muss keine Angst zu haben, auf einem Schleudersitz wie im Film Goldfinger zu sitzen. Die beiden Sitze dahinter stellen dabei allenfalls Deko dar. Hier würde es 007 – trotz zahlreicher bizarrer Tode so mancher Schurken (zum Beispiel in einer Überdruckkammer) – nicht übers Herz bringen, seinen Erzfeind Blofeld dingfest zu machen.

Dieser müsste sich außerhalb der Stadt gar nicht einmal großartig festhalten, so wenig Platz ist vorhanden, um in den rasant genommenen Kurven hin- und her geschleudert zu werden. Denn nicht nur die reine Leistung verspricht fast grenzenlose Sportlichkeit, auch das Fahrwerk hält die Ambitionen des immerhin fast 1,9 Tonnen schweren Briten hoch.

Konstant steigende Fahrfreude mit dem Aston Martin DB11

Sehr direkt agiert die Lenkung, das Automatikgetriebe von ZF kann durch die Paddeln am Lenkrad noch dynamischer die bis zu 700 Newtonmeter zur Arbeit antreiben. Die Fahrfreude wächst dabei von Kurve zu Kurve – der Fahrer muss seine Reife irgendwann unter Beweis stellen und nicht versuchen, die physikalischen Gesetze auszuhebeln, was zwangsläufig zu einem niedrigen Wiederverkaufspreis des 204.900 Euro teuren DB11 führen würde, der natürlich in der gefahrenen Variante noch weitere Tausender mehr kostet.

Trotz aller Beschleunigungs- und Geschwindigkeitsorgien spielt die Höchstgeschwindigkeit von 322 km/h eine Nebenrolle. Angesichts eines zumeist hohen Verkehrsaufkommens spielt der DB11 auch als Gran Turismo eine gute Rolle. Dann ist auch der erzielte Verbrauch von 11,4 Litern in der Nähe des Machbaren. Angesichts des Grundpreises spielt die Fahrt zum Tankwart bei den meisten DB11-Fahrern aber nur eine untergeordnete Rolle – oder haben Sie schon einmal James Bond an der Tankstelle stehen sehen?

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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