Der 2.4 JTD 20 V M-Jet-Dieselmotor kann im leichten Alfa 156 seine Vorzüge ausspielen. Beim Anfahren und in engen Kurven zerrt das hohe Drehmoment aber merklich an der Vorderachse.
Stefan Grundhoff
Auch Dieselmotoren machen dank Commonrail-Technik ganz normale Familienlimousinen zu echten Sportskanonen. Bestes Beispiel ist der Alfa Romeo 156 2.4 JTD M-Jet. Das Auto überzeugt zudem durch sein edles Design. Waren es einst die Asiaten die ihre Fahrzeugbezeichnungen in ungeahnte Längen dehnten, so stehen ihnen nunmehr die Italiener in nichts nach. Dagegen hatte Alfa Romeo in Sachen moderner Dieseltechnologie schon immer eine Vorreiterrolle inne.
Der neue High-Tech-Diesel heißt 2.4 JTD 20 V M-Jet und leistet dank Multijet-Einspritzung 129 kW/175 PS. Bereits im Alfa 166 und im Lancia Thesis kann der Motor überzeugen, aber erst der leichtere 156 wird zum echten Power-Diesel. Der Klang zeigt unverkennbar: ein Fünfzylinder mit Vierventiltechnik. Für die Turboaufladung sorgt ein Garrett-Lader mit variabler Schaufelradgeometrie. 90 Prozent des maximalen Drehmoments von 385 Nm liegen bereits bei 1750 U/min an.
Überzeugende Fahrleistungen
Der 4,44 Meter lange 156er ist eine echte Fahrmaschine. Besonders im hohen Tempo gefällt der knapp 1,5 Tonnen schwere Norditaliener. 0 auf Tempo 100 in 8,3 Sekunden und eine Spitzengeschwindigkeit von über 225 km/h - was für ein Diesel. Der Klang - klasse.
Beim Anfahren und engen Kurven zerren die 385 Nm jedoch allzu sehr an der Vorderachse. Bei dieser Leistungsentfaltung wünscht man sich nicht nur bei schlechten Straßenverhältnissen einen Hecktriebler. Die Lenkung ist präzise, das Fahrwerk so sportlich abgestimmt, wie man es sich wünscht. Die groß dimensionierten Bremsen greifen bei Bedarf kraftvoll zu. Das sorgt ebenso für Sicherheit wie ABS, ESP, Front-, Seiten- und Kopfairbags.
Alfa setzt aufs Design
Der elegant geschnittene Innenraum zeigt sich im typischen Alfa-Design. Insbesondere Instrumente und Sitze sehen klasse aus. Nicht nur groß gewachsene Fahrer haben jedoch Probleme, die richtige Sitzposition zu finden. Neben den optionalen Ledersitzen gefällt besonders die Optik der Mittelkonsole. Bei Tageslicht lassen sich die Instrumente in den dunklen Höhlen allerdings nicht blendfrei ablesen. Nachts geht es besser. Kopf- und Beinfreiheit vorne und hinten trüben zudem den an sich guten Gesamteindruck des Alfa 156.
Der Kofferraum schluckt gerade einmal 378 Liter. Freude kommt beim Fahrer dagegen an der Zapfsäule auf. Durchschnittlich gibt sich der Alfa Romeo 6,6 Litern Diesel zufrieden. Bei 63 Liter Tankvolumen sind über 900 Kilometer drin. Leider gibt es weder Euro 4 noch einen Partikelfilter. Bleibt der Preis: Der gut ausgestattete Alfa Romeo 156 2.4 JTD M-Jet Progression steht ab 27.300 Euro in der Preisliste.
